Sicherheitsgefährdung bei Pokémon Go
Sogenannte Pokémon-Stopps hinter der Sicherheitskontrolle sollten durch den Betreiber gelöscht werden, um Unfälle zu vermeiden
Durch das Spiel könnten "die Sicherheitsinteressen der Bundeswehr unmittelbar berührt werden"
"Sicherheitsgefährdungen durch Pokémon Go" thematisiert die Fraktion Die Linke in einer Kleinen Anfrage (18/9464). Wie die Fraktion darin ausführt, ist Pokémon Go ein Spiel für Smartphones und Tabletcomputer, in dem die Spieler virtuelle Fantasiewesen fangen, trainieren, entwickeln und in virtuelle Kämpfe gegen andere Pokémon schicken können. Es sei ein positionsbezogenes Spiel und nutze "eine Spielumgebung auf dem Prinzip der erweiterten Realität (Augmented Reality), also der Bewegung der Spieler in der realen Welt". Die Bundespolizei, die Bundeswehr, der Flughafenverband ADV und die Deutsche Bahn warnten vor möglichen Sicherheitsgefährdungen durch das Spiel.
Wissen wollen die Abgeordneten, welche generellen Sicherheitsrisiken in Verbindung mit dem Spiel der Bundesregierung bekannt sind. Auch erkundigen sie sich unter anderem danach, ob der Bundesregierung Verkehrsunfälle oder Zwischenfälle bei der Bahn oder an Flughäfen im Zusammenhang mit Pokémon Go bekannt geworden sind.
Vorbemerkung der Linken-Fraktion:
Pokémon Go ist ein Spiel für Smartphones und Tabletcomputer, in dem die Spielerinnen und Spieler virtuelle Fantasiewesen fangen, trainieren, entwickeln und in virtuelle Kämpfe gegen andere Pokémon schicken können. Es ist ein positionsbezogenes Spiel und nutzt eine Spielumgebung auf dem Prinzip der erweiterten Realität (Augmented Reality), also der Bewegung der Spieler in der realen Welt. Die Bundespolizei, die Bundeswehr, die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) e. V. (ADV) und die Deutsche Bahn AG warnen vor möglichen Sicherheitsgefährdungen durch das nach den USA und Australien auch nach Deutschland gekommene Spiel.
"Eine Nutzung an bzw. auf Flughäfen außerhalb des öffentlichen Bereichs kann besondere Gefahren und Risiken mit sich bringen. Sogenannte Pokémon-Stopps hinter der Sicherheitskontrolle sollten durch den Betreiber gelöscht werden, um Unfälle zu vermeiden", heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung der Bundespolizei und der ADV. Gewarnt wird auch vor dem Betreten von Schienenwegen und Bahnanlagen bei der Pokémon-Jagd sowie dem Spielen während des Autofahrens. So musste am 28. Juli 2016 bei Halberstadt bereits eine Bahnstrecke vorübergehend gesperrt werden, weil sich ein Pokémon-Go-Spieler auf den Gleisen befand.
Durch das Spiel könnten "die Sicherheitsinteressen der Bundeswehr unmittelbar berührt werden", heißt es in einem der "Süddeutschen Zeitung" vorliegenden internen Papiers der Truppe. So seien mehrfach Personen auf der Jagd nach Pokémons in Bundeswehrgelände eingedrungen. In Niedersachsen seien drei Pokémon-Jäger während einer Übung mit scharfer Munition auf einen Truppenübungsplatz gelangt. Das Papier warnt zudem vor Sicherheitsrisiken durch Bundeswehrangehörige, die im Dienst das Spiel spielen. So könnten Soldatinnen und Soldaten, die Pokémon Go spielen, über die GPS-Funktion ihrer Mobiltelefone lokalisiert werden und über die App Bilder ihrer Einsatzumgebung verschicken. Auch besteht bei der Bundeswehr die Befürchtung, dass Spione das Spiel als Tarnung nutzen könnten, um "in unmittelbarer Nähe zu militärischen Liegenschaften" zu filmen oder zu fotografieren.
(Deutscher Bundestag: ra)
eingetragen: 19.09.16
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