DDoS-Angriffe gegen Bildungseinrichtungen
Cybersecurity in Bildungseinrichtungen – es ist immer Prüfungszeit
Sorge im Bildungssektor: Zunehmende Verbreitung von Internet-of-Things-Geräten (IoT)
Von Netscout
Bildungseinrichtungen haben im Laufe der Jahre zunehmend in Technologie investiert, um sowohl die Effizienz und Produktivität zu steigern als auch neue Dienstleistungen wie Online-Tests, Hausaufgaben, Unterricht und Verwaltung zu ermöglichen. Als Nutzer fortschrittlicher Technologien geraten sie zunehmend ins Visier von Cyberkriminellen. Während der Diebstahl geistigen Eigentums nach wie vor ein Hauptziel ist, beobachten wir bei Netscout die Bedrohung der Verfügbarkeit von Bildungsangeboten, insbesondere durch den Einsatz von DDoS. In unserem kürzlich veröffentlichten Netscout Threat Intelligence Report berichteten wir über die Beobachtung von 8,4 Millionen DDoS-Angriffen im Jahr 2019. Mindestens 186.000 dieser Angriffe waren weltweit gegen Bildungseinrichtungen gerichtet.
Auffällig ist, dass die Angriffshäufigkeit dem globalen Bildungsrhythmus entspricht, wonach ein großer Teil der Weltbevölkerung auf der Nordhalbkugel im Sommer pausiert. Zudem repräsentieren die Angriffsarten die gesamte Bandbreite der DDoS-Techniken, einschließlich der neuen, die 2019 erstmalig auftraten.
Abgesehen von der Bereitstellung der Daten hatten wir die Möglichkeit, einige wenige Bildungseinrichtungen weltweit vor DDoS-Angriffen zu schützen und haben dabei wichtige Erkenntnisse erlangt. So wurden Angriffe zeitlich so geplant, dass sie mit wichtigen Prüfungen zusammenfielen, die online verwaltet wurden. Wir konnten diese spezifischen Angriffe zwar vereiteln, jedoch verschwand der Angreifer erst nach Abschluss der Prüfungsperiode. Zudem wurden in mehreren Fällen Systeme und Computerressourcen anderer Bildungseinrichtungen für die Angriffe verwendet. Dies bedeutet nicht unbedingt, dass der Angreifer eine Verbindung zur anderen Einrichtung hatte, aber die oft in Bildungseinrichtungen vorhandenen Computer- und Netzwerkkapazitäten sind für Angriffe durchaus attraktiv.
Natürlich sind Studenten nicht die einzige und nicht die Hauptbedrohung für die Bildungssysteme. Nationalstaatliche Akteure zielen seit langem auf die Hochschulbildung ab - in erster Linie mit dem Ziel, das oft einzigartige geistige Eigentum zu stehlen. Vor etwas mehr als einem Jahr berichtete Netscout über eine Kampagne namens "Stolen Pencil", bei der vermutlich nordkoreanische Akteure anhaltenden Zugang zu einer Reihe von Universitäten und Denkfabriken in ganz Nordamerika hatten.
Ein weiterer Grund zur Sorge im Bildungssektor ist die zunehmende Verbreitung von Internet-of-Things-Geräten (IoT). Umgangssprachlich versteht man darunter jedes Nicht-Standard-Computergerät, das an ein Netzwerk angeschlossen wird - beispielsweise Drucker, IP-fähige Videokameras oder digitale Whiteboards. Aufgrund mangelnder Sicherheitsvorkehrungen sowie der großen Anzahl vorhandener Geräte bilden sie heute oft die Grundlage für DDoS-Angriffe weltweit. Unsere Forschung hat gezeigt, dass die Malware-Familie namens Mirai erweitert wurde, um eine immer breitere Palette von Gerätetypen abzudecken. Dadurch hat sich das potenzielle Ausmaß der Angriffe, an denen diese Geräte beteiligt sind, erheblich vergrößert.
In Anbetracht dessen sollten Bildungseinrichtungen verstärkt Cyberattacken vorbeugen. Starke Netzwerksegmentierung, Best-of-Breed-DDoS-Schutz und kontinuierliche Überwachung sind entscheidende Faktoren, um sicherzustellen, dass Dienste sicher und konsistent bereitgestellt werden können. (Netscout: ra)
eingetragen:06.07.20
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