Sicherheitskonzept muss verwaltbar sein
Deutsche Unternehmen unterschätzen die Kosten von Cyberangriffen Dabei ist Vorsorge besser als Nachsorge
In Zeiten von Advanced Persistant Threats (APTs) und ausgeklügelten Spear-Phishing-Attacken müssen Unternehmen ihre Mitarbeiter und Netzwerke vorbereiten
Von Dietmar Schnabel, Regional Director Central Europe, Check Point Software Technologies GmbH
(19.05.15) - Eine neue Studie im Auftrag des Branchenverbandes Bitkom e.V. zeigt, dass in den letzten zwei Jahren bereits die Hälfte der Unternehmen in Deutschland Opfer eines Cyberangriffes wurden; bei der Umfrage wurden 1.000 Topmanager befragt. Besonders der deutsche Mittelstand ist nicht ausreichend geschützt und unterschätzt den Schaden durch Attacken laut der Studie erleiden Unternehmen in Deutschland einen Schaden von jährlich 51 Milliarden Euro.
Gefährdet sind vor allem jene Unternehmen, die ihr Know-how über Jahre und Jahrzehnte entwickelt haben und ihre Wettbewerbsfähigkeit durch ihre hohe Produktqualität gewährleisten. Diese Hidden Champions sind das Kernstück des Erfolgs der deutschen Exportwirtschaft, und bei einer erfolgreichen Entwendung von Firmeninterna wie Patenten, Verträgen oder Ähnlichem hätten diese Familienunternehmen ein massives Problem. Die Studie macht deutlich, dass viele Unternehmer diese Gefahr immer noch unterschätzen.
Es ist nicht nur der mittelfristige Wettbewerbsvorteil, den man an die Mitbewerber verliert: Unternehmen entstehen kurzfristig Kosten für Produktionsausfälle und die Wiederherstellung der IT-Systeme. Langfristig wird der Ruf in der Öffentlichkeit geschädigt. Automobilhersteller, deren Bordelektronik als unsicher gilt, oder Finanzdienstleister, die Kundendaten verlieren, haben es schwer, einmal verlorenes Vertrauen wieder zurückzugewinnen.
Unzureichende Sicherheitsmechanismen können sogar zu Schadenersatzklagen führen. Organisationen sind unter Umständen für den entstandenen Schaden haftbar. Bei börsennotierten Unternehmen kann es zu einem Kurseinbruch kommen.
Die Bedrohungslandschaft hat sich verschärft und die Anzahl der potenziellen Opfer von Cyber-Kriminellen hat sich vergrößert. In Zeiten von Advanced Persistant Threats (APTs) und ausgeklügelten Spear-Phishing-Attacken müssen Unternehmen ihre Mitarbeiter und Netzwerke vorbereiten.
Mehr Sicherheit bietet ein Multilayer-Ansatz mit einer Mischung von proaktiven und reaktiven Maßnahmen. Neben den gängigen Schutzvorrichtungen basierend auf Firewall, Antiviren-Software, URL Filtering, Application Control und IPS (Intrusion Prevention System) sollte auch eine Sandboxing-Technologie zum Einsatz kommen, um unbekannte Schwachstellen zu entdecken. Ergänzend sind Antibot-Sicherheitslösungen ein wichtiger Baustein zu der Absicherung von Unternehmensnetzwerken. Selbst wenn es Hackern gelingt, eine Schwachstelle auszunutzen, muss die eingeschleuste Schadsoftware schnell detektiert werden, spätestens, wenn sie versucht, nach außen Kontakt zu ihrem Command & Control Server aufzunehmen.
Trotzdem müssen das Sicherheitskonzept und die ergriffen Maßnahmen für Sicherheitsverantwortliche verwaltbar sein. Ineinandergreifende Sicherheitsschichten sind eine wichtige Maßnahme, dürfen aber nicht dazu führen, dass IT-Manager den Überblick verlieren. Sicherheitsmechanismen müssen für die Verantwortlichen jederzeit verständlich und kontrollierbar sein.
Mittelständische Unternehmen dürfen bei der Sicherheit nicht am falschen Ende sparen, sondern sollten sich umgehend gegen Angriffe wappnen. Als Motor der deutschen Wirtschaft sind entsprechende Vorkehrungen unerlässlich. Die Kosten eines Datenverlusts nach einem Einbruch sind unkalkulierbar und im Großteil der Fälle wesentlich höher als die nötigen Sicherheitsvorkehrungen, die ihn verhindert hätten. (Check Point Software Technologies: ra)
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