Umfrage zum Backup-Nutzerverhalten
Lücken zwischen Sicherheitsrisiko und Nutzerverhalten
Auch in Deutschland gibt es Nachholbedarf in Sachen Backup und Ransomware
Ransomware ist bislang die wohl gefährlichste Malware-Bedrohung des 21. Jahrhunderts. Experten rechnen damit, dass Cyber-Kriminelle im Jahr 2017 bis zu fünf Milliarden US-Dollar erpressen werden. Diese Kriminellen nutzen einen Verschlüsselungsvirus für Festplatten, um Anwender zu erpressen, die dann entscheiden müssen, ob sie lieber ein Lösegeld zahlen oder ihre Daten unwiederbringlich verlieren wollen. Der rasante Anstieg der Anzahl dieser Hightech-Diebstähle hat viele Unternehmen dazu veranlasst, Cloud-basierte Storage und Backup Services zu nutzen, um Ransomware-Attacken abzuwehren.
Acronis hat unlängst eine Backup-Umfrage bei seinen Kunden in den USA, Deutschland, Australien, Frankreich, Großbritannien und Japan durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass die meisten Nutzer Ransomware und die damit verbundenen Risiken nicht kennen und noch weniger gegen eine solche Attacke gewappnet sind.
"Die Umfrage verdeutlicht die Diskrepanz zwischen dem Wert der Nutzerdaten und dem, was wirklich dafür getan wird, diese zu schützen", erklärt John Zanni, Chief Marketing Officer bei Acronis. Das gilt allerdings gleichermaßen für Consumer und für Unternehmen. "Backups sind nach wie vor das beste Hilfsmittel gegen Datenverlust. Eine Datensicherung anzulegen, bevor es zu einem Desaster kommt ist bei weitem effizienter und günstiger als nach dem Datenverlust nach einer Lösung zu suchen. Es gibt preiswerte Backup Software am Markt, also gibt es keine Entschuldigung dafür, Daten zu verlieren oder Cyber-Kriminellen und Ransomware-Attacken auszusetzen."
Highlights der Umfrage
Bei der Auswertung der weltweit geführten Umfrage, kamen interessante Fakten zutage:
>> Mehr als 34 Prozent der Befragten oder eines Ihrer Familienmitglieder haben bereits Datenverlust erlitten, in Deutschland waren es nur 27 Prozent.
>> Über 26 Prozent der Teilnehmer führen der Umfrage zufolge kein Backup durch. Mit 23,9 Prozent liegen die deutschen Anwender hier nur knapp unter dem Durchschnitt.
>> Diejenigen, die ein Backup durchführen schätzen Security, einfache Bedienung und Storage-Kapazität als wichtige Merkmale. In Deutschland sieht dies ganz ähnlich aus, nur, dass auf Rang drei der Schutz der Privatsphäre Vorrang vor der Speicherkapazität hat.
In punkto Ransomware ergaben sich folgende Resultate:
Mehr als 62 Prozent der Umfrageteilnehmer haben bislang noch nie von Ransomware gehört, in Deutschland lag die Zahl sogar bei 66,8 Prozent.
Obwohl über 67 Prozent der Nutzer ihre persönlichen Daten und Dokumente sowie Bilder, Videos und Musik sehr wertschätzen, sind nur 5,8 Prozent bereit, mehr als 500 Euro Lösegeld zu zahlen. Nicht zuletzt, weil viele solche Summen nicht erwarten. Rund 66 Prozent der deutschen Befragten schätzt die oben genannten Daten als wertvoll ein, aber nur 3,1 Prozent würden eine dreistellige oder größere Summe für deren Herausgabe ausgeben.
Laut FBI konnten Ransomware-Verbrecher 2016 weit mehr als eine Milliarde US-Dollar von Betroffenen erpressen. Oft erhalten prominente und öffentliche Fälle wie Krankenhäuser oder Regierungsbehörden die höchste Medienaufmerksamkeit, während über Attacken auf private Rechner meist wenig berichtet wird.
"Security-Bedrohungen richten sich natürlich auch an Privatanwender und nicht nur Firmen", betont Eric O"Neill, ehemaliger Agent der Anti-Terror-Einheit und des Abschirmdienstes beim FBI, in einem Interview mit Acronis. "Die meisten Leute nehmen einfach an, das ist nur ein Problem für Unternehmen oder Regierungsbehörden. Fakt ist allerdings, dass die häufigsten Malware-Attacken Großeltern oder Eltern oder eben jeden mit einem E-Mail-Account und einem Computer betreffen."
Weitere Umfrageresultate in Deutschland:
>> 57,5 Prozent der Haushalte verfügen über mehr als vier Geräte (51,8 Prozent weltweit).
>> 28,2 Prozent sehen Sicherheit als wichtigste Backup-Eigenschaft an (26,6 Prozent im globalen Vergleich).
>> Bislang sind für 8,5 Prozent der Teilnehmer die Facebook-Daten unverzichtbar (10,5 Prozent im weltweiten Durchschnitt).
>> Immerhin gehen bereits 40 Prozent der Deutschen auf Nummer sicher und legen Backups an. Allerdings lässt das noch enormen Spielraum nach oben. Zusätzlich zu einer lokalen Kopie legen 23,1 Prozent ihre Informationen in der Cloud ab.
Mit vier einfachen Schritten seine Daten schützen
Immer ein aktuelles Backup der wichtigsten Daten vorhalten. Hier sollte eine Backup-Software zum Einsatz kommen, die sowohl lokal als auch in die Cloud speichert und Ransomware-Schutz bietet.
Das Betriebssystem und die Software sollten stets aktuell sein. Das wehrt Cyber-Kriminelle ab, die sich durch bekannte Security-Schlupflöcher Zugang zum jeweiligen System verschaffen wollen.
Seien Sie skeptisch und aufmerksam gegenüber verdächtigen (meist nicht bekannten) E-Mails, Links und Anhängen. Die am häufigsten verwendete und effizienteste Methode, einen Rechner zu infiltrieren ist immer noch die über infizierte E-Mail-Anhänge, die wenn angeklickt zu einer schädlichen Webseite führen.
Installieren Sie Antivirus-Software auf Ihrem Computer und lassen Sie automatische Signatur-Updates zu. Wenn Sie einen PC verwenden, stellen Sie sicher, dass Windows Defender aktiviert und aktuell ist.
Ransomware auch für Backup-Daten gefährlich
Malware-Attacken und die Abwehr-Tools dagegen entwickeln sich ständig weiter. Da sich Backups mittlerweile als zuverlässige Abwehrmethode bei Ransomware bewähren, haben Ransomware-Entwickler nun neue Varianten entwickelt, die auch Backup Daten attackieren. (Acronis: ra)
eingetragen: 14.05.17
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