20 Jahre Cyberbedrohung

Rückblick auf Cyberbedrohungen und Ereignisse der vergangen zwei Jahrzehnte und zeigt die verschiedenen Epochen auf, in denen Würmer, Stuxnet oder Ransomware dominierten

Bericht zeigt auf, wie schnell sich die Security-Bedrohungen ändern, wie Angreifer aus der Vergangenheit lernen und sich mit immer größerer Geschwindigkeit weiterentwickeln



Das Ende des Jahres ist immer ein guter Zeitpunkt, um die aktuelle Cyber-Bedrohungslandschaft zu betrachten und Prognosen darüber zu wagen, wohin sie sich entwickeln könnte. Jährliche Berichte wie der Sophos 2021 Threat Report unterstützen diesen Prozess. Sie liefern eine anschauliche Übersicht über die wichtigsten Bedrohungsereignisse der letzten zwölf Monate und zeigen Trends und zukünftige Schutzmaßnahmen auf. Aber ein Rückblick über mehrere Jahre hinaus bietet eine wertvolle zusätzliche Perspektive und ermöglicht es zu verstehen, wie verschiedene Cyberbedrohungen und das Verhalten von Angreifern entstehen und sich weiterentwickeln. Zudem liefert ein längerfristiger Rückblick zusätzlichen Kontext und wichtige Erkenntnisse über derzeitige und zukünftige Entwicklungen.

Der neue Report "Cyberthreats: A 20-Year Retrospective" von John Shier, Senior Security Advisor bei Sophos, gibt einen ausführlichen Überblick über die Cyberbedrohungen und Ereignisse, die in den vergangenen 20 Jahren den größten Einfluss auf die Sicherheitslandschaft hatten. Der Bericht zeigt auf, wie schnell sich die Security-Bedrohungen ändern,wie Angreifer aus der Vergangenheit lernen und sich mit immer größerer Geschwindigkeit weiterentwickeln.

Die drei wesentlichen Epochen der Cyberbedrohungen

2000 bis 2004 – In den ersten Jahren des Jahrtausends wurde ein Wurm nach dem anderen auf die Welt losgelassen. Sie wüteten imf Internet mit Infektionsraten, die sich in weniger als zehn Sekunden verdoppeln konnten. Etwa zehn Prozent aller mit dem Internet verbundenen Hosts waren betroffen und irgendwann waren Würmer für 25 Prozent aller Spam-Mails verantwortlich. Viele missbrauchten Schwachstellen, für die bereits Patches zur Verfügung standen. Mindestens einer zeigte eine konstante Entwicklung hin zur Überlistung der Sicherheitserkennung. Diese Würmer verursachten insgesamt rund 100 Milliarden Dollar an Kosten zur Schadensbegrenzung. Sie ebneten den Weg für Botnets, die massiv Spam verbreiten und rücksichtslos zur Monetarisierung eingesetzt werden.

2005 bis 2012 – Dies ist die Epoche, in der Cyberkriminalität zu einem Geschäft wurde. Gut organisierte Spammer zielten mit Pharma-Scams und Malvertising auf die Anwender ab. Die Landschaft wurde durch Exploit-Kits und staatlich gesponserte Bedrohungen und ihre fortschrittlichen, teuren Tools für immer verändert. Das Storm-Botnet, das den Spitznamen "der größte Supercomputer der Welt" trägt, hat schätzungsweise zwischen einer und zehn Millionen Geräte kompromittiert. Im Jahr 2009/2010 zeigte Stuxnet der Welt, wie Cyberwaffen gegen physische Systeme eingesetzt werden können. Zudem ermöglichte der Aufstieg der Kryptowährungen Angreifern eine neue Möglichkeit, Geld zu verdienen – und zwar Lösegeld.

2012 bis heute – In den letzten Jahren hatte keine Cyberbedrohung einen schädlicheren Einfluss gehabt als Ransomware. Bis heute belaufen sich die Schäden und die Auswirkungen der Lösegeldforderung auf Billionen von Dollar. Darüber hinaus gab und gibt es in dieser Ära die transformatorischen Angriffe von Wannacry und NotPetya sowie die Weiterentwicklung und Fortsetzung der Botnets. Zudem kennzeichnen noch mehr Würmer, Spam und das Aufkommen von staatlich gesponserten Cyberwaffen die aktuelle Entwicklung. Heute sind Diebstahl bei Online-Zahlungen, immer raffinierteres Phishing sowie der Rückgang der Online-Privatsphäre ebenfalls Teil der ständig wachsenden, immer komplexeren Bedrohungslandschaft. Zudem stehen alle Tools heute als "Everything-as-a-Service" (XaaS) zur Verfügung. So sind Cyberattacken selbst für Cyberkriminelle möglich, die nicht über technisches und intellektuelles Know-how verfügen. (Sophos: ra)

eingetragen: 01.01.21
Newsletterlauf: 19.03.21

Sophos: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Hintergrund

Einsatz chinesischer Controller-Chips

Chinesische Sicherheitsarchitektur in Hardware-verschlüsselten USB-Speichern: Im Juni 2023 berichteten zunächst das US-amerikanische Online-Magazin "Wired" und in der Folge auch deutschsprachige Medien wie beispielsweise "Der Standard" vom Einsatz chinesischer Controller-Chips in Sicherheitsprodukten bei Organisationen wie US Navy, NATO und NASA.

Aufbau eines flexiblen kryptografischen Systems

Ende August gab das NIST bekannt, dass es Normenentwürfe für drei der vier Algorithmen veröffentlicht, die sie 2022 ausgewählt hat. Ein Normentwurf für FALCON, den vierten Algorithmus, soll in einem Jahr folgen. Das alte Sprichwort "Angriff ist die beste Verteidigung" gilt für viele verschiedene reale Szenarien, darunter auch für die Vorbereitung auf das Post-Quanten-Computing-Zeitalter.

Monokulturen als Risiko für Unternehmen

Jeder hat schon einmal den Begriff "Monokultur" im Zusammenhang mit der Landwirtschaft gehört. eine einzige Kulturart - zum Beispiel Mais - eine Monopolstellung auf einem Feld. Ein plötzlicher Ernteausfall (ein Virus oder gefräßige Insekten) kann verheerende Folgen haben. Monokulturen in der Software und Cybersicherheit unterliegen den gleichen Kräften, Schwachstellen und Problemen. Eine Monokultur mag einen gewissen Nutzen bringen, die Frage ist jedoch, ob die Risiken den Nutzen überwiegen.

ChatGPT-generierte Phishing-Köder

Mit dem Aufkommen von generativen KI-Modellen hat sich die Bedrohungslandschaft drastisch verändert. Seit dem 22. Juli 2023 kursiert beispielsweise das Darknet-Programm FraudGPT in Telegram-Kanälen. Es ist davon auszugehen, dass der Anbieter die Software über einen Telegram-Kanal vertreibt, um seine Dienste nahtlos und ohne die Probleme von Exit-Scams auf Dark-Web-Marktplätzen anbieten zu können.

Besuchen Sie SaaS-Magazin.de

SaaS, On demand, ASP, Cloud Computing, Outsourcing >>>

Kostenloser Newsletter

Werktäglich informiert mit IT SecCity.de, Compliance-Magazin.de und SaaS-Magazin.de. Mit einem Newsletter Zugriff auf drei Online-Magazine. Bestellen Sie hier

Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

Diese Webseite verwendet Cookies - Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Außerdem geben wir Informationen zu Ihrer Verwendung unserer Website an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie ihnen bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben. Mit dem Klick auf „Erlauben“erklären Sie sich damit einverstanden. Weiterführende Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.