Risiko eines schwerwiegenden Cyberangriffs

Report: 56 Prozent der weltweit befragten CISOs sehen menschliches Fehlverhalten als größte Cyberschwachstelle ihres Unternehmens

64 Prozent deutscher CISOs fühlen sich unzureichend auf Cyberangriff vorbereitet, so der Voice of the CISO Report von Proofpoint



Proofpoint stellte ihren jährlichen "Voice of the CISO Report" vor. Darin werden die wichtigsten Herausforderungen für Chief Information Security Officers (CISOs) untersucht. Im vergangenen Jahr waren CISOs vor allem mit der Unterstützung und Absicherung der neuen Arbeitsweisen im Zuge der Pandemie beschäftig. Inzwischen haben viele von ihnen das Gefühl, ihre Umgebung besser im Griff zu haben: Im weltweiten Durchschnitt sind nur noch 48 Prozent der Meinung, dass ihr Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten dem Risiko eines schwerwiegenden Cyberangriffs ausgesetzt ist. Im letzten Jahr teilten noch 64 Prozent diese Ansicht.

Sich für einen Cyberangriff gewappnet zu fühlen und wirklich darauf vorbereitet zu sein, sind allerdings zwei Paar Schuhe. Die wachsende Zuversicht vieler CISOs hat wahrscheinlich eher mit der erfolgreichen Überwindung einer Ausnahmesituation – der Pandemie – zu tun als mit einer tatsächlichen Veränderung des Risikoniveaus bzw. der Sicherheitsmaßnahmen.

Der vorliegende Bericht zeigt, dass 50 Prozent der CISOs weltweit immer noch das Gefühl haben, dass ihre Organisation nicht auf einen Cyberangriff vorbereitet ist. Zudem erachten 56 Prozent von ihnen menschliches Fehlverhalten als ihre größte Cybersicherheits-Schwachstelle.

Der diesjährige "Voice of the CISO"-Bericht berücksichtigt die Antworten von mehr als 1.400 CISOs mittlerer bis großer Unternehmen aus verschiedenen Branchen. Die Befragung fand im Auftrag von Proofpoint statt. Im Laufe des ersten Quartals 2022 wurden hierzu jeweils hundert CISOs aus 14 Ländern befragt: USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, Schweden, die Niederlande, die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien, Australien, Japan und Singapur.

Im Zentrum der Studie stehen drei zentrale Fragen:

>> Wie sehen die Risiken und Formen von Cyberangriffen aus, mit denen CISOs täglich konfrontiert sind?

>> Inwieweit sind Mitarbeiter und Organisationen auf Cybersicherheitsvorfälle vorbereitet?

>> Was sind die Folgen hybrider Arbeitsformen in Zeiten. In denen Mitarbeiter wieder zunehmend in den Büros der Unternehmen ihrer Arbeit nachgehen

Ferner befasst sich die Studie mit den Herausforderungen, mit denen CISOs in ihrem Tätigkeitsfeld konfrontiert sind, der Rolle, die sie in der Führungsetage einnehmen, und den Erwartungen des Unternehmens an ihre Teams.

"Das vergangene Jahr war für CISOs auf der ganzen Welt abermals eine große Herausforderung, weil aufsehenerregende Cyberangriffe Lieferketten unterbrachen, die Schlagzeilen dominierten und sogar zu neuen Gesetzen im Bereich der Cybersicherheit führten. Es ist jedoch erfreulich zu sehen, dass CISOs die neuen Arbeitsformen zusehends unter Kontrolle haben und die Sicherheitslage ihrer Unternehmen mit größerer Zuversicht bewerten", erläutert Andrew Rose, Resident CISO EMEA bei Proofpoint. "Zwar klingen die Folgen der Pandemie für Sicherheitsteams nun allmählich ab, dennoch zeigt unser diesjähriger Bericht ein neues dringendes Problem auf: Weil Arbeitnehmer verstärkt ihren Arbeitsplatz wechseln oder sich für einen alternativen beruflichen Lebensweg entscheiden, müssen die Security-Teams nun einer Vielzahl von Schwachstellen in den Bereichen Datensicherheit und Insider-Bedrohungen begegnen."

