Bedarf an sicheren Telearbeitslösungen

"Fortinet Threat Landscape Report": Cyber-Angreifer profitieren enorm von der Pandemie

Cyber-Kriminelle zielen im ersten Halbjahr 2020 auf Heimarbeitsplätze ab, um Zugang zu Unternehmensnetzwerken und kritischen Daten zu erhalten



Fortinet stellte die Ergebnisse des "FortiGuard Labs Global Threat Landscape Report" für das erste Halbjahr 2020 vor. Die FortiGuard Labs-Bedrohungsdaten des ersten Halbjahres 2020 zeigen, in welch dramatischem Ausmaß sich Cyber-Kriminelle und nationalstaatliche Akteure die globale Pandemie zunutze gemacht haben, um Cyber-Angriffe auf der ganzen Welt durchzuführen. Dabei nutzten die Angreifer die Furcht und Unsicherheit aufgrund der aktuellen Ereignisse sowie die plötzliche Fülle von Telearbeitern außerhalb des Unternehmensnetzwerks aus.

Obwohl viele Bedrohungstrends mit der Pandemie in Zusammenhang stehen, haben einige Angriffsarten ihre eigenen Triebkräfte. So gehen Ransomware-Attacken und Angriffe auf Internet of Things (IoT)-Geräte sowie auf Operational Technology (OT) nicht zurück, sondern entwickeln sich weiter und werden immer gezielter und ausgefeilter.

Fortinet hat die meisten Bedrohungen weltweit und branchenübergreifend beobachtet, mit einigen regionalen oder branchenspezifischen Unterschieden. Ähnlich wie die COVID-19-Pandemie hat eine bestimmte Bedrohung in einem Gebiet begonnen, sich aber schließlich fast überall ausgebreitet, sodass die meisten Unternehmen der Bedrohung ausgesetzt waren. Dabei gibt es regionale Unterschiede bei den Infektionsraten, die auf Faktoren wie Richtlinien, Verfahren oder Gegenmaßnahmen beruhen.

Ausnutzen globaler Ereignisse: Angreifer haben schon früher Schlagzeilen als Social-Engineering-Köder genutzt, doch in der ersten Hälfte 2020 hat dies eine neue Dimension erreicht. Von opportunistischen Phishing-Angriffen bis hin zu hinterhältigen nationalstaatlichen Operationen fanden Cyber-Gegner vielfältige Möglichkeiten, um aus der globalen Pandemie ihren Vorteil zu ziehen. Dazu gehören Phishing- und Kompromittierungs-Angriffe auf geschäftliche E-Mails, von Nationalstaaten unterstützte Kampagnen sowie Ransomware-Angriffe. Sie haben sowohl den globalen Charakter der Pandemie als auch die gleichzeitige Erweiterung der digitalen Angriffsfläche durch die plötzlich sehr hohe Anzahl an Heimarbeitsplätzen ausgenutzt.

Ausdehnung des Perimeters: Die Zunahme der Fernarbeit führte fast über Nacht zu einer dramatischen Veränderung der Unternehmensnetzwerke, die Cyber-Gegner sofort als Chance genutzt haben. Im ersten Halbjahr 2020 standen Ausbeutungsversuche gegen Router und IoT-Geräte der Endverbraucherklasse ganz oben auf der Liste der IPS-Erkennungen. Darüber hinaus dominierten Mirai und Gh0st die am weitesten verbreiteten Botnet-Erkennungen. Dies ist auf ein wachsendes Interesse von Angreifern zurückzuführen, alte und neue Schwachstellen in IoT-Produkten ins Visier zu nehmen. Diese Trends sind insofern bemerkenswert, als sie zeigen, wie sich der Netzwerkrand, das Perimeter, bis nach Hause ausgedehnt hat. Cyber-Kriminelle versuchen hier über Geräte, mit denen Remote-Mitarbeiter eine Verbindung zu den Netzwerken ihres Unternehmens herstellen könnten, ins Unternehmensnetzwerk zu gelangen.

