Identitätsdiebstahl & Datenmissbrauch


"Security Pressures Report 2016" von Trustwave zeigt: So sehr stehen IT-Administratoren wirklich unter Druck
Ein Ergebnis der Studie ist, dass die zunehmende Arbeitsbelastung der IT-Security-Verantwortlichen nicht nur auf externen Cyber-Attacken beruht, sondern dass auch die eigenen Mitarbeiter ein immer größeres Sicherheitsrisiko darstellen

(12.04.16) - Zum dritten Mal hat das global operierende Sicherheitsunternehmen Trustwave ihren "Security Pressures Report" veröffentlicht. Für den Report wurden weltweit 1414 Vollzeit-IT-Fachkräfte, die in ihren Unternehmen maßgeblich für die IT-Sicherheit verantwortlich sind, befragt. Eine der wichtigsten Erkenntnisse des Reports: Die Mehrheit der IT-Sicherheitsexperten fühlt sich den wachsenden Herausforderungen durch immer neue Cyber-Attacken kaum noch gewachsen. 63 Prozent geben an, dass die Arbeitsbelastung und der Druck im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist.

Bei der Studie stand für Trustwave vor allem ein Thema im Vordergrund: Die Arbeitsbelastung der IT-Sicherheits-Verantwortlichen zu untersuchen und zu messen. Für die Studie wurden überwiegend Entscheidungsträger wie CIOs (Chief Information Officers), CISOs/CSOs (Chief Information Security Officers), IT-Sicherheits-Direktoren und IT-Sicherheitsmanager befragt. Die Umfrage erfolgte weltweit, ein Großteil der Befragten stammt aus den USA, Kanada, Großbritannien, Australien und Singapur.Die Teilnehmer der Studie arbeiten in einer Vielzahl an Branchen, wobei der Technologie-Dienstleistungssektor mit 31 Prozent überwiegt. Für die Durchführung der Umfrage hat Trustwave ein Marktforschungsunternehmen beauftragt. Die Umfrage selbst wurde Ende des Jahres 2015 per E-Mail durchgeführt.

Das Identity Theft Ressource Center, eine amerikanische Non-Profit-Organisation, die Betroffenen vor allem beim Thema Identitätsdiebstahl und Datenmissbrauch weiterhilft, beziffert die Anzahl von Datenmissbrauchsfällen im Jahr 2015 auf etwa 170 Millionen. Da ist es kein Wunder, dass laut der Trustwave-Studie für etwa zwei Drittel der IT-Security-Experten Datendiebstahl zu den größten IT-Bedrohungen zählt. Etwa 43 Prozent sehen den Diebstahl von Kundendaten als größte Bedrohung, für 22 Prozent stellt der Diebstahl geistigen Eigentums eine der größten Gefahren dar.

Ein weiteres interessantes Ergebnis der Studie ist, dass die zunehmende Arbeitsbelastung der IT-Security-Verantwortlichen nicht nur auf externen Cyber-Attacken beruht, sondern dass auch die eigenen Mitarbeiter ein immer größeres Sicherheitsrisiko darstellen. Aufgeschlüsselt in Zahlen bedeutet das: 58 Prozent der Bedrohungen kommen von außen, 42 Prozent der Bedrohungen werden durch die eigenen Mitarbeiter - dazu gehört fehlendes Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit Firmendaten, aber auch die bewusste Weitergabe von Daten durch unzufriedene Mitarbeiter - verursacht.

Für den wachsenden Druck sind nicht nur die zunehmenden Cyber-Angriffe verantwortlich, sondern auch die eigene Vorstandetage. Den CEOs ist zwar durchaus bewusst, dass man auf neue Cyber-Bedrohungen reagieren muss. Es werden aber weder die nötigen Ressourcen noch Qualifikationsmöglichkeiten bereit gestellt. So erhöhte sich der Druck der IT-Security-Verantwortlichen, neue Sicherheitstechnologien zu implementieren im Vergleich zum Vorjahr von 67 Prozent auf 74 Prozent. Bei der Angabe, ob die dazu notwendigen Ressourcen von der Vorstandsetage auch wirklich genehmigt wurden, verringerte sich die Zahl im Vergleich zum Vorjahr von 71 Prozent auf 69 Prozent.

Die Top 3 auf der Belastungsskala nehmen für IT-Security-Verantwortliche deshalb die Themen "ständig zunehmende Sicherheitsbedrohungen", die "Umsetzung von neuen Technologien" und "eigene Qualifikationslücken" ein.

Ein Resultat des wachsenden Drucks ist der Trend zu Managed Security Services. Während im letzten Jahr 78 Prozent der Befragten angaben, bereits mit Managed Security Services Provider zusammenzuarbeiten oder eine Partnerschaft zu planen, stieg die Zahl in der aktuellen Studie auf 86 Prozent. (Trustwave: ra)

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Meldungen: Studien

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Einstiegshürden für Kriminelle gesenkt

Zscaler veröffentlichte die Ergebnisse ihres 2023 ThreatLabz Phishing Reports. Der Report wertet zwölf Monate globaler Phishing-Daten aus der weltweit größten Inline-Sicherheits-Cloud aus, um die neuesten Trends, aufkommende Taktiken und die Branchen und Regionen zu identifizieren, die am stärksten von Phishing-Angriffen betroffen sind. Laut dem jüngsten Report beruht die Mehrheit der modernen Phishing-Angriffe auf gestohlenen Anmeldeinformationen und zeigt die wachsende Bedrohung durch Adversary-in-the-Middle (AitM)-Angriffe und die zunehmende Nutzung des InterPlanetary File System (IPFS).

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Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

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Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

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Fluch und Segen des Darkwebs

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