Gefahren von E-Mail- und Domain-Spoofing

Deutsche Unternehmen unterschätzen Gefahren durch Spoofing – Dabei ist die Cyberfalle leicht beherrschbar

Eine neue Befragung von Mimecast zeichnet Bild gravierender Fehleinschätzung der Bedrohung, die von E-Mail- und Domain-Spoofing ausgeht



Die E-Mail ist nach wie vor eines der meist missbrauchten Werkzeuge Cyberkrimineller, um Unternehmen zu attackieren. Trotzdem scheinen viele Unternehmen die Gefahren, die von E-Mail- und Domain-Spoofing ausgehen, zu unterschätzen. Folgt man dem neuen Report "Spoofing – unterschätze Gefahr?" der Cybersecurity-Expertin Mimecast, schätzen gerade einmal 34 Prozent der befragten deutschen Unternehmen E-Mail-Spoofing als eine der aktuell größten Cybergefahren ein. Laut des Lageberichts zur E-Mail-Sicherheit 2022 berichtet jedoch knapp die Hälfte der Befragten, dass der Missbrauch ihrer Marke durch Spoofing-Mails im vergangenen Jahr angestiegen sei. Spoofing-Angriffe können für Unternehmen und ihre Marken schwerwiegende Folgen haben, da sowohl Umsatz, als auch Reputation auf dem Spiel stehen. Umso wichtiger ist es, dass Unternehmen sich selbst und vor allem ihre Kunden vor Spoofing schützen.

Vertrauensverlust, Reputationsschäden und Umsatzeinbußen durch Spoofing

Spoofing-Attacken richten sich nicht nur gegen die unternehmensinterne Belegschaft, die mit jedem arglosen Klick zum "Türöffner" für Schadsoftware und Co. werden kann. Auch Kunden oder Partner von Marken und Unternehmen stehen im Fokus. Cyberkriminelle fälschen zum Beispiel E-Mail-Header oder Websites von Unternehmen, um deren Stakeholder hinters Licht zu führen. Ziel der Täter ist es, an sensible Daten ihrer Opfer zu gelangen. Was dann folgt, kann eine erfolgreiche Spoofing-Attacke richtig schmerzhaft machen, wie eine Befragung von Mimecast verdeutlicht:

Laut des Brand-Trust-Reports würden 50 Prozent der Befragten ihr Vertrauen in eine Marke verlieren, wenn sie auf eine gefälschte Website in deren Namen hereingefallen wären, 48 Prozent würden nach einer erfolgreichen Phishing-Attacke kein Geld mehr für die besagte Marke ausgeben. Unternehmen scheinen sich dieser Drohszenarien zwar bewusst zu sein: Die neue Befragung zum Thema Spoofing zeigt, dass immerhin knapp die Hälfte der Befragten befürchtet, dass ein erfolgreicher E-Mail-Domain-Spoofing-Angriff das Vertrauen der Kund:innen beschädigen könnte. Trotzdem gibt nicht einmal die Hälfte der befragten Organisationen an, E-Mail-Spoofing aktuell als eine der größten Herausforderungen in puncto Cybersicherheit zu sehen. Um ihre Käufer:innen zu schützen und gleichermaßen ihre Reputation sowie ihre Umsatzchancen zu wahren, müssen Unternehmen die Bedrohung, die von solchen Attacken ausgeht, ernst nehmen.

DMARC unterstützt IT-Teams durch detaillierte Protokolle bei der Spoofing-Abwehr

Um die Kund:innen und sich selbst vor den Konsequenzen von Spoofing zu schützen, kann die Integration von DMARC Abhilfe schaffen. 93 Prozent der Befragten fühlen sich gut oder sehr gut gegen E-Mail-Spoofing geschützt – allerdings haben nur 72 Prozent bereits DMARC-Lösungen im Einsatz. DMARC steht für ‚Domain-based Message Authentification, Reporting and Conformance‘ und ist ein E-Mail-Validierungssystem, das Cyberkriminelle, die unbefugt die Domain einer Marke bzw. eines Unternehmens nutzen, enttarnt. Somit unterbindet der Einsatz von DMARC das direkte Email-Spoofing. Es basiert auf bestehenden DKIM und SPF-Authentifizierungstechniken und umfasst eine weitere, wichtige Komponente: die Berichterstattung.

