Verbesserung der Informationssicherheitsverfahren


Personalentscheider und Schulungsabteilungen spielen eine Schlüsselrolle für den Sicherheitsfaktor Mensch
Der Schulung zum Thema Security Awareness muss mehr Bedeutung beigemessen werden, da die Wahrscheinlichkeit menschlicher Fehler bei Sicherheitsvorfällen stetig steigt

(23.10.14) - Im Rahmen des European Cyber Security Awareness Month (ECSM) wies Lance Spitzner, Direktor des Sans Instituts, darauf hin, dass die Personalabteilungen eine kritische Rolle spielen, wenn es darum geht, zur Verbesserung der Informationssicherheitsverfahren ihrer Unternehmen beizutragen. "Unternehmen erkennen langsam, dass sie sich um die menschliche Komponente kümmern müssen, denn der Technologie sind Grenzen gesetzt", sagt Spitzner, ein international anerkannter Akteur auf dem Gebiet der Cyberbedrohungsforschung sowie im Bereich Sicherheitsschulung und -bewusstsein.

ECSM ist eine Kampagne unterstützt von der Europäischen Union, die im laufenden Monat Oktober stattfindet. Ziel des ECSM ist es, bei den Bürgern für das Thema Cyber-Sicherheit zu werben, um ihre Wahrnehmung von Cyber-Bedrohungen zu verändern, aktuelle Sicherheitsinformationen über Kurzschulungen beizusteuern und die gemeinsame Nutzung bewährter Verfahrensweisen zu verbessern.

"Solange Menschen Informationen speichern, verarbeiten oder übertragen, müssen diese gesichert sein. Einer der effektivsten Wege, Mitarbeiter zu schützen, ist ihr Verhalten durch ein aktives, langfristiges Security Awareness-Programm zu ändern", fügt Spitzner hinzu, der mit zahlreichen Unternehmen und Organisationen gesprochen und zusammengearbeitet hat, zu denen u.a. der CERT-Verband FIRST und das Telekommunikations-Beratungskommittee des amerikanischen Präsidenten gehören.

Dem Direktor von Sans zufolge ist es auf Basis der vorliegenden Daten äußerst wahrscheinlich, dass jedes große Unternehmen zu irgendeinem Zeitpunkt eine Verletzung der Informationssicherheit erleben wird. Laut dem einflussreichen Data Breach Investigation Report (DBIR), der in den letzten zehn Jahren über 100.000 Sicherheitsvorfälle untersucht hat, lassen sich 81 Prozent davon mit nur 4 wesentlichen Grundursachen erklären, nämlich verschiedene Fehler (28 Prozent), Missbrauch durch Insider (19 Prozent), Crimeware (19 Prozent) sowie physischer Diebstahl/Verlust (16 Prozent).

Der größte Faktor, "verschiedene Fehler , bezieht sich dem Bericht zufolge einfach auf alle Fehler, die die Sicherheit beeinträchtigen. Die Hauptbedrohung entsteht durch menschliche Fehler, wie das versehentliche Einstellen privater Daten auf einer öffentlichen Seite, das Versenden von Informationen an die falschen Empfänger oder das nicht sichere Entsorgen von Dokumenten oder Assets. Jedoch spielt auch das mangelnde Sicherheitsbewusstsein bei Insider-Missbrauch, physischem Diebstahl oder bei Verlustereignissen eine Rolle.

Lesen Sie zum Thema "Compliance" auch: Compliance-Magazin.de (www.compliancemagazin.de)

"In der Vergangenheit unterhielten Unternehmen zwar Security Awareness-Programme, es handelte sich dabei aber um von Auditoren entwickelte Compliance-gesteuerte Programme, mit denen sie sicherstellen wollten, dass ihre Unternehmen "ein Häkchen auf einer Checkliste" machen konnten. Diese Programme bestanden aus nichts anderem als einer Power-Point-Präsentation oder sehr grundlegendem Computer Based Training (CBT)", sagt Spitzner. "In den letzten Jahren haben Unternehmen bei der Frage, wie sie Bewusstsein und Schulung angehen wollen, eine grundlegende Verschiebung eingeleitet. Sie bauen ausgereifte Security Awareness-Programme auf, die weitverbreitete und gleichzeitig riskante menschliche Verhaltensweisen identifizieren und ändern."