Browser als Einfallstore: Für Angreifer war der Umstieg auf Telearbeit eine noch nie dagewesene Gelegenheit, Nutzer auf verschiedene Arten ins Visier zu nehmen. Beispielsweise hat Web-basierte Malware, die bei Phishing-Kampagnen und anderen Betrügereien eingesetzt wurde, Anfang dieses Jahres den traditionellen Vektor der E-Mail-Zusendung verdrängt. Tatsächlich rangierte eine Malware-Familie, die alle Varianten Web-basierter Phishing-Locks und -Betrügereien nutzte, im Januar und Februar an der Spitze der Malware und fiel erst im Juni aus den Top fünf heraus. Dies deutet darauf hin, dass Cyber-Kriminelle ihre Angriffe gezielt dann durchzuführen, wenn Nutzer am anfälligsten sind und zu Hause arglos im Internet surfen. Nicht nur Geräte, sondern auch Webbrowser sind also die Hauptziele von Cyber-Betrügern. Vielleicht sogar mehr als sonst, da Angreifer nun auch Beschäftigte an entfernten Standorten ins Visier nehmen.

Ransomware bleibt: Bekannte Bedrohungen wie Ransomware nehmen nicht ab. COVID-19-themenbezogene Nachrichten und Anhänge wurden in verschiedenen Ransomware-Kampagnen als Köder eingesetzt. Eine andere Ransomware überschrieb den Master Boot Record (MBR) des Computers, bevor die Daten verschlüsselt wurden. Darüber hinaus gab es eine Zunahme von Ransomware-Angriffen, bei denen die Erpresser die Daten der Opfer nicht nur sperrten, sondern auch stahlen und die Drohung einer groß angelegten Veröffentlichung als zusätzliches Druckmittel nutzten, um eine Lösegeldzahlung zu erpressen. Dieser Trend erhöht das Risiko, dass Unternehmen bei künftigen Ransomware-Angriffen wertvolle Informationen oder sensible Daten verlieren. Weltweit blieb keine Branche von Ransomware verschont. Die fünf am stärksten von Ransomware betroffenen Sektoren sind Telekommunikation, Managed Security Service Provider (MSSP), Bildungswesen, Regierung und Behörden sowie Technologie. Der Anstieg der Nutzung von Ransomware-as-a-Service (RaaS) und die Entwicklung weiterer Varianten deuten darauf hin, dass Ransomware bleiben wird.

OT-Bedrohungen nach Stuxnet: Im Juni jährte sich Stuxnet zum zehnten Mal. Stuxnet war maßgeblich an der Entwicklung der Bedrohungen und der Sicherheit der Operational Technology beteiligt. Heute sind OT-Netzwerke immer noch Ziele von Cyber-Kriminellen. Die EKANS-Ransomware zeigte zu Beginn dieses Jahres, wie Angreifer den Fokus bei Ransomware-Angriffen weiterhin auf OT-Umgebungen ausweiten. Auch der Ramsay-Spionageapparat, der für die Sammlung und Exfiltration sensibler Dateien in geschlossenen oder stark abgeschotteten Netzwerken entwickelt wurde, zeigt, dass Bedrohungsakteure nach neuen Wegen suchen, um OT-Netzwerke zu infiltrieren. Die Prävalenz von Bedrohungen, die auf Überwachungs-, Kontroll- und Datenerfassungssysteme (SCADA) und andere Arten industrieller Kontrollsysteme (ICS) abzielen, ist zwar geringer als die von IT-Systemen, doch das schmälert die Bedeutung dieses Trends nicht.

Exploitation-Trends: Ein Blick in die CVE-Liste (Common Vulnerabilities and Exposures) zeigt, dass die Zahl der neu veröffentlichten Schwachstellen in den letzten Jahren gestiegen ist. Dies hat eine Diskussion über die Prioritätensetzung beim Patchen ausgelöst. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als würde 2020 das Jahr mit den meisten veröffentlichten Schwachstellen werden. Tatsächlich gab es für die in diesem Jahr entdeckten Schwachstellen jedoch bisher die niedrigste Ausbeutungsrate, die jemals in der 20-jährigen Geschichte der CVE-Liste verzeichnet wurde. Schwachstellen aus 2018 erreichten mit 65 Prozent die höchste Ausbeutungsrate. Gleichzeitig registrierte mehr als ein Viertel der Unternehmen Versuche, 15 Jahre alte CVEs auszunutzen. Dies deutet darauf hin, dass Cyber-Kriminelle nach wie vor viel Zeit brauchen, um voranzukommen und ihre Schadprogramme über Hacker-Tools zum Einsatz zu bringen.

