Was tun bei Handy-Verlust? Fast einem Viertel aller Handy- und Smartphone-Besitzer ist das Gerät schon einmal abhandengekommen
Die Ursachen sind Unachtsamkeit oder Diebstahl
(17.08.15) - Fast jedem vierten (23 Prozent) Handy- oder Smartphone-Besitzer in Deutschland ist sein Mobilgerät schon einmal ungewollt abhanden gekommen. Das berichtet der Digitalverband Bitkom auf Grundlage einer repräsentativen Umfrage unter 1.007 Personen ab 14 Jahren. Demnach sind allein in den vergangenen zwölf Monaten rund 4 Millionen Handys gestohlen worden oder verloren gegangen. Die wichtigste Ursache für den Verlust ist Unachtsamkeit: 14 Prozent der Besitzer haben ihr Smartphone oder Handy irgendwo liegengelassen oder ihnen ist das Gerät aus der Tasche gerutscht. Jedem Zehnten (10 Prozent) ist das Smartphone oder Handy gestohlen worden. Weitere 3 Prozent können nicht mehr nachvollziehen, wie das Gerät weggekommen ist.
"Der Verlust von Handys und Smartphones ist ein alltägliches Phänomen. Die Besitzer sollten daher sensible Daten bestmöglich schützen", sagt Bitkom-Sicherheitsexperte Marc Fliehe. Allerdings mache die Umfrage auch etwas Hoffnung. Etwa ein Fünftel der Betroffenen berichtet, dass sie ihr Handy zurückbekommen haben: 10 Prozent über einen ehrlichen Finder, 7 Prozent über ein Fundbüro und 3 Prozent über die Polizei. Einige (2 Prozent) sind selbst aktiv geworden und haben eine App verwendet, mit der sie das Gerät lokalisieren konnten.
Der Verlust eines Telefons kann schwerwiegende Konsequenzen haben. "Insbesondere auf Smartphones befinden sich in der Regel viele persönliche oder berufliche Daten. Daher sollten die Besitzer Sicherheitsvorkehrungen treffen", sagt Fliehe. Auf jeden Fall sollten sie eine Sperre einstellen. Das kann je nach Modell eine Zahlenkombination, ein Sperrmuster oder ein Fingerabdruck sein. Ohne diesen Code haben Finder oder Dieb keinen Zugriff auf das Gerät und die darauf gespeicherten Daten. Manche Geräte bieten zudem die Möglichkeit, die Daten auf dem Gerät zu verschlüsseln. Außerdem sollten Handy-Besitzer die Serien- bzw. IMEI-Nummer des Mobiltelefons notieren, um das Gerät eindeutig identifizieren zu können. Die Seriennummer wird zum Beispiel benötigt, um bei der Polizei Anzeige wegen Diebstahls erstatten zu können. Die fünfzehnstellige Zahl befindet sich häufig auf einem Aufkleber unter dem Akku und kann über die Eingabe *#06# auf der Telefontastatur abgefragt werden.
Taucht das Handy nicht innerhalb kurzer Zeit wieder auf, sollte man die Sim-Karte beim Mobilfunk-Provider sperren lassen. So kann niemand auf Kosten des Handy-Besitzers telefonieren, SMS verschicken oder das Internet nutzen. Hilfreich sind Anwendungen zur Lokalisierung der Geräte und zur Löschung der eigenen Daten aus der Ferne. Diese Funktionen sind bei Smartphones in die gängigen Betriebssysteme Android, Apple iOS und WindowsPhone integriert, müssen aber vom Nutzer vor dem Verlust aktiviert werden. Sie funktionieren nur, wenn das Gerät noch angeschaltet und mit dem Netz verbunden ist. Wer seine Daten auf dem Smartphone sichern will, kann diese mit einem Backup im Internet speichern. Entsprechende Cloud-Dienste bieten Smartphone-Hersteller, Netzbetreiber oder andere Dienstleister an.
Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine repräsentative Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.007 Bundesbürger ab 14 Jahren befragt, darunter 945 Handy- bzw. Smartphone-Besitzer.
(Bitkom: ra)
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Meldungen: Studien
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Trend Micro meldet 16,7 Millionen blockierte E-Mail-Bedrohungen mit hohem Risiko, die von den nativen Filtern der Cloud-basierten Office-Lösungen unentdeckt blieben. Dies entspricht einer Steigerung von fast einem Drittel im Vergleich zu 2019. Die neuen Statistiken werden von Cloud App Security von Trend Micro bereitgestellt, einer API-basierten Lösung, die Schutz für Microsoft Exchange Online, Gmail und eine Reihe anderer Dienste auf einer zweiten Sicherheitsebene bietet.
Fortinet veröffentlichte die Ergebnisse des aktuellen halbjährlichen "FortiGuard Labs Global Threat Landscape Report" vor. Die Bedrohungsinformationen aus der zweiten Hälfte des Jahres 2020 decken eine bislang beispiellose Cyber-Bedrohungslandschaft auf. Cyber-Kriminelle nutzten die sich kontinuierlich vergrößernde Angriffsfläche maximal aus, um ihre Bedrohungsaktivitäten weltweit auszuweiten. Dabei erweisen sich die Angreifer als äußerst anpassungsfähig und führten Wellen von innovativen und fortschrittlichen Angriffen durch. Sie zielten auf die Vielzahl von Remote-Mitarbeitern oder -Lernenden außerhalb des traditionellen Netzwerks ab, zeigen aber auch erneut Aktivität bei ihren Versuchen, die digitale Lieferkette und sogar das Kernnetzwerk anzugreifen.
Der Einsatz von Stalkerware ist nach wie vor ein großes Problem - sowohl weltweit als auch in Deutschland. Aktuelle Kaspersky-Analysen zeigen, dass im vergangenen Jahr 2020 weltweit insgesamt 53.870 mobile Nutzer - 1.547 davon in Deutschland - von dieser Malware-Art betroffen waren. Im Vorjahr belief sich die Zahl in Deutschland auf 2.290, international auf 67.500. Dies ist jedoch kein Grund zur Entwarnung: Kaspersky geht davon aus, dass die Covid-19-Pandemie das Problem teilweise nur pausiert hat, da durch den Lockdown eine digitale Überwachung der Betroffenen für Täter schlicht wegfiel. Mittels ,Stalkerware, bislang noch immer legal zu erwerbende Überwachungssoftware, erhalten Täter Zugang zu Nachrichten, Fotos, Audio- oder Kameraaufnahmen sowie Geolokalisierungsinformationen ihrer Opfer. Die Betroffenen wissen weder über deren Existenz auf ihrem mobilen Gerät noch über deren umfassende Kontroll- und Überwachungsfunktionen. In vielen Fällen stecken hinter diesen Aktivitäten Partner oder Ex-Partner, Familienmitglieder oder Kollegen.