IT-Security im Connected Car


Ende-zu-Ende-Betrachtung bei Security & Privacy by Design als zwingendes Entwicklungsprinzip begreifen
Betriebssicherheit des vernetzten Fahrzeugs hängt zukünftig immer stärker von der IT-Sicherheit ab (integrierte Safety & Security) - Mehr Transparenz in Richtung Kunden schaffen, durch welche IT-Strukturen seine Daten geschützt werden und wie diese zu einem verbesserten IT-Sicherheitsstandard beitragen können ("Privacy by Design")

(21.12.15) - Die Managementberatung Detecon kritisiert: Einigen Herstellern fehlt es trotz vorhandener Technologien und Frameworks immer noch an schlüssigen Konzepten oder der Entschlossenheit in der Umsetzung, um die Ende-zu-Ende-Sicherheit der IT-Strukturen im Connected Car zu gewährleisten. Dabei geht es nicht mehr ausschließlich darum, die funktionale Sicherheit des vernetzten Autos sicherzustellen. Wie zu beobachten ist, treten immer häufiger Fragen zum Datenschutz und zur IT-Sicherheit, etwa die Abwehr von Hackerangriffen, in den Vordergrund.

Bedrohung durch Cyber-Angriffe ist real ein Fahrzeugleben lang
Die IT ist bereits fester Bestandteil des Produktes "Auto". Das Connected Car nutzt zur Kommunikation nach außen bereits heute u.a. TCP/IP, das Standard-Internetprotokoll. Innerhalb des Fahrzeuges sind weitere Protokolle in Nutzung, die bald um Ethernet im Fahrzeug und damit Gateways, Router und Netzwerkkomponenten ergänzt werden. Das vernetzte Fahrzeug der Zukunft ist ein komplexer Rechner mit IP-Netzwerk und Entertainment-Modul, der sehr oft online ist. Online bedeutet: vernetzt mit den Endgeräten der Insassen, anderen Fahrzeugen und einem Backend bzw. Plattformen in der Cloud. Fahr(er)entscheidungen hängen damit von Software und Rechenpower ab. Was für Heimnetzwerke gilt, trifft umso mehr für Connected Cars zu: Ohne IT-Sicherheit gibt es keine vollständige Betriebssicherheit.

"Die dunkle Seite der Digitalisierung also Angriffe durch Hacker aus dem Netz auch auf einzelne Fahrzeuge ist offensichtlich real", sagt Mark Großer, Managing Consultant bei Detecon und Experte für Risk, Security & Compliance für die Automobilindustrie. "In Zukunft wird es nicht mehr heißen Wie viel PS hat das Auto? sondern auch Wie sicher ist es? ." Sicherheit betrifft dabei nicht nur die Planung und Produktion beim Hersteller. Die größere Aufgabe ist, Sicherheit auch im späteren Betrieb auf Dauer zu gewährleisten. Dazu sind neben den "ab Werk" vorgesehenen, festen Mechanismen zum Beispiel regelmäßige Patches und Updates durch den Hersteller über den gesamten Lebenszyklus des Fahrzeugs nötig. Dies kostet Geld auch wenn der Nutzen darin besteht, dass Schaden verhindert wird also nichts passiert.

Mehrstufiges Update-Konzept orientiert sich an Kritikalität
Die Fahrzeugentwicklung wird damit stärker eine Frage der Informations- und Kommunikationstechnologie und deren Sicherheit. "Das Security-Design bei Auslieferung kann schnell überholt sein und muss dynamisch angepasst werden können", erläutert Mark Großer. "Auch ein mehrstufiger Incident Response Plan sollte deshalb fester Bestandteil der Entwicklung für das Auto der Zukunft sein." Dieser beschreibt den permanenten Update-Prozess für Software im späteren Betrieb nach Intervallen, Qualität und Kosten. Für besonders sicherheitskritische Updates, physikalische Änderungen oder hohe Datenvolumina wird auch in Zukunft ein Werkstattbesuch unumgänglich bleiben. Weniger sicherheitsrelevante Updates können ohne "Boxenstopp" aufgespielt werden. Dabei finden analog zur klassischen IT-Sicherheit Erkenntnisse über Angriffe, Schemata und konkrete Verwundbarkeiten von Protokollen und Funkstandards unmittelbaren und zeitnahen Eingang in die IT-Strukturen des vernetzten Fahrzeugs.

