DDoS-Angriffe: 6 Prozent aller Cyber-Angriffe


"Global Threat Intelligence Report 2017": 77 Prozent der Ransomware in vier Branchen
Zur Verbreitung von Ransomware die den Zugriff auf Daten oder Geräte durch berechtigte Benutzer verhindert wird heute hauptsächlich Phishing verwendet



NTT Security hat den "Global Threat Intelligence Report" (GTIR) 2017 vorgestellt. Der Bericht zeigt unter anderem, dass 77 Prozent der gefundenen Ransomware auf die vier Sektoren Business und Professional Services, öffentliche Verwaltung, Gesundheitswesen und Einzelhandel entfielen. Phishing-Angriffe sind für drei Viertel der vorhandenen Malware verantwortlich und für ein Drittel aller Authentifizierungsversuche werden lediglich 25 verschiedene Passwörter genutzt.

Der Global Threat Intelligence Report (GTIR) 2017 analysiert Daten der Tochterunternehmen der NTT Group, einschließlich NTT Security, Dimension Data, NTT Communications und NTT Data sowie dem Global Threat Intelligence Center (GTIC, ehemals SERT), illustriert die Trends in den Bereichen Ransomware, Phishing und DDoS-Angriffe und zeigt, welche Auswirkungen die aktuellen Bedrohungen auf Unternehmen in aller Welt haben. Die Analyse basiert auf Logdateien und Daten zu Angriffen, Vorfällen und Schwachstellen im Zeitraum Oktober 2015 bis September 2016.

Zur Verbreitung von Ransomware die den Zugriff auf Daten oder Geräte durch berechtigte Benutzer verhindert wird heute hauptsächlich Phishing verwendet. Der Report zeigt, dass 77 Prozent der weltweit gefundenen Ransomware auf nur vier Branchen entfiel: Business und Professional Services (28 Prozent), öffentliche Verwaltung (19 Prozent), Gesundheitswesen (15 Prozent) und Einzelhandel (15 Prozent).

Auch wenn in den Medien vor allem die technisch raffinierten Angriffe auf die neuesten Schwachstellen thematisiert werden, sind viele Angreifer nach wie vor mit ganz einfachen Methoden erfolgreich. Laut GTIR lassen sich beinahe drei Viertel (73 Prozent) der Malware in Unternehmen auf Phishing-Angriffe zurückführen, wobei auf globaler Ebene der öffentliche Sektor (65 Prozent) sowie Business und Professional Services (25 Prozent) die meisten Angriffe verzeichnen. Eine Aufschlüsselung nach Ländern belegt, dass die meisten Phishing-Angriffe von den USA (41 Prozent), den Niederlanden (38 Prozent) und Frankreich (5 Prozent) ausgehen.

Der Report zeigt außerdem, dass für fast 33 Prozent aller Authentifizierungsversuche bei den von NTT Security installierten Honeypots lediglich 25 verschiedene Passwörter genutzt wurden. Bei mehr als 76 Prozent der Anmeldeversuche wurde ein Passwort genommen, das im Botnetz Mirai implementiert ist einem IoT-Botnetz, das für den bisher größten Distributed-Denial-of-Service (DDoS)-Angriff genutzt wurde.

Auf DDoS-Angriffe gingen weltweit weniger als 6 Prozent aller Cyber-Angriffe zurück. Bei den Angriffen aus Asien waren es jedoch 16 Prozent und aus Australien sogar 23 Prozent.

Auf das Finanzwesen entfielen 14 Prozent aller globalen Angriffe, das damit der am häufigsten betroffene Sektor war. Er belegte dementsprechend als einzige Branche in allen analysierten geografischen Regionen einen der ersten drei Plätze, Manufacturing zählte in fünf der sechs Regionen zu den Top-Drei. Finanzsektor (14 Prozent), öffentliche Verwaltung (14 Prozent) und Manufacturing (13 Prozent) waren am häufigsten von Angriffen betroffen.

"Der GTIR ist der umfangreichste Bericht seiner Art", sagt Steven Bullitt, Vice President Threat Intelligence & Incident Response, GTIC, NTT Security. "Wir unterstützten Unternehmen bei der Untersuchung von Eindringversuchen, sammelten und analysierten globale Threat Intelligence und stellten eigene Nachforschungen zum Thema Sicherheit an. Diese Erkenntnisse flossen direkt in die Empfehlungen in diesem Bericht ein."

"Wir möchten Cyber-Sicherheit für jeden, der von diesem Thema betroffen ist, und nicht nur für Sicherheitsexperten, interessant und verständlich machen", so Bullitt weiter. "Jeder sollte über diese Probleme im Bilde sein, sich seiner persönlichen Verantwortung für den Schutz seines Unternehmens bewusst sein und auch wissen, dass das Unternehmen verpflichtet ist, ihn dabei zu unterstützen, seinen Beitrag zur Sicherheit des Unternehmens zu leisten."

Zusammenfassung weiterer wichtiger Ergebnisse

>> Die meisten Angriffe gingen von folgenden Ländern aus: USA (63 Prozent), Großbritannien (4 Prozent), China (3 Prozent);

>> 32 Prozent der Unternehmen verfügten über einen offiziellen Incident-Response-Plan in den Vorjahren lag dieser Wert lediglich bei durchschnittlich 23 Prozent;

>> 59 Prozent der Incident-Response-Einsätze entfielen auf vier Branchen: Gesundheitswesen (17 Prozent), Finanzwesen (16 Prozent), Business und Professional Services (14 Prozent) und Einzelhandel (12 Prozent);

>> Über 60 Prozent der Incident-Response-Einsätze hatten mit einem Phishing-Angriff begonnen;

>> Bei 22 Prozent aller Incident-Response-Einsätze müssen Ransomware-Angriffe die häufigste 2016 beobachtete Angriffsform abgewehrt werden;

>> Bei 56 Prozent aller Sicherheitsvorfälle im Finanzwesen spielte Malware eine Rolle;

>> Bei 50 Prozent aller Sicherheitsvorfälle in Einrichtungen des Gesundheitswesens spielte Ransomware eine Rolle.

NTT Security beobachtet 40 Prozent des weltweiten Internet-Datenverkehrs. Für den Global Threat Intelligence Report (GTIR) 2017 wurden 3,5 Billionen Logdateien und 6,2 Milliarden Angriffe ausgewertet. Analysiert wurden Logdateien sowie Informationen über Schwachstellen, Angriffe und andere Sicherheitsvorfälle. Berücksichtigt werden außerdem Forschungsergebnisse von NTT Security, die unter anderem von Honeypots und Sandboxes in über 100 Ländern stammen. Damit erhält NTT Security Einblicke in Umgebungen, die sich grundsätzlich von den Infrastrukturen in Sicherheitslaboren und -forschungseinrichtungen unterscheiden. (NTT Security: ra)

eingetragen: 15.05.17
Home & Newsletterlauf: 13.06.17


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Meldungen: Studien

Studie: Stand des digitalen Vertrauens im Jahr 2024

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Einsatz von Stalking-Software weltweit

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

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Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

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Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

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