Status ihrer IT-Sicherheit


Studie: Falsche Kennzahlen schaffen Scheinsicherheit in der IT
Fast zwei Drittel der IT-Verantwortlichen erfassen Kennzahlen ohne Aussagekraft - Bestimmung des Sicherheitsstatus erfolgt bei 48 Prozent manuell

(08.05.14) - In 60 Prozent der deutschen Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern werden Kennzahlen ohne Aussagekraft herangezogen, um den Status der IT-Sicherheit zu bestimmen beispielsweise die Anzahl der identifizierten Schadprogramme. So entsteht ein falsches Bild der Bedrohungslage, abgeleitete Maßnahmen führen mitunter nicht zu mehr Sicherheit. Davor warnt Tenable Network Security, die 200 IT-Verantwortliche durch das Marktforschungsinstitut Vanson Bourne befragen ließ. Die Ergebnisse lassen zudem auf Kommunikationsprobleme zwischen IT und Management schließen, auch wenn die Frequenz der Berichte zugenommen hat. Zudem deckt die Umfrage Effizienzpotenzial in Bezug auf das interne Berichtswesen auf.

"IT-Verantwortliche müssen wissen, wie es um den Status ihrer IT-Sicherheit bestellt ist", erklärt Gavin Millard, Technical Director bei Tenable Network Security für EMEA. "Wer nicht weiß, wo seine Schwachstellen sind, hat keine Chance im Kampf gegen immer neue Bedrohungen. Trotzdem erfassen 60 Prozent der IT-Manager Kennzahlen wie die Anzahl der gefangenen Malware-Programme. Diese Daten haben keine Aussagekraft, zeigen lediglich, dass die IT-Sicherheit an manchen Stellen und zu manchen Zeitpunkten wohl funktioniert. IT-Sicherheitsstrategien, die auf falschen Kennzahlen beruhen, sind nicht nur ineffektiv, sie vermitteln auch ein falsches Gefühl von Sicherheit."

IT-Sicherheit messen: Von guten und schlechten Indikatoren
Auf Rang zwei der am häufigsten erfassten Key Performance Indikatoren (KPI) liegt in Deutschland die Anzahl der identifizierten Sicherheitsvorfälle (von 59 Prozent erfasst). Diese Kennzahl hilft im Nachhinein Lücken aufzuspüren, die von Hackern bereits ausgenutzt wurden. Eine Prävention von Vorfällen ist damit schwer möglich. KPIs, die eine hohe Aussagekraft für den Sicherheitsstatus haben und Schwachstellen im Vorfeld aufdecken können, werden nur von der Minderheit erfasst: 44 Prozent verfolgen, ob auf ihren Systemen eine aktuelle Version von Schutzsoftware läuft, 36 Prozent prüfen, ob aktuelle Versionen von Java oder ähnlicher, bei Hackern populärer Software mit Einfallstoren installiert sind.

Aufgrund von Zero-Day-Exploits spielt die Minimierung der Zeiträume vom Bekanntwerden einer Sicherheitslücke bis zu deren Schließung eine große Rolle. Doch nur 27 Prozent messen, wie lange der Rollout von Virenpattern, 32 Prozent, wie lange der von neuen Patches in ihrem Unternehmen dauert. Viele IT-Verantwortliche würden gerne mehr und bessere KPIs erfassen. Doch 47 Prozent geben an, keine automatisierten Möglichkeiten dafür zu besitzen, 35 Prozent beklagen den Mangel an den dazu notwendigen personellen Ressourcen.

Kommunikationslücke zwischen IT und Management
Fast drei Viertel (72 Prozent) der IT-Verantwortlichen berichten den Sicherheitsstatus mindestens einmal im Quartal oder öfter an ihr Management. 54 Prozent bestätigten in der Umfrage, dass IT-Sicherheit eine hohe Priorität im Vorstand genießt, 26 Prozent sagen sogar, dass das Thema höchste Priorität hat. Dementsprechend bemühen sich die IT-Manager bei den Berichten: 50 Prozent geben fast alle erfassten KPIs an den Vorstand weiter, weitere 30 Prozent in etwa die Hälfte.

"Vor ein paar Jahren wurde höchstens einmal im Jahr ein Report zum Sicherheitsstatus angefordert", so Gavin Millard. "Die hohe Frequenz heute belegt, dass IT-Sicherheit ein zentrales Thema für das Management geworden ist. Das heißt aber noch nicht, dass IT und Management schon dieselbe Sprache sprechen. Unsere Umfrage deutet eher darauf hin, dass der Vorstand eine Unmenge an Daten vorgelegt bekommt, die für ihn zum großen Teil keinen Sinn ergeben. Unterstützt wird diese Vermutung durch die IT-Verantwortlichen selbst: Nur etwas mehr als ein Drittel gab an, dass das Management ihre Berichte sehr wertvoll findet. IT-Verantwortliche sollten sich in ihren Reports auf einige wenige, für das Geschäft sehr aussagekräftige KPIs beschränken."

Mehr Zeit für kritische Aufgaben
Transparenz in Bezug auf den Sicherheitsstatus herzustellen ist eine umfangreiche Aufgabe: 41 Prozent der deutschen Unternehmen setzen Sicherheitslösungen von drei oder mehr Herstellern ein, fast die Hälfte (48 Prozent) erhebt den Sicherheitsstatus manuell. 78 Prozent derer, die den Sicherheitsstatus manuell erfassen, müssen einmal im Quartal oder häufiger berichten. Dement-sprechend hoch ist der Reporting-Aufwand in den Unternehmen. Zudem dauert es im Durchschnitt relativ lange, bevor ein Management-Report fertiggestellt ist: 28 Prozent benötigen dafür zwei bis drei Tage oder noch länger, 41 Prozent sind einen vollen Tag beschäftigt. 67 Prozent der IT-Verantwortlichen gaben in diesem Zusammenhang an, dass weitere Mittel für Monitoring-Lösungen Abhilfe schaffen würden.

"Reports sind Zeitfresser", bestätigt Gavin Millard. "Diese Zeit fehlt dann bei strategischen Aufgaben oder bei Maßnahmen zur Verbesserung der IT-Sicherheit. Und das Reporting wird immer umfangreicher: 36 Prozent der Befragten sagten uns, dass sie, dank des Erfolgs von Mobile und Cloud, allein im letzten Jahr 20 Prozent mehr Geräte oder Dienste in ihren Reports berücksichtigen mussten. Umso wichtiger ist es, jetzt effiziente und effektive Möglichkeiten zu schaffen, den Sicherheitsstatus mit den richtigen Indikatoren zu bestimmen. Nur so stellen Unternehmen sicher, dass ihre Daten geschützt und ihre Investitionen in IT-Sicherheit nicht vergebens sind."

Die Umfrage wurde im März 2014 von Vanson Bourne durchgeführt. Befragt wurden 200 IT-Verantwortliche im Deutschland in Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern.
(Tenable Network Security: ra)

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