Deutsche Kinder und unpassende Internetinhalte
Kindersicherung und elterliche Begleitung schützen vor nicht kindgerechten Inhalten: Porno- und Online-Spiele-Seiten stellen die größte Verlockung dar
In Deutschland wird den Ergebnissen von Kaspersky Lab zufolge mit 41,1 Prozent auffallend häufig nach Online-Spielen gesucht
(25.06.14) - Was macht der Nachwuchs, wenn er unbeobachtet am Rechner sitzt? Diese Frage stellen sich besorgte Eltern seit langem. Kaspersky Lab hat im Zeitraum Januar bis Mai 2014 ermittelt, welche Seiten mit unpassendem Inhalt von Kindern im Internet am häufigsten aufgerufen werden. Weltweit stehen in den meisten Ländern Seiten mit pornografischen und erotischen Inhalten ganz vorne in Deutschland auch, allerdings knapp hinter Online-Spielen.
Kaspersky Lab hat für ihre Analyse weltweit die Webseitenbesuche von jungen Internetnutzern nach eindeutig nicht kindgerechten Inhalten
untersucht. Dazu wurden anonymisierte Daten des Moduls "Kindersicherung" in den Sicherheitslösungen von Kaspersky Lab sowie des Kaspersky Security Network (KSN) ausgewertet und sowohl aktive Suchanfragen als auch zufällig erfolgte Webseitenbesuche berücksichtigt.
Als unpassend und für Kinder sogar gefährlich wurden für die Studie Internetinhalte aus einer der folgenden zehn Kategorien identifiziert:
>> Pornografie und Erotik,
>> illegale Software,
>> Drogen,
>> Gewalt,
>> Schimpfwörter,
>> Waffen,
>> Glücksspiele,
>> anonyme Proxyserver,
>> Bezahlsysteme und
>> Online-Spiele.
Dabei zeigt sich, dass es weltweit große Unterschiede in der Anziehungskraft auf Kinder gibt, wobei generell aber pornografische und erotische Inhalte besonders gefragt sind. In Westeuropa entfällt fast jeder zweite unerwünschte Besuch (49,7 Prozent) auf diese Kategorie. Die höchsten Werte im Bereich Pornografie und Erotik wurden in Japan (74,9 Prozent), Frankreich (68,9 Prozent) und Mexico (56,3 Prozent) festgestellt.
Deutsche Kinder häufig auf Online-Spiele- und Porno-Seiten unterwegs
In Deutschland wird den Ergebnissen von Kaspersky Lab zufolge mit 41,1 Prozent auffallend häufig nach Online-Spielen gesucht. Knapp dahinterz eigen aber auch deutsche Kinder mit 40,1 Prozent großes Interesse an Pornografie und Erotik.
Mit weitem Abstand folgen die Kategorien Glücksspiele (3,9 Prozent) sowie Schimpfwörter und Waffen (jeweils 3,6 Prozent). Das Interesse deutscher Kinder an illegaler Software (2,5 Prozent), Gewalt (2,1 Prozent), Bezahlsystemen (2,0 Prozent), anonymen Proxyservern (0,6 Prozent) oder Drogen (0,5 Prozent) ist im Vergleich zu anderen westeuropäischen Staaten eher gering.
"Neben unpassenden Inhalten lauern im Internet noch weitere Gefahren auf unsere Kinder", sagt Holger Suhl, General Manager DACH bei Kaspersky Lab. "Mit Cyber-Mobbing und anderen Formen gezielter Provokationen können Kinder im Internet auf vielen Kanälen attackiert werden, sei es per E-Mail, in Foren, Chats oder Sozialen Netzwerken. Solche Attacken lassen sich leider nicht so einfach mit technischen Mitteln, wie sie eine Kindersicherung darstellt, bekämpfen. Da Kinder derlei Angriffen alleine aber nicht gewachsen sind, sollten Eltern hier ihre Fürsorgepflicht wahrnehmen und immer ein Auge auf die Internetaktivitäten ihrer Kinder werfen."
Mittels einer Kindersicherungsfunktion in Virenschutzlösungen sind Eltern in der Lage, den Zugriff auf nicht altersgerechte Inhalte im Internet zu blockieren. Auch lässt sich die Kommunikation über Soziale Netzwerke kontrollieren, damit dort Kinder und Jugendliche bestimmte Informationen nicht weitergeben können.
Zur Methodik der Untersuchung: Die auf den Benachrichtigungen des Moduls "Kindersicherung" basierende KSN-Statistik ermöglicht eine Einschätzung auf welchen Seiten mit unerwünschtem Inhalt Kinder am häufigsten landen. Diese Statistik wird anonymisiert von den Computern zusammengestellt, auf denen das Modul "Kindersicherung" aktiviert ist, unabhängig davon, ob eine Kategorie von den Eltern als gefährlich eingestuft wurde (d.h. ob sie von der "Kindersicherung" blockiert wird). Alle Prozentangaben geben das Verhältnis des Aufrufs von Seiten der genannten Kategorie zum Aufruf von Seiten aller zehn Kategorien im jeweiligen Land an. (Kaspersky Lab: ra)
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