Proofpoints "Voice of the CISO"-Report 2022 zeigt allgemeine Trends sowie regionale Unterschiede in der weltweiten CISO-Community. Einige der wichtigsten Ergebnisse:

>> Deutsche CISOs sind nun viel zuversichtlicher: Nach zwei Jahren beispielloser Herausforderungen fühlen sich die deutschen CISOs jetzt viel besser in der Lage, ihre IT-Umgebung zu kontrollieren. Zwei von fünf Befragten (40 Prozent) sind der Meinung, dass ihr Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten von einem größeren Cyberangriff bedroht sein könnte. Im letzten Jahr äußerten noch 79 Prozent diese Ansicht. Der weltweite Durchschnitt lag dieses Jahr bei 48 Prozent (Vorjahr 64 Prozent).

>> CISOs sind sich uneinig, worin die größten Bedrohungen für ihr Unternehmen bestehen: In diesem Jahr führten Cloud Account Compromise (Microsoft 365, G Suite oder andere) und Ransomware-Angriffe die Liste der Antworten deutscher CISOs mit jeweils 34 Prozent an, dicht gefolgt von DDoS-Attacken (33 Prozent) und Insider-Bedrohungen (fahrlässig, versehentlich oder kriminell) mit 31 Prozent.

>> Die Bereitschaft von Unternehmen, sich auf Cyberbedrohungen vorzubereiten, hat sich verbessert, bleibt aber ein zentrales Anliegen: Weil Security-Teams nun immer besser mit den veränderten Arbeitsgewohnheiten im Zuge der Pandemie zurechtkommen, fühlen sich die CISOs vermehrt für den Umgang mit Cyberbedrohungen gerüstet. Während 79 Prozent der deutschen CISOs 2021 glaubten, dass sie nicht auf einen gezielten Angriff vorbereitet waren, sind es in diesem Jahr nur noch 64 Prozent. Dieser Wert liegt allerdings deutlich über dem weltweiten Durchschnitt von 50 Prozent.

>> Das Sicherheitsbewusstsein der Angestellten nimmt zu, aber deutsche Mitarbeiter sind nach wie vor noch nicht ausreichend für ihre Rolle in der Cyberverteidigung qualifiziert: Während drei von fünf Befragten glauben, dass die Mitarbeiter ihre Rolle beim Schutz ihres Unternehmens vor Cyberbedrohungen verstehen, halten 58 Prozent der deutschen CISOs menschliches Versagen immer noch für die größte Cyberschwachstelle ihres Unternehmens. Allerdings hat nur die Hälfte der befragten deutschen CISOs im letzten Jahr die Frequenz ihrer Cybersicherheitsschulungen für Mitarbeiter erhöht.

>> Dauerhaft hybride Arbeitsweisen machen den Schutz von Daten zu einer neuen Herausforderung für deutsche CISOs: 55 Prozent der deutschen CISOs stimmen der Aussage zu, dass sie in den letzten zwölf Monaten eine Zunahme gezielter Angriffe beobachtet haben. Und 47 Prozent geben an, dass die Zunahme der Mitarbeiterfluktuation den Schutz der Daten zu einer größeren Herausforderung macht. Auch darum stehen Investitionen in den Schutz vor Insider-Bedrohungen ganz oben auf der Prioritätenliste für die nächsten zwei Jahre. Auf die Frage, wie Mitarbeiter am wahrscheinlichsten eine Datenschutzverletzung verursachen, nannten CISOs böswillige Insider, die absichtlich Informationen entwenden, als wahrscheinlichstes Szenario.

>> Schlagzeilenträchtige Ransomware-Attacken haben das Bewusstsein für Cyberrisiken in der Führungsetage gestärkt und zu einem Strategiewechsel geführt: Die jüngsten aufsehenerregenden Angriffe haben dazu geführt, dass Ransomware ganz oben auf der Prioritätenliste von Unternehmen steht. 59 Prozent der deutschen CISOs gaben an, dass sie eine Cyberversicherung abgeschlossen haben und sich auf die Prävention anstatt auf Erkennungs- und Reaktionsstrategien konzentrieren. 41 Prozent der deutschen CISOs geben jedoch zu, dass in ihrem Unternehmen keine Richtlinien für die Zahlung von Lösegeldern existieren.

