Kommt 2014 der Durchbruch für virtuelle Währungen?


Internet- und Security-Trends 2014: Fragmentierung des Internets nimmt zu
Bitcoin, derzeit bekannt als inoffizielles Internet-Zahlungsmittel mit spektakulären Kurssprüngen, ist nur der Anfang



(13.01.14) - 2013 war das Jahr der Enthüllungen. Die Snowden-Affäre hat den Menschen vor Augen geführt, welche Sicherheitsrisiken das Internet mit sich bringt. Die Anwender sind vorsichtiger geworden. Plötzlich erscheint es wichtig zu wissen, wo persönliche Daten gespeichert werden, was wenige Jahre zuvor noch nebensächlich war. Wegen des Wirbels um NSA & Co. fanden einige spannende Entwicklungen, die 2014 noch weiter an Bedeutung gewinnen werden, weniger Beachtung. Die virtuelle Währung Bitcoin entwickelt sich zum inoffiziellen Internet-Zahlungsmittel, sogar der Schritt zur Mainstream-Nutzung scheint nicht mehr ausgeschlossen. Natürlich aber bleibt die Freiheit im Netz auch 2014 Top-Thema, etwa im Zusammenhang mit dem Deep Web, dem verborgenen Internet, das vor dem Zugriff der Datenspione zumindest vorerst sicher sein soll.

"Das Zeitalter der virtuellen Währungen hat begonnen und 2014 werden sich nicht nur Experten vermehrt damit befassen. Bitcoin, derzeit bekannt als inoffizielles Internet-Zahlungsmittel mit spektakulären Kurssprüngen, ist nur der Anfang. Ob Bitcoin selbst denn Sprung auf Mainstream-Niveau schafft, sei dahingestellt, aber eine abgewandelte virtuelle Währung dieser Art könnte es durchaus schaffen. Staatliche Notenbanken beurteilen die Entstehung neuer Parallelwährungen jedoch noch sehr skeptisch. Natürlich kann Bitcoin ebenso wie Bargeld für gute und für schlechte Zwecke eingesetzt werden. Und in der für Innovationen traditionell nicht abgeneigten Welt der Online-Kriminalität wird ein Missbrauch virtueller Währungen für dunkle Geschäfte nicht lange auf sich warten lassen. Wir werden dies sehr genau beobachten", erklärt Klaus Jetter, Country Manager DACH bei F-Secure.

Tiefgreifender Wandel im Internet
Welcher Wandel aktuell im Netz geschieht, zeigt Klaus Jetter ebenfalls auf: "Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem das Internet beginnt sich deutlich zu verändern. Bis vor wenigen Jahren war das Web eine Art Utopia, global und grenzenlos, abgekoppelt von Entfernungen, Regionen oder Ländern. Jetzt, da die Spionage in großem Stil publik geworden ist, bricht diese Vision in sich zusammen. Die Menschen beginnen Fragen zu stellen, wo in der Cloud ihre Daten gespeichert werden, unter dem Gesetz welchen Landes und woher die Software stammt, die sie verwenden. Länder mit traditionell stärker ausgeprägtem Datenschutz sehen sich den nationalen Interessen jener Länder mit starker Geheimdienstaktivität gegenüber. Das vormals homogene Internet wird folglich immer mehr fragmentiert werden in sichere und unsichere Zonen. Alles deutet darauf hin, dass sich 2014 und darüber hinaus diese Entwicklung fortsetzen wird."

Im Jahr Eins nach Snowden was nun?
Unabhängig von seinen Motiven hat Snowden uns mit seiner Offenlegung von NSA-Material einen großen Gefallen getan, indem er Einzelheiten aus der Welt der Geheimdienste ans Tageslicht brachte. Diese scheinen mittlerweile völlig außer Kontrolle zu agieren. "Die Tatsache, dass sie Verschlüsselungsalgorithmen untergraben, macht uns alle ein Stück unsicherer. Das Problem ist, dass die Geheimdienste jegliches Maß verloren und sich von ihren ursprünglichen Zielen weit entfernt haben", sagt Klaus Jetter.

Wie wird es 2014 weitergehen? Die Menschen sollten zunächst nicht übermäßig besorgt sein, aber sie dürfen zu Recht empört sein. Ein Kampf gegen diese Entwicklung mit technischen Maßnahmen ist jedoch aufwändig, das Ergebnis wäre ein kostspieliges Wettrüsten. Wenn sich etwas ändern soll, dann wird dies durch politischen Wandel und internationalen Druck geschehen müssen. Wir gehen davon aus, dass sich 2014 hier etwas bewegen wird.

Auch 2014 bleiben Risikobewusstsein und Misstrauen hoch
Was den technischen Schutz der Privatsphäre in einem sinnvollen Rahmen betrifft, so sollten Internetnutzer auf Verschlüsselung und starke Passwörter zurückgreifen sowie auf Cloud-Services aus Ländern, die sich nicht dem Überwachungswahn hingeben. Beim Schutz persönlicher Daten gilt es generell die gleichen Hygienemaßnahmen zu beherzigen, mit welchen man sich auch vor Computerkriminalität und Malware schützt. Bereits 59 Prozent der Breitband-Internetkunden in Deutschland fürchten, dass Anbieter von Cloud-Diensten möglicherweise ihre persönlichen Inhalte an Dritte verkaufen.* Das Risikobewusstsein wird 2014 weiter zunehmen, spätestens wenn neue Spionageaffären und Datenpannen ans Licht kommen.

Fakt ist: Das Misstrauen ist da und es wird für Cloud-Betreiber schwer das Vertrauen der Menschen zurückzugewinnen. "Wir glauben jedoch nicht, dass Unternehmen wie Google und Facebook von Haus aus mit Programmen wie PRISM zusammenarbeiten. Die meisten dieser Unternehmen sind wohl selbst Opfer ihrer eigenen Regierung", gibt Klaus Jetter zu bedenken.

"Wer sich frei im Web bewegen will, verlagert seine Aktivitäten in das verborgene sogenannte Deep Web, das die Datenspione irgendwann auch unterwandern werden. Als das Web entstand, haben die Mächtigen die Bedeutung des Internets nicht erkannt. Jetzt sind sie es, die mit aller Macht versuchen, es so weit wie möglich zu kontrollieren. Dies bedeutet, dass sich das Internet verändert und wir für seine Zukunft als freies Netz für alle kämpfen werden müssen", erklärt Klaus Jetter.

Der "F-Secure Digital Lifestyle Survey 2013" basiert auf Web-Interviews von 6.000 Breitbanddienst-Abonnenten im Alter von 20 bis 60 Jahren aus 15 Ländern: Deutschland, Italien, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden, Belgien, Schweden, Finnland, Polen, den USA, Brasilien, Chile, Kolumbien, Australien und Malaysia. Die Umfrage wurde von der GfK im April 2013 durchgeführt.
(F-Secure: ra)

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Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

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KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

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DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

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Fluch und Segen des Darkwebs

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