Was wird das Jahr 2017 bringen?


IT- und Sicherheitsmanagement: Mehr Organisationen werden Synergien zwischen ihren Technologieabteilungen - also IT und Sicherheit suchen
Es werden noch weitaus mehr Amateurhacker Schwachstellen im Internet der Dinge offenlegen



Was sind die heißen Themen und wichtigsten Trends im IT-Sicherheitsbereich? Die Sicherheitsexperten von Rapid7 wagen eine Vorhersage. Corey Thomas, President und CEO, Rapid7, prognostiziert: "Wir werden bei den Anbietern von Sicherheitssystemen eine weitere Konsolidierung erleben. Mit dem Schwerpunkt auf höherer Produktivität werden sich Unternehmen von unterschiedlichen Punktlösungen, die nur für ein Problem geeignet sind, auf Lösungen zubewegen, die die gesamte IT-Umgebung abdecken. Dies wird die Anbieter im Sicherheits- und IT-Bereich zu mehr Integration, Konsolidierung und Kooperation motivieren. Es wird immer offensichtlicher, dass Fachkräfte aus dem IT- und Sicherheitsbereich es mit einer geringeren Zahl von Lösungen zu tun haben möchten, die einfacher zu verwenden sind."

Im Bereich IT-Bedrohungen sagt er weiter voraus: "Angreifer konzentrieren sich weiterhin auf die Nahtstellen, über die sich Organisationen für den Datenaustausch verbinden; die Switch-Verletzung war ein Beispiel hierfür. Wir werden die Kommodifizierung und Standardisierung von Angriffen erleben. Es wird weiter hoch spezialisierte und ausgefeilt komplexe Angriffe geben. Aber insgesamt gehen wir von einer geringeren Zahl verschiedener Angriffsarten aus, von denen die meisten einer kleinen Auswahl bekannter Kategorien entsprechen. D

ie Zahl der Angriffe selbst wird jedoch rasant wachsen. Grobe Nachlässigkeiten (etwa nicht installierte Patches) tragen leider dazu bei, dass diese Angriffe weiterhin Erfolg haben. Ich erwarte eine Korrektur der Qualifikationslücke. Der Sicherheitsbereich ist aus Notwendigkeit zugänglicher geworden. In den meisten Fällen ist keine anspruchsvolle Qualifikation notwendig, um im Sicherheitsbereich erfolgreich zu sein, und Qualifikationen können einfach durch Zertifizierungen erworben werden. Es gibt auch Mitarbeiter, die eigentlich aus der IT stammen, aber durch eine Neudefinition ihrer Rollen in den Sicherheitsbereich wechseln. Diese Entwicklung ähnelt der, die wir vor einigen Jahren mit DevOps erlebt haben."

Internet der Dinge
"Es werden noch weitaus mehr Amateurhacker Schwachstellen im Internet der Dinge offenlegen. Die Zugangskosten sind gering, es gibt Hunderte neuer Geräte mit alten Bugs, und das DMCA (US-Copyright-Gesetzgebung) erlaubt jetzt Endgeräteanalysen, was Unmengen von Offenlegungen von Sicherheitslücken ermöglichen wird. Und das ist zwar gut so, aber auch chaotisch. Wie Hersteller im Internet der Dinge auf diese Offenlegungen reagieren, wird entscheidend für die ganze Branche sein. Einerseits sind von ausgereiften Unternehmen schnelle und positive Reaktionen zu erwarten - Geräte-Patches und -Updates - aber es liegt auch auf der Hand, dass kleinere und jüngere Unternehmen flexibler sind und dadurch schneller reagieren können", prognostiziert Tod Beardsley, Senior Security Research Manager, Rapid7.

"2017 wird das Jahr sein, in dem das Internet der Dinge richtig in Schwung kommt. Wir werden das erste Mal erleben, wie Hacker vernetzte Geräte missbrauchen, um körperlichen Schaden verursachen. Ich glaube auch, dass Audiodaten aus Systemen wie dem Amazon Echo verwendet werden könnten, um Verbrechen aufzuklären. Ich rechne außerdem damit, dass Sicherheitsprobleme bei Multifunktionsdruckern auftreten werden, die in direktem Zusammenhang mit einer größeren Unternehmenssicherheitsverletzung stehen", glaubt Deral Heiland, IoT Research Lead, Rapid7.

Craig Smith, Transportation Research Lead, Rapid7, sieht Angriffe auf Verkehrssysteme: "Wir werden erleben, wie mithilfe von Malware ein wichtiger Verkehrsbereich lahm gelegt wird entweder um Ransomware einzusetzen oder politische Ziele zu verfolgen." Außerdem: "Es wird eine weitaus höhere Zahl von hardwarebezogenen Sicherheitsangriffen geben. Da Sicherheitsanalysen immer mehr auch auf Hardware bezogen sind, wird es kreativere Möglichkeiten geben, Schwachstellen zu beseitigen, auch wenn es keinen simplen Update-Mechanismus gibt."

