PoS-Malware ist am weitesten verbreitet

Wieder mehr Angriffe auf Bankautomaten und PoS-Systeme

ATM/PoS-Malware-Infizierungen um 39 Prozent von 2020 auf 2021 gestiegen - 19 Prozent mehr Angriffe in den ersten acht Monaten dieses Jahres



Nach einem starken Pandemie-bedingten Rückgang nehmen nun Angriffe auf Geldautomaten und PoS-Terminals wieder deutlich zu, wie aktuelle Kaspersky-Analysen zeigen. So sind ATM/PoS-Malware-Infizierungen in den Jahren 2020 auf 2021 um 39 Prozent gestiegen. In den ersten acht Monaten dieses Jahres 2022 um 19 Prozent gegenüber des Vergleichszeitraums 2020. HydraPoS und AbbadonPoS sind dabei die am weitesten verbreiteten Malware-Familien im laufenden Jahr. Sie machen rund 71 Prozent aller entdeckten Vorfälle aus. Bei Geldautomaten ist die aktivste Malware Ploutus, auf die 3 Prozent aller Entdeckungen in den ersten acht Monaten 2022 entfallen.

Cyberkriminelle greifen eingebettete Systeme an, die in Geldautomaten und Point-of-Sale-Terminals (PoS) verwendet werden, um Bargeld, Kreditkarteninformationen und persönliche Daten zu stehlen. Hierfür dringen sie in die Systemarchitektur ein, um die Kontrolle über alle Geräte eines Netzwerks zu erlangen – unter Umständen können sie so Tausende von Euro in nur einer Nacht erbeuten. Sie stellen ein leichtes Ziel dar, da sie oftmals auf veralteten, nicht mehr unterstützten Windows-Versionen laufen; des Weiteren werden PoS-Terminals von vielen Unternehmen mit einem geringen Reifegrad in Sachen Cybersicherheit verwendet.

Back to Normal: Die Aktivität der Angreifer erreicht wieder das Niveau vor der Pandemie

Als die Pandemie ausbrach, ging die Zahl der Angriffe im Vergleich zum Vorjahr stark zurück – von etwa 8.000 im Jahr 2019 auf 5.000 im Jahr 2020. Nach Einschätzung der Kaspersky-Experten ist dies auf mehrere Gründe zurückzuführen. Unter anderem liegt dies daran, dass weltweit inzwischen weniger Geldautomaten gibt, da im Zuge der Pandemie weniger mit Bargeld, dafür aber mehr mit Karte gezahlt wurde. Infolgedessen sahen die Angreifer die Zahl ihrer Angriffsziele schrumpfen.

Aufgrund der gelockerten Pandemie-Beschränkungen kehren nun die alten Kaufgewohnheiten zurück, so dass die Aktivitäten der Bedrohungsakteure wieder zunehmen. Im Jahr 2021 stieg die Zahl der Geräte, die mit ATM/PoS-Malware infiziert wurden im Vergleich zum Vorjahr um 39 Prozent. In den ersten acht Monaten des Jahres 2022 um 19 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Jahres 2020 und um fast 4 Prozent zu 2021. Insgesamt wurden von Januar bis August 2022 4.173 Geräte angegriffen.

Die Experten von Kaspersky erwarten, dass die Zahl der Angriffe auf Geldautomaten/PoS-Geräte im vierten Quartal 2022 weiter steigen wird.

PoS-Malware ist am weitesten verbreitet

HydraPoS und AbbadonPoS sind mit 36 Prozent beziehungsweise 35 Prozent für rund 71 Prozent aller ATM/PoS-Malware-Erkennungen im Zeitraum 2020-2022 verantwortlich. Der Spitzenreiter HydraPoS stammt aus Brasilien und ist für das Kopieren von Kreditkarten bekannt. Laut Kaspersky Threat Intelligence Portal [3] wurde diese Familie bei Social-Engineering-Angriffen eingesetzt.

"Es gibt verschiedene Techniken. Sie hängen davon ab, wer den Angriff durchführt und welche Familie verwendet wird", kommentiert Fabio Assolini, Head of Research Center Latein Amerika bei Kaspersky. "Die Angreifer rufen an oder kommen sogar in die Büros der Opfer. Sie geben sich als Mitarbeiter einer Bank oder eines Kreditkartenunternehmens aus und versuchen, das Opfer davon zu überzeugen, Malware zu installieren, als handle es sich um ein System-Update."