Datenschutz ("Privacy by Design") ist erfolgskritisch
Die Hersteller sollten auch den Datenschutz ("Privacy by Design") noch viel stärker Ende-zu-Ende betrachten und im Entwicklungsprozess etablieren, fordert Detecon. Nicht nur Know-how, also Unternehmensdaten, seien gefährdet. "Der Schutz der Kundendaten im späteren Betrieb ist ebenso erfolgskritisch", so Mark Großer. Die Hersteller sollten mehr Transparenz in Richtung Kunden schaffen und aufzeigen, durch welche IT-Strukturen seine Daten geschützt werden. Nur dann sei der Kunde bereit, auch persönliche Daten als "digitale Währung" zur Verfügung zu stellen und damit zu einem verbesserten IT-Sicherheitsstandard beizutragen.

Gesamtheitliche Betrachtungsweise bei IT-Sicherheit zwingend
"Ende-zu-Ende-Sicherheit für das vernetzte Fahrzeug wirklich in die Zukunft zu entwickeln, erfordert eine konsequente Ende-zu-Ende-Sichtweise von der Betriebssicherheit durch IT-Sicherheit über Fragen der Cyber Defense bis zum Datenschutz, und das über alle Stufen der Entwicklung hinweg vom Programmierer beim Zulieferer über die Lieferkette bis zum einzelnen Steuergerät im Fahrzeug", fasst Mark Großer die Problematik zusammen. "Den Herstellern muss es endlich gelingen, die nötigen Ende-zu-Ende-Prozesse für Security & Privacy by Design in der kompletten Entwicklung von Connected Cars über deren gesamten Lebenszyklus im Betrieb zu etablieren und damit langfristig erst die Grundlagen für autonomes Fahren und intermodale Mobilitätskonzepte schaffen." (Detecon International: ra)

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Meldungen: Hintergrund

Die zwei wichtigsten Trends der IT-Security

Künstliche Intelligenz (KI) ist fraglos der derzeit wichtigste Trend in der IT, der auch in der IT-Security in vielen Bereichen längst zum Einsatz kommt. Leider auch auf der Seite der Cyberkriminellen. Denn diese sind wie so oft Vorreiter neuer Technologien und begannen im vergangenen Jahr sofort damit, die neu verfügbaren LLMs (Large Language Models), wie etwa ChatGPT, für ihre Zwecke zu nutzen.

Biometrie setzt ihren beeindruckenden Aufstieg fort

HID veröffentlichte ihren State of the Security Industry Report. Für diesen Bericht wurden weltweit 2.600 Partner aus der Industrie, Endanwender sowie Sicherheits- und IT-Experten aus insgesamt elf Branchen befragt. Der Report beleuchtet die grundlegenden Herausforderungen von Innovationen und den zugrundeliegenden Technologien und hilft den Experten, diese proaktiv anzugehen. Die diesjährige Umfrage, die im Herbst 2023 durchgeführt wurde, hat sechs Handlungsfelder identifiziert: Mit der zunehmenden Verbreitung mobiler Geräte nimmt auch deren Nutzung zur Unterstützung von Identitäten weiter zu. Innerhalb der nächsten fünf Jahre werden nach Einschätzung der befragten Endanwender fast 80 Prozent der Unternehmen mobile IDs einsetzen. Noch optimistischer sind die Industriepartner – sie gehen davon aus, dass 94 Prozent ihrer Kunden mobile IDs nutzen werden.

Drohendes TikTok-Verbot in den USA

Am 13. März 2024 kam das US-Repräsentantenhaus zusammen und verabschiedete einen Gesetzesentwurf, der den chinesischen Eigentümer von TikTok – ByteDance – per Gesetz dazu zwingen soll, die Videoplattform zu verkaufen. Jetzt geht der Entwurf an den US-Senat. Adam Marrè, Chief Information Security Officer bei Arctic Wolf und ehemaliger FBI Special Agent und Cyber Investigator, ordnet die Entwicklungen rund um TikTok und ihre möglichen Konsequenzen für die globale Internetwirtschaft ein.

Verschlechterung der Sicherheitslage

Verschieden große Budgets für die Abwehr je Firma tragen erheblich zur Verschlechterung der Sicherheitslage bei. Es besteht eine große Kluft zwischen Unternehmen, die über die Finanzkraft verfügen, um fortschrittliche Sicherheitslösungen zu implementieren, und solchen, die sich dies nicht leisten können.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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