Die DMARC-Berichte geben den Sicherheitsbeauftragten detaillierte Informationen darüber, wer E-Mails über die unternehmenseigene Domain versendet. Durch diese Information erhalten die Sicherheitsexpert:innen Hinweise, ob ihre Domain missbraucht wird – und können Schritte einleiten, sollten E-Mails durch die DMARC-Authentifizierung fallen. Als größte Vorteile der Nutzung von DMARC sehen Unternehmen den Schutz vor E-Mail-Spoofing (55 Prozent), die sichere E-Mail-Kommunikation mit Partnern und Kund:innen (50 Prozent) sowie einen verbesserten Schutz der eigenen Marke (39 Prozent). Allerdings gibt lediglich ein Viertel der Befragten an, die verbesserte Reputation ihrer Domain als wichtigsten Vorteil der Lösung zu sehen. Einer der Hauptgründe, die für die Implementierung von DMARC sprechen, sollte jedoch das Vertrauen der Kund:innen in die Marke sein; Denn welches Unternehmen möchte schon die Sicherheit seiner Käufer:innen aufs Spiel setzen?

Gründe für die verpasste DMARC-Adaption

84 Prozent der Unternehmen ohne DMARC-Lösungen scheinen sich der Wirksamkeit bewusst zu sein und planen bereits die Anschaffung entsprechender Sicherheitsmaßnahmen. Der meistgenannte Grund, weshalb viele Unternehmen noch keine professionelle DMARC-Lösung ausgerollt haben, ist mit 61 Prozent Zustimmung, dass andere IT-Sicherheitslösungen Priorität hätten. Außerdem gibt etwa ein Viertel an, dass die bekannten DMARC-Lösungen zu teuer seien. 20 Prozent der Befragten erachten die von E-Mail-Spoofing ausgehenden Gefahren schlichtweg als zu gering – im Worst-Case kann diese Fehleinschätzung Unternehmen und deren Kund:innen teuer zu stehen kommen.

"Für viele Unternehmen ist die Marke ihr wichtigstes Hab und Gut. Sie bietet Orientierung und vermittelt den Kund:innen Vertrauen – dieses gilt es unter allen Umständen zu beschützen", sagt Bernd Hohlweg, Director Marketing DACH bei Mimecast. "Vielen Personen ist nicht bewusst, dass sie durch das Öffnen einer gefälschten E-Mail und einem falschen Klick darin zum unfreiwilligen Gehilfen oder zum Opfer einer Cyberattacke werden könnten. Dementsprechend liegt die Verantwortung in den Händen von Unternehmen und ihren Marken. DMARC kann IT-Sicherheitsteams extrem entlasten, indem es detaillierte Informationen zur Verfügung stellt, die als Entscheidungsgrundlage dienen." (Mimecast: ra)

eingetragen: 16.06.22
Newsletterlauf: 20.07.22

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Meldungen: Studien

Unterschiede in der globalen Bedrohungslandschaft

Im Jahr 2023 blockierten die Sicherheitslösungen von Kaspersky in Deutschland auf 18,3 Prozent der industriellen Computer schädliche Objekte; dies entspricht einem leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr (15,1 Prozent). Den Großteil der Bedrohungen machten Internet-Ressourcen auf Denylisten (5,8 Prozent), schädliche Skripte und Phishing-Seiten (6,1 Prozent) sowie schädliche Dokumente (1,5 Prozent) aus.

Zunahme des Online- und Mobile Banking setzt sich fort

In Deutschland gibt es Online-Banking nun seit fast 30 Jahren. Wie bei den meisten Technologien dauerte es auch hier eine ganze Weile, bis sich das Verfahren in der breiteren Bevölkerung etablieren konnte. Inzwischen nutzt es aber in Deutschland, wie eine repräsentative Umfrage des Bankenverbandes zeigt, der Großteil der erwachsenen Bevölkerung. Auch das Sicherheitsempfinden der Nutzerinnen und Nutzer hat sich weiterhin positiv entwickelt.

Prüfung der NIS2-Readiness

Die Cybersicherheit gewinnt für Unternehmen in ganz Europa immer mehr an Bedeutung, aus diesem Grund hat das Sans Institute eine aufschlussreiche Umfrage gestartet, um die Bereitschaft und das allgemeine Bewusstsein für die NIS2-Richtlinie der EU zu bewerten. Die Initiative "The Sans Survey: NIS2 Directive Readiness & Awareness" ist ein entscheidender Schritt, um zu verstehen, wie gut Unternehmen auf die umfassenden Änderungen vorbereitet sind, die diese bedeutende Aktualisierung der Cybersicherheitsvorschriften mit sich bringt.

Erpresser-Malware im Bausektor

Ontinue hat ihren ersten Threat Intelligence Report veröffentlicht. Der Bericht gibt unter anderem einen umfassenden Einblick in die aktuelle Bedrohungslage im Cyberspace und zeigt auf, welche Hackerattacken die unterschiedlichen Branchen besonders oft heimsuchen. Eine zentrale Erkenntnis des Reports: Die IT- und Baubranche trifft Ransomware am häufigsten.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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