Kommissar Threat Hunter

Menschen sind noch immer der wichtigste Faktor zur Prävention und Abwehr von Cyber-Attacken

Es gibt kein Patentrezept für Cyber-Sicherheit



Daniel Clayton, VP of Global Support and Services bei Bitdefender

Keine Cyber-Security kann jeden Angriff abwehren und jede Lücke schließen. Dabei setzen viele Organisationen auf immer ausgefeiltere Abwehrtechnologien. Doch wie so häufig sind die Angreifer der IT-Sicherheit einen Schritt voraus – denn sie kennen die Abwehr-Tools selbst in- und auswendig und kennen somit jedes auch noch so kleine Schlupfloch. Technologie allein genügt also nicht. Umso wichtiger ist es, dass sich Unternehmen mit Hilfe von Experten proaktiv aufstellen, Risiken im Vorfeld erkennen und im Notfall Schäden so schnell wie möglich minimieren. Angesichts immer komplexerer Hackermethoden genügt Technologie dabei nicht. Solange es menschliche Hacker gibt, müssen ihnen menschliche Verteidiger gegenüberstehen. Die folgenden vier Thesen zeigen, worauf es bei intelligenter IT-Security ankommt und welche Rolle der Faktor Mensch spielt.

These 1 – Zuerst analysieren, dann einkaufen

Die meisten IT-Sicherheitsteams beschäftigen sich mit Abwehrtechnologien und Werkzeugen, bevor sie wissen, was diese überhaupt leisten sollen. Das ist ein falscher Ansatz, denn es gibt kein Patentrezept für Cyber-Sicherheit. Jedes Unternehmen hat seine eigenen Risiken, Lücken und Angreifer- abhängig von der Branche, den Geschäftsprozessen, den eingesetzten Technologien und der Art der zu schützenden Daten. Wer IT-Sicherheit erwirbt, ohne seine spezifischen Risiken zu kennen, muss meistens später Software dazukaufen. Dadurch gestaltet sich die Abwehr immer komplexer.

Der umgekehrte Weg ist der bessere. Zunächst kommt es darauf an, den eigenen Status intelligent zu analysieren und dann das eigene Risikoprofil zu erstellen. Ein Unternehmen, welches zum Beispiel weiß, dass es Ziel für Spear-Phishing der APT-40-Gruppe ist, sollte fortschrittliche Authentifikations-Tools einsetzen und Anomalien erkennen können. Diese Werkzeuge können dann nicht nur den Identitätsdiebstahl verhindern. Unternehmen erfahren auch, wenn Angreifer kompromittierte Zugangsdaten verwenden.

Aufgrund einer intelligenten Bestandsaufnahme sind IT-Sicherheitsteams in der Lage, die Funktionalitäten der Abwehr aufeinander abzustimmen, um Risiken zu verringern. Die Reihenfolge dafür ist folgende:

1. Intelligente Analyse;

2. Identifikation der Risiken;

3. Herunterbrechen von notwendigen Abwehrfunktionen in technische Anforderungen; sowie

4. Testen einer Technologie-Plattform unter diesen Vorgaben.

These 2 – Proaktive und praktische Intelligenz.

Chief Information Security Office (CISOs) können nicht mehr nur reagieren, sondern müssen im Vorfeld aktiv sein. Die meisten Entscheider kennen die hierbei entscheidende Rolle einer intelligenten Bedrohungsanalyse. Diese sollte aber operativ umsetzbare Erkenntnisse liefern, um Unternehmen im Wettkampf mit den Angreifern zu helfen.

Eine solche anwendbare Intelligenz liefert Unternehmen folgende Informationen.

1. Rechtzeitige Informationen: Dann können die Verantwortlichen reagieren, bevor eine externe Aktion die Abläufe im Unternehmen behindert.

2. Relevante Informationen: Sie betreffen solche Ereignisse, die Abläufe in Unternehmen behindern können. Ein Beispiel sind Hinweise zu branchenspezifischen Attacken, welche eine bestimmte technologische Plattform angreifen, die beim Kunden implementiert ist. In diesem Fall sind Gegenmaßnahmen notwendig und sollen praktisch umsetzbar sein.

Diese Intelligenz wirkt sowohl kurzfristig als auch auf lange Sicht.

1. Sie unterstützt die Cyber-Abwehr von Unternehmen taktisch und operativ mit rechtzeitigen und umsetzbaren Informationen. Indexwerte drücken aus, wie stark Systeme kompromittiert sind und wo Angriffe unmittelbar bevorstehen.