>> Während sich deutsche CISOs weniger Druck ausgesetzt fühlen, ist der Rückhalt im Vorstand nach wie vor prekär, weil Cyberrisiken die Unternehmensführung beunruhigen: 51 Prozent der CISOs sind der Meinung, dass die Erwartungen an ihre Rolle überzogen sind, ein Rückgang gegenüber 73 Prozent im letzten Jahr. Allerdings hat die mangelnde Abstimmung mit dem Vorstand in der Wahrnehmung zugenommen: Nur 19 Prozent der deutschen CISOs stimmen voll und ganz der Aussage zu, dass ihr Vorstand in Fragen der Cybersicherheit mit ihnen auf einer Wellenlänge liegt. Bei der Betrachtung von Cyber-Risiken nannten die deutschen CISOs erhebliche Ausfallzeiten, Auswirkungen auf die Unternehmensbewertung und den Verlust bestehender Kunden als wichtigste Bedenken des Vorstands.

"Nachdem sie zwei Jahre damit zugebracht haben, ihre Sicherheitsmaßnahmen zu verstärken, um hybrides Arbeiten zu ermöglichen, mussten CISOs nun ihre Anstrengungen priorisieren, um Cyber-Bedrohungen zu begegnen, die auf hybrid arbeitende, von der Cloud abhängige Mitarbeiter abzielen. Infolgedessen hat sich ihr Fokus auf die Verhinderung der wahrscheinlichsten Angriffsszenarien wie Business Email Compromise (BEC), Ransomware, Insider-Bedrohungen und DDoS verlagert", kommentiert Miro Mitrovic, Area Vice President, DACH, bei Proofpoint. "Insgesamt scheinen CISOs das Jahr 2022 als die Ruhe nach dem Sturm zu empfinden, jedoch könnten sie sich hier in einem falschen Gefühl der Sicherheit wiegen. Angesichts steigender geopolitischer Spannungen und zunehmender Angriffe, die sich auf den Menschen konzentrieren, müssen sie die Löcher in der Sensibilisierung der Mitarbeiter, bei den Sicherheitsmaßnahmen und der Prävention stopfen, bevor das Fahrwasser in der Cybersicherheit wieder rauer wird." (Proofpoint: ra)

eingetragen: 18.06.22
Newsletterlauf: 04.08.22

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Meldungen: Studien

Länder mit starker und schwacher Cybersicherheit

Cyberangriffe stellen eine erhebliche Bedrohung für Unternehmen, Regierungen und Privatpersonen dar. Im Jahr 2023 wurden die Folgekosten von Cyberangriffen weltweit auf 8 Billionen US-Dollar geschätzt. In diesem Jahr wird diese Zahl laut Cybersecurity Ventures voraussichtlich auf 9,5 Billionen US-Dollar ansteigen.

Kompromittierte Daten sind häufigstes Einfallstor

Sophos hat ihren Active Adversary Report It’s Oh So Quiet (?): The Sophos Active Adversary Report for 1H 2024 veröffentlicht. Im Rahmen dieser Untersuchung analysiert Sophos X-Ops mehr als 150 Incident Response (IR)-Fälle, die es im Jahr 2023 bearbeitet hat.

Defense-in-Depth-Strategie verfolgen

WatchGuard Technologies hat den neuesten Internet Security Report veröffentlicht, in dem die Experten des WatchGuard Threat Lab die wichtigsten Malware-Trends und Bedrohungen für die Netzwerk- und Endpunktsicherheit aufzeigen.

Ein falscher Klick auf einen Phishing-Link genügt

Die Notwendigkeit, Angestellte für das Thema IT-Sicherheit zu sensibilisieren, ist akuter denn je. Dennoch herrscht in vielen Firmen noch immer dringender Handlungsbedarf. Laut der aktuellen Studie "Cybersicherheit in Zahlen" von der G Data CyberDefense AG, Statista und brand eins finden rund 46 Prozent der Befragten, dass technische Sicherheitslösungen allein ausreichen, um Cyberbedrohungen abzuwehren.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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