Megatrend DevOps/SecOps

DevOps, SecOps und die fehlenden Puzzleteile

DevOps kommt quasi aus der Mitte des Schichtenmodells: der Plattform, respektive den Plattform-Services (PaaS)



Von Andrea Wörrlein, Geschäftsführerin von VNC in Berlin und Verwaltungsrätin der VNC AG in Zug

Wer über Cloud Computing spricht, kommt am Megatrend DevOps/SecOps nicht vorbei. Die Gründe dafür sind schnell aufgezählt: IT-Modernisierungstrends wie Skalierbarkeit, Hochverfügbarkeit, Rapid Deployment und Continuous Delivery sind ohne ihn ebenso wenig umsetzbar wie die Erfüllung anspruchsvoller Security-Vorgaben. Ganz zu schweigen von den Zwängen zur permanenten TCO-Optimierung. IT-Verantwortliche wissen nur zu gut, wovon die Rede ist.

Aus dem ursprünglichen Ansatz, Software-Entwicklung und IT-Administration zusammenzuführen, ist DevOps zu einer übergreifenden Idee für die Entwicklung, Bereitstellung und Nutzung von Software gereift. Und wie so oft, wenn ein brillanter Gedanke für einen Teilaspekt zu einem umfassenden Konzept weiterentwickelt wird, passen noch nicht alle Puzzleteile dieses gerade entstehenden Ökosystems zusammen – und manche sind schlicht und einfach noch gar nicht vorhanden, auch wenn sie dringend gebraucht werden.

DevOps kommt quasi aus der Mitte des Schichtenmodells: der Plattform, respektive den Plattform-Services (PaaS). Hier hat mittlerweile dank Kubernetes eine Quasi-Standardisierung für das Management von Containern stattgefunden. Auch wenn es immer noch ein paar proprietäre Anstrengungen unter dem verschämt-euphemistischen Begriff Customizing gibt, DevOps und SecOps funktionieren nur mit Hersteller-unabhängigen Werkzeugen. Offenheit und Standardisierung sind damit auch die Voraussetzungen dafür, die darunterliegende Infrastruktur-Ebene (IaaS) ebenso wie die darüber rangierende Applikations-Ebene (SaaS) in ein ganzheitliches DevOps-Konzept integrieren zu können.

Das klingt ziemlich vernünftig, ist aber noch nicht bis zur Bottom-, respektive Top-Line zu Ende gedacht. Was machen wir beispielsweise auf der untersten Hardware-Ebene im Backend mit einem Switch und seinem Embedded OS, der in dieses standardisierte, offene Ökosystem integriert werden soll? Ähnlich unklar ist die Situation am anderen Ende der digitalen Nahrungskette: dem Frontend, sprich dem Nutzer und seinen Endgeräten.

Was machen wir mit den proprietären Betriebssystemen wie Android, iOS und Windows, die alles andere als DevOps/SecOps-konform sind? Und es ist nur schwer vorstellbar, dass deren Anbieter echtes Interesse daran haben, das zu ändern. Was machen wir mit dem Nutzerverhalten, das dem Thema Komfort meist ganz andere Prioritäten einräumt als dem Thema Sicherheit? Muss letztlich zu DevOps und SecOps als drittes unverzichtbares Element eines stringenten Ökosystems auch noch so etwas wie UsOps (User Operations) dazukommen? Wir haben es hier mit offenen Fragen und divergierenden, nicht selten milliardenschweren Interessenlagen zu tun, die nur schwer unter einen Hut zu bringen sind.

Machen wir uns also nichts vor: Ja, DevOps und SecOps sind die Signatur unserer Software-Gegenwart und -Zukunft. Nein, wir sind noch nicht soweit, von einem stimmigen und praktisch sinnvoll nutzbaren Gesamtkonzept zur Entwicklung, Bereitstellung und Nutzung von Software auf allen Ebenen reden zu können. Besonders an den beiden Enden des Schichtenmodells ist da noch viel zu tun. Fakt ist: DevOps und SecOps haben sich aus der Mitte heraus ausgebreitet – und tun dies aus nachvollziehbaren Gründen nach wie vor. Die Richtung stimmt also – und das stimmt optimistisch. (VNC: ra)

eingetragen: 13.10.22
Newsletterlauf: 06.12.22

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In drei Schritten zu mehr Cyber-Resilienz

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Fremde nicht auf den Rechner zugreifen lassen

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Krypto-Strategie im Zeitalter von Quanten-Computern

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Die zwei wichtigsten Trends der IT-Security

Künstliche Intelligenz (KI) ist fraglos der derzeit wichtigste Trend in der IT, der auch in der IT-Security in vielen Bereichen längst zum Einsatz kommt. Leider auch auf der Seite der Cyberkriminellen. Denn diese sind wie so oft Vorreiter neuer Technologien und begannen im vergangenen Jahr sofort damit, die neu verfügbaren LLMs (Large Language Models), wie etwa ChatGPT, für ihre Zwecke zu nutzen.

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Drohendes TikTok-Verbot in den USA

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Verschieden große Budgets für die Abwehr je Firma tragen erheblich zur Verschlechterung der Sicherheitslage bei. Es besteht eine große Kluft zwischen Unternehmen, die über die Finanzkraft verfügen, um fortschrittliche Sicherheitslösungen zu implementieren, und solchen, die sich dies nicht leisten können.

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Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

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Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

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Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

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Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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