CASB-, ZTNA- und SWG-Technologien

Datensicherheit jenseits des Netzwerks: SASE-Plattformen

Für mehr Effizienz und höhere Sicherheit ist ein übergreifendes, ganzheitliches Vorgehen nötig



Von Anurag Kahol, CTO, Bitglass

Unternehmen sind überaus anpassungsfähig, wie sich in der Pandemiekrise gezeigt hat. Schnell wurden neue Workflows geschaffen, die den Geschäftsbetrieb vollständig digital aufrechterhalten. Die Zusammenarbeit erfolgt über Collaboration-Tools, die Bearbeitung von wichtigen Dokumenten über Cloudanwendungen und die persönliche Abstimmung in Einzelfällen über Messenger-Dienste auf privaten Mobilgeräten. Die Veränderungen in der digitalen Arbeitsumgebung machen es für Unternehmen jedoch schwierig, die Datensicherheit zu gewährleisten.

Das Erfordernis, im Ernstfall auch standortunabhängig Geschäftsablaufe aufrecht erhalten zu können, bringt das traditionelle Modell der Speichenarchitektur, bei dem sich Anwendungen, Daten und Benutzer innerhalb des Unternehmensnetzwerks befinden, an seine Grenzen. Gefordert ist ein dynamischer Zugriff von überall auf On-Premises- und Cloud-Anwendungen sowie das Web. Dabei muss die Datensicherheit gewährleistet bleiben.

Um Benutzer, Geräte und Daten auch jenseits des Netzwerkperimeters zu schützen, haben Unternehmen mit zusätzlichen, meist voneinander unabhängigen, Sicherheitslösungen aufgerüstet. Dies ist jedoch kein ideales Vorgehen, in mehrfacher Hinsicht. Einerseits verursacht der Betrieb mehrerer unabhängiger Lösungen im Durchschnitt höhere Kosten. Darüber hinaus kann die manuelle Vervielfältigung von Sicherheitsrichtlinien in verschiedenen Produkten und Dashboards die Fehlerwahrscheinlichkeit erhöhen und zu inkonsistenten Schutzmaßnahmen führen.

Für mehr Effizienz und höhere Sicherheit ist ein übergreifendes, ganzheitliches Vorgehen nötig. Dazu müssen Unternehmen allerdings sämtliche betriebenen Lösungen und deren Funktionen grundlegend in Frage stellen. Wenn es um die Sicherheit von Daten geht, so drohen jenseits des Netzwerkperimeters nicht nur Gefahren durch externe Angreifer, sondern auch durch riskantes Mitarbeiterverhalten.

Zentrales Anliegen muss es für Unternehmen also sein, ihre Daten zu schützen, egal wo diese sich befinden. Ansatzpunkte für die Überprüfung der bestehenden Sicherheitsmaßnahmen geben die verschiedenen denkbaren Wege, die Daten innerhalb der Organisation gehen können. Benutzen Mitarbeiter eigene Geräte für den Zugriff auf Unternehmensressourcen? Geschieht dies möglicherweise auch, obwohl es untersagt wurde? Werden Unternehmensdaten in Privataccounts bei Clouddiensten verschoben? Können datenschutzrechtliche Anforderungen – beispielsweise im Zuge eines Vorfalls oder einer Löschanfrage – gesetzeskonform und mit vertretbarem Aufwand eingehalten werden?

CASB-, ZTNA- und SWG-Technologien für sichere Interaktionen

Ganzheitliche Ansätze für Datensicherheit auch außerhalb des eigenen Netzwerks werden unterstützt von Secure Access Services Edge (SASE)-Lösungen. Dabei handelt es sich um Security-Plattformen, die verschiedene Netzwerk- und Cloud-Sicherheitslösungen unter einem Dach vereinen, insbesondere Cloud Access Security Broker (CASB)-, Zero Trust Network Access (ZTNA)- und Secure Web Gateway (SWG)-Technologien.

Diese Lösungen gewähren Organisationen den Schutz von Daten sowie vor Bedrohungen bei jeder Interaktion zwischen Geräten, Apps, Web-Zielen, On-Premises-Ressourcen und der Infrastruktur. Im Wesentlichen bieten die diversen SASE-Angebote die folgenden Kernfunktionen:

• Sichtbarkeit von Daten: Bestimmte Funktionen ermöglichen es, die Wege der Unternehmensdaten und die damit verbundenen Benutzeraktivitäten nachzuverfolgen. Mit ihnen können Unternehmen erkennen, welche Dokumente von Mitarbeitern ausgetauscht werden, mit wem und wie sie ausgetauscht werden und inwieweit diese Aktivitäten Risiken für Datenverluste beinhalten. Außerdem können Unternehmen die Bewegungen von Daten, die unter branchenspezifische Regularien fallen, nachvollziehen und dokumentieren, um nachzuweisen, dass sie in der Cloud, im Web und in lokalen Ressourcen sicher sind.