Netzwerk bis ins Homeoffice sichern:

Der Bedarf an sicheren Telearbeitslösungen war noch nie so groß wie heute. Unternehmen müssen konkrete Schritte unternehmen, um all ihre Anwender, Geräte und Informationen ähnlich wie im Firmennetzwerk zu schützen. Bedrohungsaufklärungs- und Forschungsunternehmen können unterstützen, indem sie das Cyber-Wissen von Unternehmen aufbessern. Sie können einen Einblick in die Entwicklung der Bedrohungslandschaft geben sowie eine eingehende Analyse verschiedener Angriffsmethoden, Akteure sowie aktueller Bedrohungstaktiken liefern. Unternehmen muss es gelingen, einen sicheren Zugang zu kritischen Ressourcen zu ermöglichen und gleichzeitig skalierbar zu sein, um den Anforderungen der gesamten Belegschaft gerecht zu werden. Nur eine Cybersecurity-Plattform, die umfassende Sichtbarkeit in und Schutz für die gesamte Angriffsfläche bietet – einschließlich vernetzter, anwendungsbezogener, Multi-Cloud- und mobiler Umgebungen – ist in der Lage, die sich schnell weiterentwickelnden Netzwerke von heute zu sichern.

Derek Manky, Chief, Security Insights & Global Threat Alliances, FortiGuard Labs, sagt: "Die ersten sechs Monate des Jahres 2020 waren gekennzeichnet von einer beispiellosen Cyber-Bedrohungslandschaft. Das dramatische Ausmaß und die rasche Entwicklung der Angriffsmethoden zeigen die Flexibilität der Gegner, die ihre Strategien schnell ändern, um aktuelle Ereignisse rund um die COVID-19-Pandemie weltweit maximal für sich zu nutzen. Nie zuvor wurde deutlicher, dass Unternehmen ihre Verteidigungsstrategien in Zukunft anpassen müssen, um das Netzwerk, das sich bis nach Hause hin erstreckt, vollständig abzudecken. Sie müssen Maßnahmen zum Schutz ihrer Remote-Mitarbeiter ergreifen und ihnen dabei helfen, ihre Geräte und Heimnetzwerke langfristig zu sichern. Es ist auch ratsam in Erwägung zu ziehen, für Cyber-Viren die gleiche Strategie wie in der realen Welt zu verfolgen. Bei der sozialen Distanzierung im Cyberspace geht es darum, Risiken zu erkennen und Abstand einzunehmen."

Über die Studie:

Der Fortinet Global Threat Landscape Report bildet die kollektiven Bedrohungsinformationen der FortiGuard Labs ab. Er basiert auf Milliarden von Bedrohungsereignissen, die die FortiGuard Labs-Sensoren in der ersten Hälfte des Jahres 2020 weltweit beobachtet haben. Der Bericht beinhaltet globale und regionale Erkenntnisse und erforscht drei zentrale und komplementäre Aspekte von Bedrohungen: Exploits, Malware und Botnets. (Fortinet: ra)

eingetragen: 30.08.20
Newsletterlauf: 16.10.20

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Meldungen: Studien

Trend von Präsenzschulungen

Bei Security Awareness Trainings setzt die Hälfte der Unternehmen in Deutschland auf Präsenztermine für ihre Mitarbeitenden. Das belegt die repräsentative Studie "Cybersicherheit in Zahlen" von der G Data CyberDefense AG, Statista und brand eins.

"Chef, wie hältst du es mit der Cybersicherheit"

Sophos veröffentlicht einen neuen, aktuellen Teil ihrer großangelegten Management-Studie "Chef, wie hältst du es mit der Cybersicherheit" für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Die nun veröffentlichten Zahlen aus diesem Jahr beleuchten unter anderem, wie C-Level-Managements in den drei Ländern den Einfluss der Cybersicherheit im eigenen Unternehmen auf Geschäftsbeziehungen bewerten.

Unterschiede in der globalen Bedrohungslandschaft

Im Jahr 2023 blockierten die Sicherheitslösungen von Kaspersky in Deutschland auf 18,3 Prozent der industriellen Computer schädliche Objekte; dies entspricht einem leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr (15,1 Prozent). Den Großteil der Bedrohungen machten Internet-Ressourcen auf Denylisten (5,8 Prozent), schädliche Skripte und Phishing-Seiten (6,1 Prozent) sowie schädliche Dokumente (1,5 Prozent) aus.

Zunahme des Online- und Mobile Banking setzt sich fort

In Deutschland gibt es Online-Banking nun seit fast 30 Jahren. Wie bei den meisten Technologien dauerte es auch hier eine ganze Weile, bis sich das Verfahren in der breiteren Bevölkerung etablieren konnte. Inzwischen nutzt es aber in Deutschland, wie eine repräsentative Umfrage des Bankenverbandes zeigt, der Großteil der erwachsenen Bevölkerung. Auch das Sicherheitsempfinden der Nutzerinnen und Nutzer hat sich weiterhin positiv entwickelt.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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