Im Fadenkreuz von Cyberkriminellen


Multi-Cloud-Umgebungen haben die Angriffsfläche vergrößert
Von Cloud Computing über mobile Endgeräte, digitalen Zahlungsverkehr und die wachsende Zahl von IoT-Anwendungen sind Unternehmen dabei, ihre Geschäftsprozesse grundlegend zu verändern



Cyberattacken auf die deutsche Industrie nehmen weiter zu: Das hat eine im Oktober veröffentlichte Umfrage des Branchenverbandes Bitkom ergeben. Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research durchgeführt hat. Dabei wurden 503 Industrieunternehmen ab zehn Mitarbeitern telefonisch befragt. Befragt wurden Geschäftsführer sowie Führungskräfte aus den Bereichen Unternehmenssicherheit, IT-Sicherheit oder Risikomanagement.

"Die deutsche Industrie steht immer häufiger im Fadenkreuz von Cyberkriminellen: Für gut acht von zehn Industrieunternehmen (84 Prozent) hat die Anzahl der Cyberattacken in den vergangenen zwei Jahren zugenommen, für mehr als ein Drittel (37 Prozent) sogar stark." Dabei ist das Angriffsspektrum breit gefächert und reicht von digitaler Kleinkriminalität bis zu Hackern im Staatsauftrag. Der entstehende Schaden ist immens, und er lässt sich quantifizieren.

Erst jüngst hat der Bitkom auch zum Thema Wirtschaftsschutz in der Industrie Daten vorgestellt. Denen zufolge ist der Industrie allein in den letzten beiden Jahren ein Gesamtschaden von 43,4 Milliarden Euro entstanden. Sieben von zehn Industrieunternehmen (68 Prozent) sind in diesem Zeitraum Opfer von Sabotage, Datendiebstahl oder Spionage geworden, und jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) vermutet dies.

Das bestätigen auch die Ergebnisse des 2018 Thales Data Threat Report (Europa-Ausgabe) der in Zusammenarbeit mit den Analysten von 451 Research entstanden ist. Eine der wesentlichen Erkenntnisse des Berichts: transformative Technologien insbesondere Cloud Computing und das IoT (Internet of Things) haben die Geschäftsprozesse grundlegend verändert, hin zu einer datengesteuerten Herangehensweise. Dabei nutzen 96 Prozent aller Befragten Technologien wie Multi-Cloud-Anwendungen und das IoT, gut ein Drittel der Befragten auch für sensible Daten.

Gerade Multi-Cloud-Umgebungen aber haben die Angriffsfläche vergrößert. Ausmaß und Wirkung der Bedrohungen spiegeln sich deutlich in der auch 2018 weiter gestiegenen Anzahl an Vorfällen: 32 Prozent der europäischen Unternehmen wurden allein im letzten Jahr Opfer einer Datenschutzverletzung. Auffallend hoch ist die Steigerungsrate dabei beispielsweise in Deutschland. Hier sind es 33 Prozent verglichen mit 22 Prozent im Vorjahr. Dabei kämpfen die Befragten in Deutschland zusätzlich stärker als andere mit der Komplexitätshürde in Multi-Cloud-Umgebungen.

Das passt zu den Befunden des Bitkom: "So prognostizieren 82 Prozent der befragten Industrieunternehmen, dass die Anzahl der Cyberattacken auf ihr Unternehmen in den nächsten zwei Jahren voraussichtlich zunehmen wird. Vier von zehn (41 Prozent) gehen davon aus, dass die Angriffe sogar stark zunehmen werden. Nur 15 Prozent schätzen, dass die Zahl der Angriffe künftig unverändert bleiben wird".

Die Ergebnisse des diesjährigen Thales-Reports zeigen, dass Unternehmen einen massiven Veränderungsprozess als Folge der digitalen Transformation durchlaufen. Während einerseits fortschrittliche Technologien Einzug halten, gibt es auch einen überraschenden Befund: Die Zeiten ändern sich, die Sicherheitsstrategien nicht. So steigen zwar die Investitionen in IT-Sicherheit, allerdings nicht in Maßnahmen, die sich auf den Schutz der Daten selbst beziehen. Das wiederum lässt sich nur schwer mit der Haltung von Unternehmen gegenüber Verschlüsselung, als eine der nachweislich wirksamsten Technologien zum Schutz von Daten in Einklang bringen. Für die Europäer steht die Cloud-Verschlüsselung mit BYOK (Bring-you-own-Key) an Nummer 1 dicht gefolgt von Tokenisierung.

Insbesondere was Cloud Computing anbelangt, hat Deutschland seinen Rückstand so gut wie aufgeholt. Das war lange Zeit anders, nicht zuletzt aufgrund von Bedenken in Sachen Datenschutz. Laut einer Studie von IDC auf die sich Michael Kroker in seinem Blog Krokers"s Look @IT bezieht, bewerten die Marktforscher Cloud Computing in Deutschland eindeutig als etabliert. "Demnach haben mittlerweile stolze neun von zehn deutschen Unternehmen eine Cloud-Strategie definiert. Das beweist: Die Reise in die Wolke kommt auch in Deutschland."

Spitzenreiter ist die Hybride Cloud also eine Mischform aus Private und Public Cloud. Die setzen laut den Ergebnissen der IDC-Studie bereits 47 Prozent aller Befragten ein.

Kai Zobel, Regional Director bei Thales eSecurity: "Die im Rahmen der Europa-Ausgabe des 2018 Thales Data Threat Report veröffentlichten Ergebnisse lassen keinen Zweifel: Von Cloud Computing über mobile Endgeräte, digitalen Zahlungsverkehr und die wachsende Zahl von IoT-Anwendungen sind Unternehmen dabei, ihre Geschäftsprozesse grundlegend zu verändern. Und die digitale Transformation verlässt sich auf Daten. Nicht zuletzt in Deutschland ist aber parallel die Zahl der Datenschutzverletzungen im Vergleich zum Vorjahr sprunghaft angestiegen. In einer zunehmend datenzentrierten Welt ist es von enormer Wichtigkeit diese Daten zu schützen, wo immer sie erzeugt, geteilt oder gespeichert werden. Wenn Sicherheitsstrategien sich nicht genauso dynamisch entwickeln wie das die Bedrohungslandschaft ganz offensichtlich tut, wird die Zahl der Datenschutzverletzungen weiter steigen. Das setzt Kundendaten, finanzwirtschaftliche Daten und geistiges Eigentum einem ernst zu nehmenden Risiko aus.

Verschlüsselung gehört dabei nachweislich zu den wichtigsten Technologien um digitale Werte zu schützen, Kundendaten zu sichern und Compliance-Anforderungen zu erfüllen. Jeder dieser Faktoren hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Spezifische Typen sensibler Informationen innerhalb eines Unternehmens zu identifizieren und diese stärker zu schützen als andere, ist zu einer drängenden Notwendigkeit geworden.

Mehr als alles andere zeigen die Resultate jüngerer Befragungen, dass Unternehmen sich zusehends für robuste Sicherheitslösungen wie etwa Verschlüsselung entscheiden. Nicht allein, weil sie glauben, dass es sinnvoll ist, sondern schlicht, weil sie müssen. (Thales eSecurity: ra)

eingetragen: 25.11.18
Newsletterlauf: 12.12.18

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

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Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

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KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

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Fluch und Segen des Darkwebs

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