Spitzner spricht sich dafür aus, dass es die vornehmliche Aufgabe ist, die Unterstützung des Managements zu gewinnen und die Schlüsselfragen "wer, was und wie" zu beantworten. "Sobald man ein Programm eingeführt hat, muss man es auch messen können. Die Messung liefert verschiedene Ergebnisse. Erstens hilft sie Ihnen festzustellen, wo Ihre größten Risiken liegen und worauf Sie Ihren Fokus richten müssen. Zweitens kann sie dazu verwendet werden, dem Führungsstab den Wert des Programms zu demonstrieren, was Ihnen wiederum die Unterstützung dafür bringt, die Sie brauchen, um das Programm auch langfristig aufrechtzuerhalten", fügt er hinzu.

Zur weiteren Unterstützung des ECSM veranstaltet Spitzner eine Webinar-Sitzung, die einen schrittweisen Lösungsweg für die Frage aufzeigt, wie Sie Ihr Security Awareness-Programm auf das nächste Level bringen. Das Webinar beinhaltet die wichtigsten Punkte, u.a. wie man das Security Awareness Reife-Modell nutzt, wie man Menschen wirksam für sich gewinnen kann, wie man die Änderung des Verhaltens misst und letztlich dem Management diese Ergebnisse auch zielführend kommuniziert. (Sans-Institut: ra)

Sans-Institut: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Hintergrund

Eine neue Ära der Unternehmensverantwortung bricht an

Das Rätselraten um die Veröffentlichung der US-amerikanischen Cyber-Sicherheitsstrategie ist beendet: Am 02. März hat die Biden-Harris-Regierung ihr 39 Seiten umfassendes Papier vorgestellt. Darin geht es unter anderem um die Rolle der großen Technologieunternehmen bei der Verhinderung von Cyber-Angriffen auf US-amerikanische Bürger, Organisationen und Territorien.

Ehrenkodex im Darknet?

Zwischen 2020 und 2022 wurden im Darknet mehr als eine Million Nachrichten zu Vermittler- beziehungsweise Treuhanddiensten gepostet. Laut einer aktuellen Kaspersky-Analyse unterstützen Treuhänder als Drittvermittler Cyberkriminelle, die Daten und Dienstleistungen kaufen, verkaufen oder eine Partnerschaft eingehen möchten. Sie sollen die Erfüllung von Vereinbarungen kontrollieren und das Betrugsrisiko verringern.

Richtlinien zur Stärkung der Cybersecurity

Die US-Regierung hat am 2. März 2022 neue Richtlinien zur Stärkung der Cybersecurity vorgestellt. Ziel der National Cybersecurity Strategy ist es, die Software Supply Chain sicherer zu machen und Anwendungen und Systeme vor Angriffen und Ransomware-Attacken zu schützen. Das hat auch Auswirkungen auf Softwareanbieter und ihren Umgang mit Open Source Software(OSS)-Komponenten im Rahmen der Softwarenentwicklung.

Revolution der Ransomware-"Branche"?

Trend Micro veröffentlichte eine neue Studie, die sich mit den zu erwartenden Veränderungen im Bereich Ransomware beschäftigt. Darin warnen die Bedrohungsexperten vor einer möglichen Revolution der Ransomware-"Branche": Cyberkriminelle expandieren in andere illegale Geschäftsmodelle und schließen sich mit staatlichen Akteuren oder dem organisierten Verbrechen zusammen.

Besuchen Sie SaaS-Magazin.de

SaaS, On demand, ASP, Cloud Computing, Outsourcing >>>


Kostenloser Newsletter

Werktäglich informiert mit IT SecCity.de, Compliance-Magazin.de und SaaS-Magazin.de. Mit einem Newsletter Zugriff auf drei Online-Magazine. Bestellen Sie hier

Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

Diese Webseite verwendet Cookies - Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Außerdem geben wir Informationen zu Ihrer Verwendung unserer Website an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie ihnen bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben. Mit dem Klick auf „Erlauben“erklären Sie sich damit einverstanden. Weiterführende Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.