• Schutz von Daten: Unternehmensdaten erfordern eine kontextabhängige Kontrolle. Nur so ist sichergestellt, dass vertrauliche Informationen nicht in die falschen Hände gelangen. Granulare Data Loss Prevention (DLP)-Richtlinien identifizieren vertrauliche Informationen, um Daten im Web, in SaaS- und IaaS-Lösungen sowie in On-Premises-Anwendungen zu schützen. DLP verhindert so Datenlecks beim Zugriff und die Exfiltration über das Internet.

• Identitäts- und Zugriffsmanagement (IAM): Die Authentifizierung von Benutzern ist der erste Schritt zu einer intelligenten, kontextorientierten Sicherheit. Single-Sign-On-Tools (SSO) dienen als einziger Authentifizierungspunkt für alle Unternehmensressourcen, während die Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) eine weitere Form der Identitätsüberprüfung erfordert, wie zum Beispiel ein SMS-Token, der per Text gesendet wird. IAM schützt sowohl Unternehmen als auch deren Mitarbeiter vor böswilligen Akteuren, die versuchen, ihre Benutzerkonten zu kapern.

• Schutz vor Bedrohungen: Da Cyberkriminelle ihre Angriffsmethoden ständig ändern, müssen Unternehmen sich auch auf Unvorhergesehenes vorbereiten. SASE-Plattformen blockieren sowohl bekannte als auch Zero-Day-Malware in allen Ressourcen und stoppen den Zugriff auf bösartige Webziele, die Malware-Infektionen und Phishing-Kampagnen beinhalten. Darüber hinaus können sie Insider-Bedrohungen identifizieren und stoppen, egal ob durch unachtsame Benutzer oder Hacker mit gestohlenen Zugangsdaten verursacht.

Konsistente Sicherheit

Neue Arbeitsweisen und die fortschreitende Digitalisierung verlangen von Unternehmen, ihre Security-Strategie aus der Perspektive der Daten neu zu gestalten. SASE-Plattformen stellen eine Möglichkeit dar, lückenlose Datensicherheit herzustellen, bestehende Security-Tools zu ersetzen und die gesamte Security-Infrastruktur zentral über ein einziges Dashboard zu steuern. Auf diese Weise können Unternehmen ihre Security-Maßnahmen effizient auf neue, künftige Anforderungen einstellen. (Bitglass: ra)

eingetragen: 29.12.20
Newsletterlauf: 03.03.21

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Meldungen: Grundlagen

Schon die einfache SSL-Einrichtung kann Risiken bergen

Die fortschreitende Ökonomisierung in der Cyberkriminalität bringt immer spezifischere Angriffsvektoren hervor. Malware-Kampagnen machen sich mithilfe von Exploit Kits automatisiert auf die Suche nach Sicherheitslücken in gängigen Anwendungen, um Infrastrukturen infiltrieren zu können.

Produktive sichere Arbeitsumgebungen schaffen

Die Risiken der sogenannten Schatten-IT werden häufig unterschätzt. Auf den ersten Blick scheinen die Anwendungen, Cloud-Dienste und Konten, welche Abteilungen ohne Genehmigung der IT-Verantwortlichen nutzen, eher harmlos. Sie sind oft benutzerfreundlicher als die Unternehmens-IT und stehen kostenlos zur Verfügung.

Eintrittskarte für den Versicherungsschutz

IT-Sicherheit hat ein Problem: Sie erzielt keine Gewinne. Für viele verursacht sie immer noch zu hohe Kosten. Der Nutzen der Cyberabwehr durch eine umfassende IT-Sicherheitsplattform lässt sich aber durchaus darstellen. Ohne Zweifel verursacht Cyber-Abwehr zusätzliche Kosten über den reinen Lizenzpreis hinaus. Denn eine Sicherheitssoftware ist nicht nur zu beschaffen und schnell zu installieren.

Verstärkter Angriff auf Backup-Infrastrukturen

Ransomware-Angriffe nutzen Schwachstellen aus, um in Unternehmen einzudringen. Sie verschlüsseln Business-Daten und versuchen damit hohe Lösegeldzahlungen zu erpressen. Eine besonders stark betroffene Branche ist das Gesundheitswesen. Hier verzeichnete man im Jahr 2021 einen erschreckenden Anstieg der Ransomware-Angriffe um 755 Prozent.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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