Stand der Sicherheit von Open-Source-Software
Sicherheitslücken bleiben nicht selten mehr als vier Jahre lang unentdeckt, bevor sie offengelegt werden
Der Bericht zeigt deutlich das große Ganze. Nämlich, dass praktisch jede moderne Anwendung eine beträchtliche Menge an Open Source-Komponenten enthält
GitHub hat ihren jährlichen Open Source- und Community-Bericht, State of the Octoverse, veröffentlicht. Gleichzeitig spricht der Report Empfehlungen aus, was Benutzer tun können, um sich zu schützen. Die meisten Schwachstellen gehen auf Fehler zurück und sind nicht die Folge böswilliger Angriffe. Während diese Art von Angriffen in Sicherheitskreisen eher Aufmerksamkeit erregen, sind dennoch 83 Prozent der CVEs (Common Vulnerabilities and Exposures), für die GitHub Warnungen verschickt, eher auf Fehler zurückzuführen. 94 Prozent der Projekte basieren auf Open Source-Komponenten, mit fast 700 Abhängigkeiten: Ein Repository allein kann Hunderte von Abhängigkeiten aufweisen. Taucht dann beispielsweise ein Sicherheitsproblem in der Lieferkette auf, kann man einen massiven Welleneffekt beobachten.
Die meisten GitHub-Projekte basieren auf Open Source-Software. Am häufigsten sind Open Source-Abhängigkeiten in JavaScript (94 Prozent), Ruby (90 Prozent) und .NET (90 Prozent) zu verzeichnen.
Sicherheitslücken bleiben nicht selten mehr als vier Jahre lang unentdeckt, bevor sie offengelegt werden: Sobald sie identifiziert sind, erstellen der Paket Maintainer und die Sicherheits-Community in der Regel innerhalb von etwas mehr als vier Wochen einen Fix. Mit seiner Veröffentlichung werden klare Möglichkeiten beschrieben, wie man die Schwachstellen erkennt und beheben kann.
Phil Odence, General Manager von Black Duck On-Demand bei Synopsys, kommentiert:
"Der Bericht zeigt deutlich das große Ganze. Nämlich, dass praktisch jede moderne Anwendung eine beträchtliche Menge an Open Source-Komponenten enthält. Für die Sicherheit der Anwendungen ist es deshalb unbedingt erforderlich, dass Unternehmen die Open Source-Anteile in ihrem Code nachverfolgen und verwalten. Dieser Befund steht im Einklang mit den Forschungsergebnissen von Synopsys.
Der vorliegende Bericht konzentriert sich primär auf Sicherheitsaspekte, geht aber nicht auf die rechtlichen Risiken ein, die mit der Lizenzierung verbunden sind. Denn, obwohl Open Source-Software "frei" ist, unterliegt sie dennoch lizenzrechtlichen Anforderungen. Darin unterscheidet sie sich nicht von kommerzieller Software.
Die Analysen für den 2020 OSSRA Report haben ergeben, dass 68 Prozent der Code-Bases irgendeine Form von Open Source-Lizenzkonflikt aufweisen und 33 Prozent der Open Source-Komponenten ohne erkennbare Lizenz verwendet werden. Lizenzkonflikte sind eine weitere Möglichkeit, wie Open Source-Komponenten ein Unternehmen in Teufels Küche bringen können. Auch lizenzrechtliche Aspekte sollten entsprechend sorgfältig identifiziert und gemanaged werden." (Synopsys: ra)
eingetragen: 30.12.20
Newsletterlauf: 11.03.21
Synopsys: Kontakt und Steckbrief
Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.