Zu den Top-5 gehört auch Ploutus (3 Prozent), eine Malware-Familie, die für die Modifizierung legitimer Software und die Ausweitung von Privilegien eingesetzt wird, um Geldautomaten zu kontrollieren und administrative Rechte zu erlangen, die es Cyberkriminellen ermöglichen, Automaten von Kreditinstituten zu kompromittieren. Außerdem kann RawPoS die vollständigen Magnetstreifendaten aus dem flüchtigen Speicher extrahieren und Prilex missbraucht die Prozesse im Zusammenhang mit PoS-Software, Kredit- sowie Debitkartentransaktionen. Sie machen jeweils 2 Prozent aus.

"PoS-Malware ist weiterverbreitet als ATM-Malware, weil sie einen relativ einfachen Zugang zu Geldreserven von Opfern ermöglicht", ergänzt Fabio Assolini. "Während Geldautomaten in der Regel gut genug geschützt sind, denken die Besitzer von Cafés, Restaurants und Geschäften oft gar nicht über die Cybersicherheit ihrer Zahlungsterminals nach. Das macht sie zur Zielscheibe für Angreifer. Darüber hinaus entstehen neue kriminelle Geschäftsmodelle wie Malware-as-a-Service, die Angriffe erleichtern." (Kaspersky Lab: ra)

eingetragen: 08.02.22
Newsletterlauf: 27.10.23

Kaspersky Lab: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.

Meldungen: Tipps & Hinweise

Finanzunternehmen müssen sich wappnen

Die digitale Transformation hat die Effizienz im Finanzsektor erheblich gesteigert, aber nicht ohne die Risiken zu erhöhen. Jüngste Erkenntnisse des Internationalen Währungsfonds (IWF) zeigen die nackte Realität: Cyberangriffe haben sich seit der Pandemie mehr als verdoppelt und verdeutlichen die Anfälligkeit des Finanzsektors aufgrund seines notwendigen Umgangs mit sensiblen Daten und Transaktionen.

Kann die Festplattenspiegelung auch Disaster Recovery?

Ein Jahrzehnte altes Missverständnis hält sich teilweise bis heute und zwar, dass eine Festplattenspiegelung ein Backup ersetzen kann. Das stimmt aber nicht, denn die Ziele einer Festplattenspiegelung und eines Backups sind unterschiedlich. Eine Festplattenspiegelung definiert man als Replikation von Daten über zwei oder mehr Festplatten hinweg. In diesem Kontext wird sie oft mit RAID 1 gleichgesetzt.

Datenklau & Erpressung von Lösegeld

Credential Theft beschreibt den Diebstahl von Zugangsdaten wie Passwörtern, Benutzernamen oder anderen Informationen, die den Zugriff auf Netzwerke, Anwendungen, Systeme oder Konten ermöglichen.

Vernetzung der Finanzbranche erleichtert Angriffe

Die digitale Transformation hat die Effizienz im Finanzsektor erheblich gesteigert, aber nicht ohne die Risiken zu erhöhen. Jüngste Erkenntnisse des Internationalen Währungsfonds (IWF) zeigen die nackte Realität: Cyberangriffe haben sich seit der Pandemie mehr als verdoppelt und verdeutlichen die Anfälligkeit des Finanzsektors aufgrund seines notwendigen Umgangs mit sensiblen Daten und Transaktionen.

In drei Schritten zu mehr Cyber-Resilienz

Cyber-Kriminalität ist ein globales Problem. Die Zahl der Angriffe nimmt stetig zu, und gleichzeitig gehen die Hacker immer raffinierter vor. Um Bedrohungen jeglicher Art wirksam abwehren zu können, müssen Unternehmen ihre Cyber-Resilienz verbessern. Dell Technologies erklärt, welche drei Schritte dafür entscheidend sind.

Besuchen Sie SaaS-Magazin.de

SaaS, On demand, ASP, Cloud Computing, Outsourcing >>>

Kostenloser Newsletter

Werktäglich informiert mit IT SecCity.de, Compliance-Magazin.de und SaaS-Magazin.de. Mit einem Newsletter Zugriff auf drei Online-Magazine. Bestellen Sie hier

Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

Diese Webseite verwendet Cookies - Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Außerdem geben wir Informationen zu Ihrer Verwendung unserer Website an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie ihnen bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben. Mit dem Klick auf „Erlauben“erklären Sie sich damit einverstanden. Weiterführende Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.