Kaum Bedarf an klassischer IT-Sicherheitstechnik


Cyber Security: Mobility und Cloud Computing verschärfen die Bedrohungslage
Gefahr vor allem durch Mitarbeiter und Wettbewerber

(27.06.14) - Eine aktuelle Studie von Pierre Audoin Consultants (PAC) belegt, dass Cyber Security ein strategisch wichtiges Thema ist. Imageschaden und Vertrauensverlust bei den Kunden sowie die Nichtverfügbarkeit technischer Anlagen werden als die wichtigsten potenziellen Schäden eingestuft. Dabei sehen IT-Sicherheitsverantwortliche wesentliche Risiken in erster Linie durch interne Bedrohungen sowie durch den Einsatz von mobilen Endgeräten.

Deutsche Unternehmen und Behörden setzen sich intensiv mit dem Thema Cyber Security und dessen potenziellen Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb auseinander. Das zeigen die Ergebnisse der Studie "Cyber Security Investitionspläne, Chancen und Herausforderungen in deutschen Unternehmen". In 65 Prozent der von PAC befragten Organisationen wird das Thema Cyber Security auf Geschäftsführungsebene diskutiert.

Imageverlust, Ausfall von technischen Anlagen und Datenklau
Diese Aufmerksamkeit ist angebracht, denn der Schutz vor internetbasierten Sicherheitsangriffen betrifft alle Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen. Als größte, durch Cyber-Attacken hervorgerufene Schäden steht bei den Organisationen an erster Stelle der Imageschaden bzw. Vertrauensverlust bei den Kunden. Darüber hinaus befürchten die IT-Sicherheitsverantwortlichen die Nichtverfügbarkeit von technischen Anlagen sowie Diebstahl, Verfälschung oder Verlust von Daten und Geschäftsgeheimnissen.

Immerhin 35 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass die Bedrohungen durch Cyber-Kriminelle in den letzten zwei Jahren enorm zugenommen haben. Interessant ist, dass Unternehmen und Behörden hauptsächlich Angriffe durch "Innentäter" befürchten, also in- und externe Mitarbeiter. Daneben stellt aber auch der Wettbewerb für ca. 40 Prozent der Organisationen eine echte Bedrohung dar. Angesichts der NSA-Affäre erstaunlich: Nur rund ein Drittel der Befragten sehen ausländische Regierungsbehörden per se als Bedrohung an.

Nahezu 80 Prozent der Unternehmen und Behörden sehen sich in Sachen Cyber Security gut gewappnet. Allerdings verfügt etwa jede zweite Organisation nicht über das Wissen und die technischen Möglichkeiten, um in Echtzeit auf Internetangriffe reagieren zu können.

Geschäftliche Nutzung mobiler Endgeräte schafft neue Angriffspunkte
Cyber Security umfasst alle Techniken, Prozesse und Richtlinien, um Computernetzwerke, Rechner, Applikationen und Daten vor Attacken, Schäden und unberechtigtem Zugriff zu schützen. Insbesondere durch die Nutzung von mobilen Endgeräten (wie Tablet-PCs und Smartphones) sowie den Einsatz von Cloud Computing im Unternehmen verschärft sich die Bedrohungslage, so dass klassische IT-Schutzmaßnahmen nicht mehr ausreichen. So verwundert es auch nicht, dass 65 Prozent der Organisationen einen technischen Handlungsbedarf beim Thema "Mobile Device Security" sehen. Die Hälfte dieser Organisationen plant konkrete Initiativen für Sicherheitsmaßnahmen. Während die Hälfte aller befragten IT-Sicherheitsverantwortlichen den Einsatz von Cloud Computing als starke Sicherheitsbedrohung erachtet, geht für fast ebenso viele (45 Prozent) eine starke Bedrohung von Social-Media-Technologien aus.

Schwachstellenanalysen als Ausgangspunkt für ganzheitliche Schutzmaßnahmen
Darüber hinaus zeigen die Studienergebnisse, dass viele Organisationen einen Handlungsbedarf bezüglich Schwachstellenanalyse identifizieren. Die Unternehmen und Behörden möchten genau wissen, an welchen Stellen sie angreifbar sind und planen entsprechend häufig Initiativen. "Positiv ist uns aufgefallen, welchen Stellenwert die Schwachstellenanalyse inzwischen erlangt hat. Sie versetzt Organisationen in die Lage, Schutzmaßnahmen gezielter zu planen, statt nur Technik einzukaufen", so Mathieu Poujol, Principal Consultant, Cyber Security, Infrastructure and Middleware und Co-Autor der Studie.

