Die Sache mit der Reputation
Sobald Informationen über einen Cyberangriff publik werden, ist das Vertrauen der Kunden, Partner und Stakeholder in das betroffene Unternehmen erstmal geschädigt
Die Wiederherstellung einer angeschlagenen Reputation ist ein schwieriges und ressourcenintensives Unterfangen
Von Klaus Hild, Lead Identity Strategist bei SailPoint
Die Kosten eines Cyberangriffs sind schwindelerregend. Der "Cost of Data Breach Report 2023" von IBM beziffert die durchschnittlichen Kosten einer Datenpanne weltweit auf 4,45 Millionen US-Dollar – ein Anstieg von 15 Prozent in den letzten drei Jahren. Eine jüngst veröffentlichte Bitkom-Studie schätzt die Kosten allein durch Schädigung, Ausfall, oder Verlust von Informations- und Produktionssystemen bei deutschen Unternehmen auf 35 Milliarden Euro. Diese Zahlen enthalten jedoch nur die Anfangskosten für die Wiederherstellung des Betriebs nach einem Angriff auf die digitale Infrastruktur eines Unternehmens. Die Folgen eines Cyberangriffs gehen jedoch weit über den unmittelbaren finanziellen Schaden hinaus. Eine der wichtigsten und oft unterschätzten Kosten ist die Schädigung der Reputation eines Unternehmens. In der heutigen digital vernetzten Welt, in der Vertrauen und Glaubwürdigkeit an erster Stelle stehen, kann ein beschädigter Ruf langfristige und tiefgreifende Folgen haben.
Sobald Informationen über einen Cyberangriff publik werden, ist das Vertrauen der Kunden, Partner und Stakeholder in das betroffene Unternehmen erstmal geschädigt. Die Fähigkeit des Unternehmens, sensible Daten zu schützen und seine Interessen zu wahren, wird öffentlich in Frage gestellt. Die Folgen können dramatisch sein: sinkende Kundenloyalität, schwächelnde Aktienkurse und langfristige Umsatz- und Gewinnrückgänge. Auch die Neukundenakquise gestaltet sich nach einer öffentlich gewordenen Datenpanne schwierig. Potenzielle Kunden zögern oft, mit Unternehmen zusammenzuarbeiten, bei denen es in der Vergangenheit zu Sicherheitsverletzungen gekommen ist – und das mit gutem Recht.
Die Wiederherstellung einer angeschlagenen Reputation ist ein schwieriges und ressourcenintensives Unterfangen. Um die Stakeholder davon zu überzeugen, dass alle Sicherheitslücken geschlossen sind und aktiv an der Vermeidung zukünftiger Cyberattacken gearbeitet wird, sind oft umfangreiche Marketing- und PR-Maßnahmen oder sogar rechtliche Schritte notwendig. Diese Bemühungen sind kostspielig und vor allem eins: zeitaufwendig. Es kann Jahre dauern, bis die Reputation eines Unternehmens wiederhergestellt ist.
Die Frage ist nicht mehr ob, sondern wann ein Unternehmen Opfer von Cyberkriminellen wird. Das bedeutet auch, dass sich Unternehmen aktiv vor Angriffen schützen müssen, um nicht nur den finanziellen Anfangsschaden zu vermeiden, sondern auch die hart erarbeitete Reputation zu bewahren. Denn die Folgen eines Cyberangriffs lassen sich nicht nur finanziell, sondern auch in Bezug auf Vertrauen, Glaubwürdigkeit und langfristige Rentabilität des Unternehmens messen. Ein vollumfängliches Identity Management ist daher nicht nur Teil der IT-Strategie, sondern trägt auch aktiv zum Reputationsmanagement bei. (SailPoint: ra)
eingetragen: 27.09.23
Newsletterlauf: 27.11.23
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