Die größten Probleme für Phisher


Manchmal werden Phisher Opfer ihrer eigenen Waffen: Die sorgfältig vom Phisher erstellte Betrugsseite führt nicht mehr in die Fänge der Phisher, sondern wurde kreativ in ein FAQ über die Gefahren von Phishing verwandelt
Ein ausgefeilter Schutz für den Bestand der gefälschten Webseiten ist für Phisher nicht rentabel, da sie jederzeit eine neue URL nutzen können



Fast täglich erhalten Internetnutzer Phishing-E-Mails. Die Gefahr, in eine solche Falle zu geraten, scheint allgegenwärtig. Doch inzwischen ist eine große Gemeinde gewachsen, die Phishern das Leben schwer macht. Malwarebytes bietet einen amüsanten Einblick in den schwierigen Alltag eines Phishers. Betrug durch gefälschte Webseiten, sogenannte Phishing-URLs, wird bei Kriminellen immer beliebter. Die meisten Phishing-Seiten haben jedoch eine sehr kurze Lebensdauer. Entweder bemerkt der Webhost sie recht schnell selbst oder Nutzer machen darauf aufmerksam.

Ein ausgefeilter Schutz für den Bestand der gefälschten Webseiten ist für Phisher nicht rentabel, da sie jederzeit eine neue URL nutzen können. Zum Glück der Nutzer ist das Offline-Nehmen von Phishing-Webseiten nicht der einzige Aspekt, der den Kriminellen das Leben schwer macht. Malwarebytes hat die größten Probleme für Phisher gesammelt, die gleichzeitig ein Hoffnungsschimmer für geplagte Nutzer sind:

Verständlicherweise fühlen sich viele von Phishing-Attacken belästigt. Sogar das Malware-Forum lurker ärgert sich wahrscheinlich jeden Morgen über den anhaltenden Strom an Phishing-Spam-Mails in ihrem Postfach. Phisher zählen damit wohl zu den unbeliebtesten Mitgliedern der Hacking-Community, da sie sich schon viele Feinde gemacht haben.

Manchmal werden Phisher deshalb Opfer ihrer eigenen Waffen: Die sorgfältig vom Phisher erstellte Betrugsseite führt nicht mehr in die Fänge der Phisher, sondern wurde kreativ in ein FAQ über die Gefahren von Phishing verwandelt. Der Phisher nimmt das vielleicht nicht besonders persönlich, weil er noch andere Domains zur Verfügung hat, aber es ist definitiv ein amüsantes Ende einer gefährlichen Website.

Walfänger im Web
Viele Phishing-Kits und somit auch viele Phisher sind bei der Gestaltung der URLs nicht besonders einfallreich. Die Nutzer werden meist auf Seiten geleitet wie:

/phished
/logins
/passwords
/data
/credentials
usw.

Diesen Fehler machen sich sogenannte Whaling Tools zunutze. Sie durchsuchen Phishing-Webseiten auf Datensätze, bevor sie diese an den "Walfänger" zurückschicken ein schneller und leichter Weg, die Arbeit an jemand anderen abzugeben: Denn das Tool stiehlt die (bereits zuvor) gestohlenen Datensätze in letzter Minute vom Phisher. Bei den Whaling Tools kann es sich um web-basierte oder heruntergeladene Programme handeln.

Fake Whaling Tools
Dass Phisher anderen Phishern die Datensätze stehlen, ist durchaus gängige Praxis. Inzwischen gibt es sogar Fake Whaling Tools, die die persönlichen Informationen des Phishers stehlen, da sie in Wirklichkeit Malware sind. Diese Fakes zielen vor allem auf Neulinge im Phisher-Bereich ab Jugendliche, Möchtegerns und unerfahrene Kriminelle und alle anderen, die ihre Fühler in diesem Bereich ausstrecken. Ein hoher Preis für Neugierige.

Jagd auf Phisher
Einzelpersonen wie auch Unternehmen finden immer wieder neue Wege, Phisher aufzuspüren, zu katalogisieren und für immer offline zu nehmen.

Wer anderen eine Grube gräbt .
Ein anderes Tool bewirkt, dass sich das Programm des Phishers gegen ihn selbst wendet: Viele Phisher entwickeln Programme, die vorgeben, gratis Xbox-Punkte, Steam Codes, PokemonGo-Münzen, etc. anzubieten. Einige dieser Programme können im schlimmsten Fall sogar den gesamten Computer des Nutzers mit Schadsoftware infizieren. Wenn Phisher sich nicht sicher fühlen, schützen sie ihre Tools mit Login- und Passwortdaten, bevor diese die Daten weiterschicken und oft funktioniert dies über den E-Mail-Login des Phishers.

In vielen Fällen sind dort die Login-Daten des E-Mail-Accounts im Tool unverschlüsselt hinterlegt. Der rivalisierende Phisher muss also nur das Tool in einem speziellen Programm öffnen, das den hinterlegten Text extrahiert, und hat somit die E-Mail-Account-Informationen des Phishers.

Nun kann er versuchen, sich einzuloggen und sich an den gestohlenen Datensätzen bedienen. Außerdem hat er auch Zugriff auf alle anderen Daten, wenn der Phisher das gleiche Passwort mehrmals benutzt hat.

Für einen Phisher gibt es wohl kein peinlicheres Karriereende als eins der fünf oben genannten. Während das Phishing-Business boomt, schaffen es die Phisher selbst, sich auf die Liste der bedrohten Arten zu setzen. (Malwarebytes: ra)

eingetragen: 23.10.16
Home & Newsletterlauf: 09.11.16


Malwarebytes: Kontakt und Steckbrief

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Meldungen: Hintergrund

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Biometrie setzt ihren beeindruckenden Aufstieg fort

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Drohendes TikTok-Verbot in den USA

Am 13. März 2024 kam das US-Repräsentantenhaus zusammen und verabschiedete einen Gesetzesentwurf, der den chinesischen Eigentümer von TikTok – ByteDance – per Gesetz dazu zwingen soll, die Videoplattform zu verkaufen. Jetzt geht der Entwurf an den US-Senat. Adam Marrè, Chief Information Security Officer bei Arctic Wolf und ehemaliger FBI Special Agent und Cyber Investigator, ordnet die Entwicklungen rund um TikTok und ihre möglichen Konsequenzen für die globale Internetwirtschaft ein.

Verschlechterung der Sicherheitslage

Verschieden große Budgets für die Abwehr je Firma tragen erheblich zur Verschlechterung der Sicherheitslage bei. Es besteht eine große Kluft zwischen Unternehmen, die über die Finanzkraft verfügen, um fortschrittliche Sicherheitslösungen zu implementieren, und solchen, die sich dies nicht leisten können.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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