Cybercrime-as-a-Service für jeden zugänglich

TÜV SÜD: Das sind die Cybersecurity-Trends 2022

Schadsoftware wird mittlerweile von Cyberkriminellen ähnlich vermarktet wie reguläre Software und haben damit ein Geschäftsmodell geschaffen



Cybercrime-as-a-Service, wachsende Awareness und die Absicherung der gesamten Lieferkette zählen zu den wichtigsten Trends in der Cybersicherheit im Jahr 2022. Zudem fordert die steigende Professionalisierung von Cyberkriminellen im Bereich Ransomware eine entsprechende Vorbereitung auf Unternehmensseite. "Attacken im Jahr 2021 haben erneut gezeigt, wie wichtig es ist, Cybersicherheit als Teil der Unternehmenskultur zu etablieren und über die gesamte Lieferkette hinweg zu implementieren", erläutert Sudhir Ethiraj, Global Head of Cybersecurity Office (CSO) bei TÜV SÜD. "Zusätzlich ist Ransomware mittlerweile als Cybercrime-as-a-Service für jeden zugänglich und das inklusive technischen Supports. Cyberkriminelle haben 2021 dafür genutzt, sich neu zu positionieren, zu professionalisieren und ihr Tätigkeitsfeld auszubauen. Daher wird es nun für KMU, Industrie und Behörden wichtig, zu reagieren." Entsprechend den Entwicklungen sehen die Security-Experten vom TÜV SÜD die folgenden Trends für das Jahr 2022:

Cybercrime-as-a-Service (CaaS)

Schadsoftware (Ransomware) wird mittlerweile von Cyberkriminellen ähnlich vermarktet wie reguläre Software und haben damit ein Geschäftsmodell geschaffen. Gegen Lizenzgebühren kann Malware gekauft werden, sogar inklusive technischem Support. Dieser Markt wird weiterwachsen. Unternehmen müssen darauf proaktiv reagieren und verstärkt in die Schulung und Awareness ihrer Mitarbeitenden sowie in die Absicherung der technischen Infrastruktur investieren.

Cybersecurity Awareness: Verbraucher sind sensibilisiert

Angriffe auf große Unternehmen und Infrastruktur haben gezeigt, dass die Maßnahmen der Industrie in Sachen Cybersicherheit, beispielsweise bei IIoT, den Methoden der Angreifer deutlich hinterher sind. Hier ist es im Interesse der Industrie selbst, das eigene Bewusstsein für Risiken und Bedrohungen zu schärfen und gemeinsam Anforderungen zu entwickeln, die dabei helfen resilienter gegenüber Angreifern zu werden. Auch Endverbraucher achten bei der Kaufentscheidung vernetzter Produkte zunehmend auf Cybersicherheit, beispielsweise bei IoT-Geräten wie Smartwatches oder anderen Wearables.

Lieferkette: Einheitliche Sicherheitsstandards

Vergangene Vorfälle zeigen, dass besonders die Lieferkette in der Software-Entwicklung noch mehr Awareness für Cyberbedrohungen benötigt. Zudem muss es gemeinsame Standards für sichere Software geben, wie sie beispielsweise von der Charter of Trust gefordert werden, einer globalen Cybersicherheitsallianz in der TÜV SÜD aktives Mitglied ist. Hersteller sollten ihre Partner und Zulieferer bezüglich der Einhaltung neuer Vorschriften unterstützen, um sie zu motivieren.

Globale Harmonisierung: Gemeinsam für mehr Cybersicherheit

"Standards sind das Rückgrat der Cybersicherheit." Dieses Motto muss international gelebt werden und erfordert grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Industrie und Gesetzgeber müssen reagieren: Es muss gemeinsam an harmonisierten Mindestanforderungen gearbeitet werden, die über Branchen und Technologien hinweg dafür sorgen, dass Produkte und Services "ab Werk" cybersicher sind. Durch einheitliche und allgemeingültige Standards für Cybersicherheit ist es möglich, das Sicherheitsniveau zu stärken.

Digital Trust: Schutz für KI, Automation und Algorithmen

KI und Automatisierung helfen Unternehmen beispielsweise dabei, Prozesse zu optimieren und den eigenen Datenverkehr zu analysieren, um Angriffe, Datenlecks und -diebstähle frühzeitig zu erkennen. Allerdings sind diese Technologien nur so zuverlässig, wie die Algorithmen dahinter abgesichert werden. Unternehmen und Organisationen müssen entsprechend umsichtig sein, wie sie diese Technologien schützen. Denn auch Cyberkriminelle nutzen KI zunehmend für ihre Zwecke. Grundlegende Standards zur Cybersicherheit von KI können den Schutz der Infrastruktur und die Datenintegrität unterstützen. (TÜV SÜD: ra)

eingetragen: 14.12.21
Newsletterlauf: 15.02.22

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Meldungen: Unternehmen

BSI startet Projektarbeit in San Francisco

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) verstärkt seine internationale Zusammenarbeit mit Wissenschaft und Wirtschaft in den USA. Im Rahmen einer Feierstunde in der Residenz des deutschen Generalkonsuls haben das Deutsche Wissenschafts- und Innovationshaus San Francisco (DWIH) und das BSI den Startschuss für die Projektarbeit vor Ort gegeben.

BSI will Cyberakteure in Deutschland vernetzen

Cybersicherheit bedarf eines gemeinsamen Handelns von Staat, Wirtschaft und Wissenschaft. Um sich über aktuelle Themen der Cybersicherheit auszutauschen, besuchte die Präsidentin des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Claudia Plattner, das Nationale Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheit ATHENE und das Fraunhofer SIT in Darmstadt.

Schutz für Angriffsflächen im Unternehmen

SentinelOne Unternehmen für autonome Cybersicherheit, und Netskope, Unternehmen für Secure Access Service Edge (SASE), kündigen die Einführung der SentinelOne Singularity App für Netskope an.

Neues Zeitalter der Cyberangriffe

Eine neue Lösung ermöglicht es Unternehmen mit dem Einsatz generativer Künstlicher Intelligenz (KI) und Natural Language Processing (NLP) die Cyberwiederherstellung zu beschleunigen. Rubrik, das Zero Trust Data Security Unternehmen, gibt dafür eine Zusammenarbeit zur Integration von Rubrik Security Cloud mit Microsoft Sentinel und Azure OpenAI Service bekannt.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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