Verschlüsselung für sichere Kommunikation


Zum Jahrestag der NSA-Affäre: 1 Jahr voller politischer Verdrängungen
Piratenpartei: "Das Internet, so wie wir es kennen, ist kaputt. Wir brauchen ein eine neue, überwachungsresistente Infrastruktur und effektive Verschlüsselungstechnologien"

(26.06.14) - Am 6. Juni 2013 trat der Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden mit brisanten Dokumenten über die Arbeit der amerikanischen und britischen Geheimdienste NSA und GCHQ an die Öffentlichkeit. Es war der Beginn des bisher größten Überwachungsskandals der Geschichte. Ein Blick auf die politischen Konsequenzen, die die Regierungen der betroffenen Länder seit diesem Zeitpunkt gezogen wurden, bringt ernüchternde Ergebnisse. Die Piratenpartei bewertet das Vorgehen insbesondere der Bundesregierung und der angeschlossenen Dienste anlässlich des Jahrestags als enttäuschend und vor allem als demokratiegefährdend.

"Mit Blick auf ein Jahr Überwachungsskandal attestieren wir der Bundesregierung und den angeschlossenen Diensten eine kaum noch zu überbietende politische Verdrängungsleistung, was den massenhaften Verstoß gegen wesentliche Grund- und Freiheitsrechte der zivilen Bevölkerung weltweit betrifft. Im Wahn des digitalen Rüstungswettlaufs gelingt es den Freunden der systematischen und anlasslosen Überwachung offensichtlich, auch zu verdrängen, dass sie mit ihrem Gebaren nichts weniger als die Demokratie aufs Spiel setzen", erklärt Caro Mahn-Gauseweg, stellvertretende Vorsitzende der Piratenpartei.

Statt sich weiter vor der Frage zu drücken, wie die Grundrechte und die Demokratie auch in der digitalen Welt geschützt werden sollen, fordern die Piraten endlich politische Schritte. Diese müssen auf mindestens fünf Ebenen stattfinden.

Hierzu Caro Mahn-Gauseweg weiter:
"Die Enthüllungen von Edward Snowden haben uns mindestens fünf große Fragen aufgegeben.

Erstens: Die Technologie Internet
Eine technische Infrastruktur, die es nicht leisten kann, Menschen, die sie nutzen, vor Überwachung und Ausspähung zu schützen, muss ganz grundlegend in ihrem Aufbau und ihren aktuellen Funktionsweisen in Frage gestellt werden. Das Internet, so wie wir es kennen, ist kaputt. Wir brauchen ein eine neue, überwachungsresistente Infrastruktur und effektive Verschlüsselungstechnologien. Beides muss staatlich gefördert werden.

Zweitens: Die Gesetzgebung und die Eingriffsbefugnisse von Sicherheitsdiensten in unsere Grundrechte
Mit dem Internet haben sich unsere Gesellschaft und die technologischen Grundlagen unserer Kommunikation fundamental geändert. Der gesetzliche Rahmen für die Eingriffsberechtigungen der Dienste ist mit diesem digitalen Wandel nicht mitgewachsen. Er baut immer noch auf den alten Regeln der leitungsgebundenen Telekommunikation auf, obwohl unsere digitale paketvermittelte Telekommunikationswelt ganz anders funktioniert. Hier muss die Gesetzgebung nachziehen, um Bürger auch in Zukunft vor unzulässigen Eingriffen in ihre Grundrechte zu schützen.

Drittens: Die Akteure der Überwachung und die Zukunft der Geheimdienste
Nach einem Jahr Überwachungsskandal wissen wir, dass niemand so genau weiß, was die Geheimdienste tun. Sogar die Mitglieder der G10-Kommission, die die Geheimdienste kontrollieren sollen, fühlen sich nach eigener Aussage nicht wirklich informiert. Doch nicht genug: Über den internationalen Ringtausch von Daten mit anderen Geheimdiensten umgehen Geheimdienste zudem auch regelmäßig nationale Gesetzgebungen. Unter diesen Bedingungen ist ein wirksamer Schutz der Grundrechte nicht möglich. Arbeitsweisen, Sinn und Schranken der Geheimdienste wurden im vergangenen Jahr jedoch nicht einmal wirksam thematisiert.

Viertens: Die Medien als vierte Macht und die Zukunft des investigativen Journalismus
Investigativer Journalismus ist auf den Schutz seiner Quellen angewiesen. Das ist mit einem überwachten Netz nicht mehr möglich. Umfassende Überwachung ist auch auf dieser Ebene demokratiegefährdend. Insbesondere beim Thema "Datenklau" sind Medien und Öffentlichkeit auf Whistleblower angewiesen, da Daten nicht physisch verschwinden, sondern kopiert werden, und es daher für Betroffene nicht sicht- und bemerkbar ist.

Fünftens: Zivilcourage und der Umgang mit Whistleblowern in einer Demokratie
Das Gesicht des NSA-Skandals ist der Whistleblower Edward Snowden. Ihm haben wir die aktuellen Erkenntnisse über die Geheimdienstarbeit des NSA zu verdanken. Obwohl er einen großen Verdienst für die Demokratie erbracht hat, ist ihm der Schutz seiner Person verwehrt. Er steckt aktuell in Moskau fest, da bisher niemand für seine Sicherheit sorgen möchte. Doch ist eine Gesellschaft noch eine Demokratie, wenn sie mit unliebsamen Wahrheiten über sich selbst nicht mehr umgehen kann?"

Lesen Sie zum Thema "Whistleblowing" auch: Compliance-Magazin.de (www.saasmagazin.de)

Die Piratenpartei bezieht klar Stellung und setzt sich für folgende politische Ziele ein:
1. Eine staatliche Förderung für den Aufbau einer überwachungsresistenten IT-Infrastruktur
2. Eine staatliche Förderung von Verschlüsselungstechnologien für sichere Kommunikation
3. Den Stopp jeder Form von anlassloser Überwachung und die Schaffung einer Grundrechteagentur, die alle bestehenden Überwachungsbefugnisse einer Revision unterzieht. Neue Überwachungspläne sollen bis zum Abschluss der Untersuchungen auf Eis gelegt werden.
4. Den Stopp aller Abkommen für Datenaustausch auf internationaler Ebene
5. Ein internationales Freiheitsabkommen analog zu internationalen Abrüstungsabkommen
6. Eine rasche Umsetzung der Datenschutz-Grundverordnung ohne weitere Absenkung des Datenschutzstandards
7. Einen Untersuchungsausschuss auf europäischer Ebene, der die Überwachungstätigkeiten der 'Five Eyes' und anderer Geheimdienste umfassend aufklärt
8. Eine starke parlamentarische Kontrolle der Geheimdienste
9. Eine breite öffentliche Debatte über die Zukunft der Geheimdienste
10. Einen starken Whistleblower-Schutz in Deutschland und weltweit

"Die Piraten verstehen sich seit ihrer Gründung als Bürgerrechtspartei. Was den Schutz von Grund- und Freiheitsrechten betrifft, machen wir keine Kompromisse", schließt Mahn-Gauseweg. (Piratenpartei: ra)


Meldungen: Kommentare und Meinungen

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Lage der Cybersicherheit

Im Rahmen globaler Ransomware-Angriffe traf es zuletzt einige Einrichtungen und Unternehmen in Deutschland. Konkrete Aussagen zum Ausmaß sind laut Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bisher noch nicht möglich. Ziel der Angriffe waren Anwender Tausender ESXi-Server.

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Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

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Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

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Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

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Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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