Im Bereich Malware erwartet Mike Scutt, Analytic Response Manager zu Sicherheitsverletzungen, Rapid7: "Wir werden einen Anstieg an skriptbasierter Malware (powershell, js, vbs, etc.) sehen sowie die zunehmende Verwendung nativer Betriebssystemtools zur Ausführung von Malware und anderen Befehlen."

IT- und Sicherheitsmanagement: Mehr Organisationen werden Synergien zwischen ihren Technologieabteilungen - also IT und Sicherheit suchen. Anstatt verschiedene Einzellösungen zu akzeptieren und einzusetzen, die nicht unbedingt hilfreich für die Produktivität sind, wird der Fokus darauf liegen, wie ein Unternehmen Sicherheitsdaten analysiert, und welche Tools die bestmögliche Sichtbarkeit bieten. IT-Umgebungen werden immer komplexer, deshalb müssen Überwachungstools in Bezug auf Datenerfassung und -korrelation flexibler und umfangreicher werden. Sicherheitstechnologien nutzen zunehmend eine Kombination aus Datenquellen (Protokolle, Kennzahlen, Endpunktdaten), um die IT-Umgebungen genauer abzubilden. (Trevor Parsons, Senior Director Log Analytics and Search, Rapid7)

"BYOD-Modelle werden in mehr Organisationen umgesetzt werden. Anstatt sich auf das traditionelle "Golden Image"-Modell zu verlassen, sollten IT-Mitarbeiter in Tools investieren, die sofortige Sichtbarkeit über Endpunkte wie Mitarbeiterlaptops bieten", sagt Trevor Parsons, Senior Director Log Analytics and Search, Rapid7.

Was die Gesetzgebung betrifft sagt Harley Geiger, Director of Public Affairs, Rapid7: "Vielleicht erhalten wir einen einheitlichen Gewährleistungsstandard für den Zugriff staatlicher Behörden auf digitale Inhalte, aber die Wahrscheinlichkeit, dass der Standard durch weitreichende Ausnahmen unterminiert wird, ist groß. Außerdem wird es möglicherweise Veränderungen bei den Standards für den grenzübergreifenden Zugriff auf gespeicherte Daten entweder durch Gesetze und/oder neu verhandelte Handelsverträge geben. Der Zugriff auf verschlüsselte Daten durch Strafverfolgungsbehörden wird ein heißes Thema bleiben. Wenn der US-Congress versucht, eine Hintertür für Verschlüsselungsstandards offen zu halten oder die private Nutzung von End-to-End-Verschlüsselung zu untersagen, wird ein größerer Konflikt die Folge sein." (Rapid7: ra)

eingetragen: 09.02.17
Home & Newsletterlauf: 27.02.17


Rapid7: Kontakt & Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.



Meldungen: Hintergrund

Verschlechterung der Sicherheitslage

Verschieden große Budgets für die Abwehr je Firma tragen erheblich zur Verschlechterung der Sicherheitslage bei. Es besteht eine große Kluft zwischen Unternehmen, die über die Finanzkraft verfügen, um fortschrittliche Sicherheitslösungen zu implementieren, und solchen, die sich dies nicht leisten können.

Nachfrage nach HDDs mit höheren Kapazitäten

Festplatten speichern Daten zuverlässig und basieren auf bewährter Technologie. Dank hoher Kapazitäten bei niedrigen Kosten pro Kapazitätseinheit sind sie eine ausgezeichnete Grundlage für die Datenspeicherung in verschiedenen Branchen und Anwendungen, etwa in Rechenzentren, in der Videoüberwachung, im Gaming und im Cloud Computing.

Bedrohliche Möglichkeiten für Cyber-Kriminelle

Cyber-Angriffe gehören fast schon zum Business-Alltag. 58 Prozent der deutschen Unternehmen waren im letzten Jahr betroffen, so eine aktuelle Umfrage. Neue Technologien von Quantencomputern bis zu künstlicher Intelligenz könnten die Ausmaße und Auswirkungen von Cyber-Kriminalität allerdings noch weiter steigern.

KI ein zunehmendes Risiko für die Cyber-Resilienz

2024 wird Cyberresilienz als Basis für die Kontinuität von Geschäftsprozessen zunehmend im Fokus stehen und die IT-Organisation und Führungsebene umgestalten. Denn um diese strategische Aufgabe zu stemmen, werden sich die Chief Information Security Officer (CISO) intensiver an Datensicherheit und Datensicherung beteiligen. Gleichzeitig wird das C-Level die Verantwortlichen für IT-Datensicherheit und IT-Betrieb stärker in seine Hierarchie einbeziehen.

Besuchen Sie SaaS-Magazin.de

SaaS, On demand, ASP, Cloud Computing, Outsourcing >>>

Kostenloser Newsletter

Werktäglich informiert mit IT SecCity.de, Compliance-Magazin.de und SaaS-Magazin.de. Mit einem Newsletter Zugriff auf drei Online-Magazine. Bestellen Sie hier

Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

Diese Webseite verwendet Cookies - Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Außerdem geben wir Informationen zu Ihrer Verwendung unserer Website an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie ihnen bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben. Mit dem Klick auf „Erlauben“erklären Sie sich damit einverstanden. Weiterführende Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.