87 kritische Sicherheitslücken in Routern 2021 entdeckt

Studie zeigt: Im vergangenen Jahr konnten über 500 Schwachstellen in Routern identifiziert werden

Fast drei Viertel der Nutzer denken dennoch nicht darüber nach, ihren Router aufzurüsten oder zu schützen



Täglich werden Millionen neue Router in Privathaushalten und an Arbeitsplätzen für WLAN-Verbindungen eingerichtet. Laut einer aktuellen Kaspersky-Analyse wurden im Jahr 2021 insgesamt über 500 Schwachstellen in Routern entdeckt – darunter 87 kritische. Die Bedrohungen, die von anfälligen Routern ausgehen, reichen von E-Mail-Kompromittierung bei Privatanwendern und in Unternehmen bis hin zur physischen Sicherheit von Haushalten. Dennoch haben laut einer aktuellen Kaspersky-Studie 73 Prozent noch nie darüber nachgedacht, ihren Router aufzurüsten oder zu schützen. Dies macht diese Geräte zu einer der größten Bedrohung des Internet of Things.

Router sind der Knotenpunkt eines Heimnetzwerks, über den alle Geräte eines Smart Homes auf das Internet zugreifen und Daten austauschen. Durch die Infizierung eines Routers verschaffen sich Angreifer Zugriff auf dieses Netzwerk, über das Daten übertragen werden. So können sie Malware auf den angeschlossenen Computern und Endgeräten installieren, um sensible Daten, private Fotos oder Geschäftsdateien zu stehlen – und dem Nutzer möglicherweise irreparablen Schaden zuzufügen. Angreifer können zudem Anwender auf Phishing-Seiten umleiten, die sich als häufig genutzte Webmail- oder Online-Banking-Seiten tarnen. Alle Daten, die auf diesen Seiten eingegeben werden – seien es Zugangsdaten, Passwörter oder Bankkarteninformationen –, gelangen dann in die Hände der Cyberkriminellen.

2020 stieg die Zahl der entdeckten Schwachstellen auf 603, etwa dreimal so viele wie im Jahr davor. 2021 blieb die Zahl der entdeckten Sicherheitslücken mit 506 ähnlich hoch. Von allen in diesem Zeitraum entdeckten Sicherheitslücken waren 87 kritisch. Durch solche Schwachstellen können Cyberkriminelle die Authentifizierung umgehen, Fernbefehle an einen Router senden oder ihn sogar außer Gefecht setzen.

Obwohl Forscher inzwischen auf viel mehr gefundene Schwachstellen aufmerksam machen als früher, gehören Router nach wie vor zu den am wenigsten gesicherten technischen Geräten. Einer der Gründe dafür ist, dass einige Hersteller bestehende Gefahren nicht unmittelbar beseitigen. So blieben fast ein Drittel der im Jahr 2021 entdeckten kritischen Sicherheitslücken ohne jegliche Reaktion seitens der Hersteller bestehen. Sie veröffentlichten weder Patches noch Empfehlungen. Bei weiteren 26 Prozent solcher Schwachstellen wurde lediglich die Empfehlung ausgesprochen, den technischen Support zu kontaktieren.

Neben einer zunehmenden Aktivität von Angreifern verfügen Privatnutzer und kleine Unternehmen zumeist nicht über das Fachwissen oder die Ressourcen, um eine Bedrohung rechtzeitig zu erkennen und Schaden abzuwenden. Die Tatsache, dass nahezu drei Viertel der Anwender (73 Prozent) noch nie darüber nachgedacht haben, ihren Router aufzurüsten, stellt insbesondere in sensiblen Umgebungen wie Krankenhäusern oder Regierungsgebäuden ein Risiko dar, da dort ein Datenleck möglicherweise schwerwiegende Auswirkungen haben kann.

Cybersicherheit wird im Netzwerkbereich immer noch zu wenig Relevanz beigemessen

"Viele Menschen arbeiten seit zwei Jahren von zu Hause aus, aber die Sicherheit von Routern hat sich in dieser Zeit nicht verbessert, da sie selten upgedated werden", kommentiert Maria Namestnikova, Leiterin des russischen Global Research and Analysis Team (GReAT) bei Kaspersky. Daher besteht auch aktuell weiterhin die Gefahr, dass Schwachstellen in Routern von Cyberkriminellen ausgenutzt werden. Es ist wichtig, einer Bedrohung so früh wie möglich vorzubeugen, da ein Angriff häufig erst als solcher erkannt wird, wenn es schon zu spät ist und relevante Daten oder finanzielle Mittel bereits entwendet wurden. Wenn ein Router erworben wird, sollte die Netzwerksicherheit genauso wichtig sein wie die Geschwindigkeit der Datenübertragung. Nutzer sollten Produktbewertungen lesen und darauf achten, wie schnell Hersteller auf Bedrohungen reagieren. Außerdem sollten sie ihre Geräte aktualisieren, sobald Patches verfügbar sind, um den Verlust von sensiblen Daten und Geld vorzubeugen." (Kaspersky Lab: ra)

eingetragen: 19.06.22
Newsletterlauf: 10.08.22

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Meldungen: Studien

Unterschiede in der globalen Bedrohungslandschaft

Im Jahr 2023 blockierten die Sicherheitslösungen von Kaspersky in Deutschland auf 18,3 Prozent der industriellen Computer schädliche Objekte; dies entspricht einem leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr (15,1 Prozent). Den Großteil der Bedrohungen machten Internet-Ressourcen auf Denylisten (5,8 Prozent), schädliche Skripte und Phishing-Seiten (6,1 Prozent) sowie schädliche Dokumente (1,5 Prozent) aus.

Zunahme des Online- und Mobile Banking setzt sich fort

In Deutschland gibt es Online-Banking nun seit fast 30 Jahren. Wie bei den meisten Technologien dauerte es auch hier eine ganze Weile, bis sich das Verfahren in der breiteren Bevölkerung etablieren konnte. Inzwischen nutzt es aber in Deutschland, wie eine repräsentative Umfrage des Bankenverbandes zeigt, der Großteil der erwachsenen Bevölkerung. Auch das Sicherheitsempfinden der Nutzerinnen und Nutzer hat sich weiterhin positiv entwickelt.

Prüfung der NIS2-Readiness

Die Cybersicherheit gewinnt für Unternehmen in ganz Europa immer mehr an Bedeutung, aus diesem Grund hat das Sans Institute eine aufschlussreiche Umfrage gestartet, um die Bereitschaft und das allgemeine Bewusstsein für die NIS2-Richtlinie der EU zu bewerten. Die Initiative "The Sans Survey: NIS2 Directive Readiness & Awareness" ist ein entscheidender Schritt, um zu verstehen, wie gut Unternehmen auf die umfassenden Änderungen vorbereitet sind, die diese bedeutende Aktualisierung der Cybersicherheitsvorschriften mit sich bringt.

Erpresser-Malware im Bausektor

Ontinue hat ihren ersten Threat Intelligence Report veröffentlicht. Der Bericht gibt unter anderem einen umfassenden Einblick in die aktuelle Bedrohungslage im Cyberspace und zeigt auf, welche Hackerattacken die unterschiedlichen Branchen besonders oft heimsuchen. Eine zentrale Erkenntnis des Reports: Die IT- und Baubranche trifft Ransomware am häufigsten.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

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Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

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Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

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Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

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