Wie viele Rechte sollte man gewähren?

Jeder Siebte in Deutschland gewährt Apps steten Zugriff auf Webcam und Mikrofon

Studie: 40 Prozent befürchten Spionage über Kamera oder Mikro



Welche Auswirkungen haben die Folgen der Corona-Pandemie auf die Wahrung der Privatsphäre - insbesondere bei verstärkter Nutzung von Videokonferenz-Tools? Eine weltweite Kaspersky-Studie, bei der auch 1.000 deutsche Nutzer befragt wurden, zeigt: 13 Prozent der in Deutschland Befragten (21 Prozent global) erlauben Apps und anderen Dienstprogrammen grundsätzlich und zu jeder Zeit den Zugriff auf die Webcam und das Mikrofon.

Gleichzeitig befürchten 40 Prozent (59 Prozent weltweit), über diese Geräte unbemerkt ausspioniert zu werden. Ebenso viele sorgen sich, dass dabei Schadsoftware am Werk sein könnte. Dies deutet darauf hin, dass zukünftig vermutlich mehr Menschen ihre Technologie proaktiv schützen werden - bedingt durch den Umstieg auf das Home-Office und andere kollaborative Arbeitsformen.

Im vergangenen Jahr hat die zunehmende Nutzung von Videokonferenzen zu einem enormen Wachstum von Apps geführt. So wuchs nach Informationen von ComputerWeekly zwischen Februar und Juni 2020 die Nutzung von Microsoft Teams um 894 Prozent, die von Zoom um 677 Prozent. Gleichzeitig stieg weltweit die Nachfrage nach Webcams derart an, dass es zu Lieferengpässen kam. Natürlich gewähren Nutzer den Konferenz-Tools gerne den Zugriff auf Webcam und Mikrofon, denn ohne sie wäre die Teilnahme am beruflichen, schulischen und privaten Leben kaum mehr möglich.

Doch ist der Umgang mit Kamera und Mikrofon nicht überall auf der Welt gleich. Während in Deutschland 13 Prozent der Nutzer grundsätzlich allen Apps Zugriff auf Kamera und Mikrofon geben, sind dazu in Europa 15 Prozent und weltweit sogar 23 Prozent bereit.

Ein ähnlich differenziertes Bild zeigt sich auch bei den Altersgruppen. So lassen weltweit 27 Prozent aller Anwender im Alter von 25 bis 34 Jahren jede App auch auf Webcam und Mikrofon zugreifen. Umgekehrt ist die Situation bei der Generation 55 plus. Hier erlauben nur neun Prozent aller Nutzer ihren Anwendungen grundsätzlich den Zugriff auf Kamera und Mikrofon.

Wie lassen sich das berechtigte Interesse, die Privatsphäre zu wahren, mit den Vorteilen der neuen Kommunikationsmittel in Einklang bringen? Die beste Möglichkeit ist eine genaue Überprüfung, welche Rechte bestimmte Apps und Dienste tatsächlich haben und wirklich benötigen. Selbstverständlich braucht ein Video-Konferenz-Tool Zugriff auf die Kamera.

Doch wenn eine App das Mikrofon nutzen möchte, ohne dass dazu ein funktionaler Grund vorliegt, sollten die Rechte dringend überprüft und angepasst werden. Es ist also die kontrollierte, wohldosierte Rechtevergabe, die für Sicherheit in der digitalen Welt sorgt, ohne dabei auf die Vorteile kollaborativer Arbeitsformen zu verzichten.

"Natürlich taten sich viele Nutzer anfangs mit den Sicherheitsprotokollen der Kameranutzung und den damit verbundenen Cyberrisiken noch schwer", erklärt Marina Titova, Head of Consumer Product Marketing bei Kaspersky. "Inzwischen sehen wir hier aber einen deutlichen Trend zu mehr Bewusstsein hinsichtlich Online-Sicherheit und möglicher Gefahrenquellen. Die Nutzer verhalten sich proaktiv, nehmen verstärkt präventive Maßnahmen selbst vor und prüfen vor einer Freigabe von Kamera und Mikrofon, ob diese auch gerechtfertigt ist.

Jetzt, da besonders Audio- und Videogeräte eine derart große Bedeutung für das Home-Office haben, erwarten wir zudem, dass dieser Anstieg des Cybersicherheitsbewusstseins durch zusätzliche Sicherheitstrainings der Arbeitgeber für ihre Mitarbeiter noch einmal mehr unterstützt wird."

Kaspersky-Tipps für sichere Video-Konferenzen

Damit der Einsatz von Webcams nicht zum Risiko wird, muss dem Mehr an virtueller Kommunikation ein gleichwertiges Plus an Privatsphäre und Sicherheit entgegengesetzt werden. Kaspersky empfiehlt dafür folgende Maßnahmen:

>> Ein einfaches, aber probates Mittel ist die Abdeckung der Webcam. So haben Unbefugte keinen Einblick mehr.

>> Wirksame Sicherheitslösungen sorgen für umfassenden Schutz, egal ob PC, Mac, Android- oder iOS-Geräte zum Einsatz kommen.

>> Alle Anwendungen überprüfen, ob sie Zugriff auf Kamera oder Mikrofon haben. Dieser sollte gesperrt werden, sofern er nicht benötigt wird.

>> Der Kaspersky Privacy Checker ermöglicht einen tieferen und dennoch unkomplizierten Einstieg in das Thema "Privatsphäre in Sozialen Netzwerken". Das einfache Tool beschreibt die jeweiligen Möglichkeiten in den Sozialen Netzwerken und zeigt, wie man dort unterschiedliche Stufen von Privatheit erreichen kann.

(Kaspersky Lab: ra)

eingetragen: 13.04.21
Newsletterlauf: 24.06.21

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Meldungen: Studien

Trend von Präsenzschulungen

Bei Security Awareness Trainings setzt die Hälfte der Unternehmen in Deutschland auf Präsenztermine für ihre Mitarbeitenden. Das belegt die repräsentative Studie "Cybersicherheit in Zahlen" von der G Data CyberDefense AG, Statista und brand eins.

"Chef, wie hältst du es mit der Cybersicherheit"

Sophos veröffentlicht einen neuen, aktuellen Teil ihrer großangelegten Management-Studie "Chef, wie hältst du es mit der Cybersicherheit" für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Die nun veröffentlichten Zahlen aus diesem Jahr beleuchten unter anderem, wie C-Level-Managements in den drei Ländern den Einfluss der Cybersicherheit im eigenen Unternehmen auf Geschäftsbeziehungen bewerten.

Unterschiede in der globalen Bedrohungslandschaft

Im Jahr 2023 blockierten die Sicherheitslösungen von Kaspersky in Deutschland auf 18,3 Prozent der industriellen Computer schädliche Objekte; dies entspricht einem leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr (15,1 Prozent). Den Großteil der Bedrohungen machten Internet-Ressourcen auf Denylisten (5,8 Prozent), schädliche Skripte und Phishing-Seiten (6,1 Prozent) sowie schädliche Dokumente (1,5 Prozent) aus.

Zunahme des Online- und Mobile Banking setzt sich fort

In Deutschland gibt es Online-Banking nun seit fast 30 Jahren. Wie bei den meisten Technologien dauerte es auch hier eine ganze Weile, bis sich das Verfahren in der breiteren Bevölkerung etablieren konnte. Inzwischen nutzt es aber in Deutschland, wie eine repräsentative Umfrage des Bankenverbandes zeigt, der Großteil der erwachsenen Bevölkerung. Auch das Sicherheitsempfinden der Nutzerinnen und Nutzer hat sich weiterhin positiv entwickelt.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

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Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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