Außer beim Schwachstellenmanagement sehen die Organisationen auch bei Security Governance & Monitoring, Identity Management sowie dem Erkennen bzw. Verhindern von gezielten Angriffen Bedarf. Demgegenüber halten sie es für weniger notwendig, die klassischen IT-Sicherheitssysteme, wie Firewalls und Virenschutz, auszubauen. Relevant sind jedoch nicht nur technische, sondern auch organisatorische Maßnahmen. Ganz oben auf der Agenda steht bei den Organisationen dabei die Schulung von Mitarbeitern, Kunden und Geschäftspartnern.

"Wie die Studie zeigt, ist Cyber Security für Firmen und Behörden eben nicht bloß technische IT-Sicherheit, sondern Anlass, sich durch die Kombination sowohl technischer als auch organisatorischer Schutzmaßnahmen gegen die Gefahren zu wappnen", kommentiert Frank Niemann, Vice President Software & SaaS Markets und Lead-Analyst der Studie.

NSA-Affäre beeinflusst IT-Beschaffungsstrategie
Die Studie untersuchte auch, ob und wie die NSA-Affäre die Investitionen in IT-Produkte aus den USA beeinflusst. Ungefähr die Hälfte der Organisationen möchte in Zukunft verstärkt auf nichtamerikanische Produkte zurückgreifen, während die andere Hälfte dazu keine Veranlassung sieht.

Klare Anforderungen an Lösungs- und Dienstleistungsanbieter
Schließlich beleuchtet die Studie auch Anforderungen an Security-Lösungs- und Dienstleistungsanbieter. Dabei erwarten die Firmen und Behörden, dass ein Anbieter nicht nur technische Produkte mit Zertifizierung anbieten, sondern auch strategisch beraten kann und die spezifischen Branchenanforderungen des Kunden kennt.

Informationen zur Studie
Für die Studie "Cyber Security Investitionspläne, Chancen und Herausforderungen in deutschen Unternehmen" wurden u ber 100 IT-Sicherheitsverantwortliche aus Unternehmen und Behörden mit mehr als 1.000 Mitarbeitern in Deutschland befragt. Die Studie wurde unterstützt von Arkoon und Netasq, Atos SE, Trend Micro Deutschland GmbH und T-Systems International GmbH.
(PAC: ra)

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Meldungen: Studien

Herkömmliches Phishing bleibt erfolgreich

Nachlässige und böswillige Mitarbeiter sind eine Hauptgefahrenquelle für die IT- und Datensicherheit deutscher Unternehmen. So haben im letzten Jahr 26 Prozent der deutschen Erwerbstätigen den Arbeitgeber gewechselt. Von dieser Gruppe geben 66 Prozent zu, Daten mitgenommen zu haben. Dies geht aus dem neunten jährlichen "State of the Phish"-Report hervor, den Proofpoint veröffentlicht hat.

Erhöhung der Budgets für Cybersicherheit

Arctic Wolf veröffentlichte die Ergebnisse ihres "Security Trends Report 2023". Der Report bietet Sicherheitsverantwortlichen aktuelle Einblicke in die Cybersicherheitslandschaft und einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen, damit Unternehmen und Organisationen sich angesichts der sich ständig weiterentwickelnden Bedrohungslandschaft optimal schützen können. Für die Studie wurden mehr als 700 leitende IT- und Cybersecurity-Entscheider befragt.

Finanzbranche im Fokus

Imperva hat eine neue Studie veröffentlicht. Diese zeigt, dass das Volumen der Cyberbedrohungen, die sich gegen die Finanzdienstleistungs- und Versicherungsbranche (FSI = Financial Services & Insurance) richten, im Jahr 2022 rapide zugenommen hat.

Priorität von Identitätssicherheit

SailPoint Technologies hat die Studie "The state of identity security 2023: A spotlight on financial services" veröffentlicht. Die Untersuchung hebt den Bedarf an besserer Identitätssicherheit in der Finanzdienstleistungsbranche hervor und zeigt, dass immer mehr Finanzdienstleister der Identitätssicherheit einen hohen Stellenwert einräumen, Angriffe auf die Unternehmenssicherheit aber trotzdem nach wie vor an der Tagesordnung sind.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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