2. Sie unterstützt operativ mit Prognosen sowie mit Informationen zu Hackern und zu den möglichen Risiken der Zukunft.

Eine proaktive Abwehr bereitet Unternehmen auf aktuelle und zukünftige Ereignisse vor. Diese verteidigen zu können, verlangt Experten, geeignete Prozesse und Technologien. Das lässt sich nicht auf die Schnelle aufbauen. Eine gute Defensive wächst kontinuierlich und agiert langfristig. Sie versteht daher, wie sich die Gefahrenlage verändert und baut die notwendigen Fähigkeiten auf, um Effekte zu minimieren.

These 3 – Denken wie ein Angreifer – Threat Hunting

Es gibt mehr als genug Belege, dass Sicherheitsplattformen viele Attacken abwehren, aber niemals alles verhindern können. Die Angreifer kennen die Abwehr-Tools genauso gut wie die IT-Security selbst. Hacker machen aus Social Engineering und Phishing fast schon eine Kunstform, um Zugangsdaten zu stehlen und Zugriff zu Systemen zu erlangen.

Umso wichtiger ist es daher, dass menschliche Analysten Ausschau halten. Der Mensch ist und bleibt daher unersetzbar. Die aktuellen Aufgaben definieren aber ein besonderes Anforderungsprofil für die Defensivakteure und für ihr Threat-Hunting:

1. Analysten müssen wie die Angreifer denken.

2. Sie wissen dank ihrer Erfahrung und Intuition, wo sie nach ihren Aktionen suchen und wonach sie Ausschau halten.

3. Sie können in Echtzeit durchspielen, was der Angreifer als nächstes tun wird, und wie man das verhindern kann.

4. Trainierte und erfahrene Analysten nutzen dabei die Informationen der Telemetrie und sind immer auf dem neuesten Stand.

5. Sie denken und handeln eher wie ein Geheimagent, der sich in den Gegner hineinversetzt. Und nicht wie ein Sicherheitstechniker.

These 4 - Menschen statt Automatismen

Viele Organisationen verfügen entweder nicht über die Technologie oder über Fachkräfte, um in ihrer IT ein solches Threat Hunting durchzuführen, proaktiv Eindringlinge abzuwehren und Vorkommnisse zu verhindern. Sie wenden sich daher an die Cyber-Security-Anbieter. Das ist ein richtiger Schritt. Einen Mehrwert schaffen aber nur Dienste, hinter denen Menschen stehen. Ein Threat Hunting kann nicht automatisiert stattfinden.

Denn bei einer tiefgehenden Analyse kommt es gerade auf den erfahrenen Menschen und seine Intuition an, und nicht nur auf die Technologie. Dabei geht es nicht um automatische Abläufe. Es kommt darauf an, bewusst proaktiv nach Gefahren zu suchen, gezielt hinzusehen, die nächsten Schritte überlegt zu entscheiden. Professionelle Teams in einem Security Operations Center können das bieten. Managed Detection and Response (MDR) bringt den Faktor Mensch ins Spiel, um gegen kunden- und industriespezifische komplexe Angriffe zu schützen. (Bitdefender: ra)

eingetragen: 07.04.21
Newsletterlauf: 22.06.21

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Meldungen: Grundlagen

Welche Spuren interne Täter im Netzverkehr legen

Viele Diskussionen malen gerne den eigenen Mitarbeiter als IT-Sicherheitsrisiko an die Wand. Die tatsächliche Gefahr, die von ihm ausgeht, ist aber oft unklar. Verschiedene Täterprofile interner Angreifer können größeren Schaden anrichten.

Verbesserte IT-Sicherheit und Resilienz

Anlässlich der EU-NATO-Task Force über die Resilienz der Kritischen Infrastruktur (KRITIS) in Europa mehren sich auch in Deutschland die Diskussionen darüber, wie diese bestmöglich geschützt werden kann. Die vier Schlüsselbereiche, die laut des vor Kurzem veröffentlichten EU/NATO-Papiers eine erhöhte Anfälligkeit für Cyber-Angriffe bieten und somit besonders schützenswert sind, sind Energie, Verkehr, digitale Infrastruktur und Weltraum.

KI macht Ransomware noch gefährlicher

Ransomware ist schon längere Zeit ein echtes Problem für Organisationen jeder Art und Größe. Betrachtet man die neuesten Entwicklungen, ist keine Entwarnung in Sicht. Eher im Gegenteil: Die Kriminellen nutzen mittlerweile KI, um ihre Angriffe noch effizienter zu machen.

Von Erpressungsangreifern verwendete Kryptowährungen

Erpressungsangriffe sind eine immer häufiger auftretende Form von E-Mail-Betrug. Hierbei drohen Cyberkriminelle ihren Opfern mit der Veröffentlichung von kompromittierenden Informationen, etwa einem peinlichen Foto, und fordern eine Zahlung in Kryptowährung. Oft kaufen die Angreifer die Anmeldedaten der Opfer oder erlangen sie durch Datenlecks, um zu "beweisen", dass ihre Drohung legitim ist.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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