Untersuchen zu BEC-Angriffsversuchen


Studie: Starker Anstieg der Angriffe via CEO-Betrugsmasche
CEO-Fraud kostet die Industrie Milliardenbeträge




Proofpoint hat eine Studie zur Entwicklung so genannter BEC-Angriffe (Business Email Compromise, CEO-Fraud, CEO-Betrug) vorgestellt. Das wichtigste Ergebnis dabei: Die Angriffe werden immer ausgefeilter und erfolgen in immer kürzeren Abständen, ein Anstieg von Oktober bis Dezember 2016 um 45 Prozent im Vergleich zu den drei Monaten davor. Basis der Untersuchung ist die umfangreiche Forschung von Proofpoint zu Angriffsversuchen bei über 5.000 Unternehmenskunden.

CEO-Fraud kostet die Industrie Milliardenbeträge, aber nachdem heutzutage wirklich jeder zur Kommunikation E-Mails nutzt, geht hiervon auch ein besonders hohes Risiko aus. Bei einem BEC-Angriff täuscht der Angreifer die Identität eines Managers eines Unternehmens vor und sendet ganz gezielt eine E-Mail an Mitarbeiter des Unternehmens, beispielsweise mit der Anweisung ganz dringend Geld zu überweisen oder wichtige Firmeninformationen zu versenden.

"Drei von vier unserer Kunden sind allein in den letzten drei Monaten des Jahres 2016 via BEC angegriffen worden , erläutert Ryan Kalember, Senior Vice President of Cybersecurity Strategy von Proofpoint. "Dabei muss der Angreifer nur bei einem Opfer erfolgreich sein, um großen Schaden anzurichten. Das zeigt, dass rein statische Regeln als Schutz vor Cyberkriminellen längst nicht ausreichen. Zudem ändern diese permanent den Text ihrer betrügerischen E-Mails. Um sich zu schützen, müssen die Unternehmen daher eine ganze Reihe von Maßnahmen ergreifen, um nicht geschädigt zu werden. Zu diesen Maßnahmen gehören unter anderem Systeme zur Entdeckung von Angriffen, Authentifizierung der Kommunikation und die Sicherung der Daten.

Die umfangreichen Untersuchungen von Proofpoint zu BEC-Angriffsversuchen bei mehr als 5.000 Unternehmenskunden zwischen Juli und Dezember 2016 (Proofpoint-Kunden aus den USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, und Australien) zeigen deutlich, dass so genanntes Social Engineering (hier: Menschen so zu beeinflussen, dass diese etwas im Sinne der Cyberkriminellen unternehmen) weiter steigt.

Die wichtigsten Erkenntnisse der Studie:

>> Angriffe auf Basis von CEO-Betrug haben im Drei-Monatsvergleich Juli September 2016 und Oktober Dezember 2016 um 45 Prozent zugelegt. Zweidrittel aller Angreifer konnten dabei ihre Herkunft so verschleiern, dass es für den Empfänger so aussah, als ob die Mail aus dem eigenen Unternehmen stammt (Spoofing).

>> Die Cyberkriminellen greifen Unternehmen unabhängig von deren Größe an. Allerdings scheinen größere Organisationen attraktiver für die Angreifer zu sein aufgrund der höheren Finanzmittel und der Chance wegen der Komplexität des Unternehmens nicht so schnell entdeckt zu werden, und dass obwohl diese oft sehr strenge Regeln im Umgang mit Finanzmitteln haben. Kleinere Firmen haben in vielen Fällen keine sehr strikten Regelwerke im Umgang mit Finanzmitteln implementiert und sind daher leichter verwundbar.

>> Die Marktsegmente Fertigung, Einzelhandel und der Technologiesektor werden häufiger angegriffen. Diese werden regelmäßig, Monat um Monat, attackiert. Die Online-Betrüger versuchen dabei die oftmals komplexeren Lieferketten und SaaS-Infrastrukturen dieser Industrien auszunutzen.

>> Obwohl nach wie vor der CEO als Absender dieser Mails vorgetäuscht wird, werden mehr und mehr andere Entscheidungsträger der Organisation angeschrieben. Waren es früher Mails des vermeintlichen CEOs an den Finanzvorstand, so steigt mittlerweile die Zahl der Mails an andere Mitarbeitergruppen, beispielsweise an das Rechnungswesen für schnelle Überweisungen, an die Personalabteilung wegen sensibler Mitarbeiterdaten oder an die Forschungs- und Entwicklungs-Abteilung, um an geistiges Eigentum zu gelangen.

>> Fast Dreiviertel aller BEC-Mails enthalten Begriffe wie "Dringend (Urgent), "Auszahlung (Payment) oder "Anfrage (Request) im Betreff. Die sieben beliebtesten Worte im Betreff in diesen betrügerischen Mails sind: "Auszahlung" (30 Prozent), "Anfrage" (21), "dringend" (21), "Grüße" (12), "kein Betreff" (9), "FYI" (5) und "wo bist Du?" (2).
(Proofpoint: ra)

eingetragen: 20.04.17
Home & Newsletterlauf: 09.05.17


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Proofpoints Email Fraud Defense-Lösung schützt Organisationen von Spoofing scheinbar sicherer Domains durch Email Authentifizierung

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Meldungen: Studien

Studie: Stand des digitalen Vertrauens im Jahr 2024

DigiCert hat in der aktuellen Umfrage "2024 State of Digital Trust Survey" den Stellenwert digitalen Vertrauens für Unternehmen untersucht. Die aktuellen Studienergebnisse zeigen demnach, dass Digital-Trust-Strategien für alle Unternehmen von entscheidender Bedeutung sind, wobei es eine digitale Kluft zwischen Vorreitern und Nachzüglern gibt. Für die Studie wurden 300 Führungskräfte in leitender Funktion befragt.

Schwachstellen im CH-Cyberraum identifiziert

An den Swiss Cyber Security Days wurden die Resultate eines wissenschaftlichen Scans des Schweizer Cyberspace präsentiert; also aller ans öffentliche Internet angeschlossener IT-Infrastrukturen. Über 2.5 Millionen potenzielle Schwachstellen wurden im CH-Cyberraum identifiziert. Davon werden über eine Million als kritisch oder hoch bewertet.

Einblicke in Angriffstrends

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Einsatz von Stalking-Software weltweit

Laut einer Analyse der Cybersicherheitsexperten von Kaspersky beklagt Deutschland im europäischen Vergleich – vor Frankreich (332) und Großbritannien (271) – mit 577 Personen die meisten Betroffenen von digitalem Stalking über mobile Geräte im Jahr 2023. Zudem zeigt eine studienbegleitende Umfrage unter Nutzern aus Deutschland, dass jeder Dritte bereits Erfahrungen mit digitalem Stalking gemacht hat.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

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Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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