Alarmierender Anstieg der Betrugsfälle

Online-Attacken mit KI und Deepfakes: In drei Schritten zum soliden Cyber-Recovery-Plan

Cyberbedrohungen werden immer komplexer und ausgefeilter. Die Zeiten, in denen Angreifer einfache Malware oder Phishing-Kampagnen einsetzten, sind vorbei



Laut dem Flashpoint 2024 Global Threat Intelligence Report haben Hacker allein im Jahr 2023 einen nahezu unglaublichen Wert an Informationen erbeutet: 17 Milliarden persönliche Daten wurden kompromittiert. Das sind viermal mehr als im Vorjahr und betrifft Millionen von Menschen. Die Auswirkungen von Identitätsdiebstahl, Finanzbetrug und anderen groß angelegten Datenverletzungen auf das Leben der Opfer sind tiefgreifend.

Der alarmierende Anstieg der Betrugsfälle in allen Branchen lässt sich insbesondere auf die Schwäche der Abwehrmechanismen in vielen Unternehmen zurückführen. Grund dafür sind veraltete Schutzmaßnahmen und die Notwendigkeit, die Grundlagen des Datenschutzes zu verbessern. Veritas Technologies zeigt, wie ein solider Cyber-Recovery-Plan Schritt für Schritt zum besseren Schutz persönlicher Informationen und sensibler Unternehmensdaten führt.

Fortgeschrittene Sicherheitsrisiken

Cyberbedrohungen werden immer komplexer und ausgefeilter. Die Zeiten, in denen Angreifer einfache Malware oder Phishing-Kampagnen einsetzten, sind vorbei. Die Attacken haben sich weiterentwickelt und eine neue Gefahrenstufe erreicht. Heute verwenden Cyberkriminelle fortgeschrittene Techniken, die häufig von ausgeklügelten Netzwerken mit beträchtlichen finanziellen Ressourcen unterstützt werden. Dadurch haben sie Zugang zu innovativen Taktiken wie Deepfake-Technologie und KI-gestützten Social-Engineering-Angriffen, um nur einige zu nennen.

Diese neuen Methoden ermöglichen es den Angreifern häufig, herkömmliche Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen und in den Besitz von Anmeldeinformationen zu gelangen. Laut dem Data Breach Action Guide von IBM dauert es durchschnittlich 277 Tage, bis ein Sicherheitsverstoß erkannt und eingedämmt wird: 207 Tage für die Erkennung und 70 Tage für die Eindämmung. Das bedeutet, dass Cyberkriminelle sich in dieser Zeit das erfolgversprechendste Ziel aussuchen können, um Unternehmensdaten als Geisel zu nehmen.

Schritt für Schritt zu mehr Sicherheit

Unternehmen müssen jetzt handeln und sich auf die aktuellen Cyberangriffe und Methoden vorbereiten. Die folgende Checkliste hilft unter anderem dabei, die Widerstandsfähigkeit gegen Cyberattacken zu erhöhen. Ebenso lässt sich so ein Überblick gewinnen, um Cybersicherheits-, Compliance- und Datensicherungsteams mit strukturierten Ansätzen auszustatten. Und auch Wiederherstellungspläne sind dadurch einfacher zu implementieren und regelmäßig zu testen.

Schritt 1: eine solide Grundlage schaffen

Jede gute Strategie für die Wiederherstellung von Daten aus dem Internet braucht eine solide Grundlage. Dazu gehören:

>> die Erstellung von Schutzplänen und die Anwendung der richtigen Sicherheitskontrollen sowie Aufbewahrungsrichtlinien, die auf die Anforderungen des Unternehmens abgestimmt sind;

>> die Einrichtung unveränderlicher Backups: Immutable Storage stellt sicher, dass die Backup-Daten intakt bleiben, wenn sie am dringendsten benötigt werden;

>> die Einführung eines "3, 2, 1"-Backups: Drei Kopien sollten sich auf zwei verschiedenen Medien befinden, wobei eine Kopie extern oder isoliert aufbewahrt werden sollte.

Schritt 2: das Risiko verwalten

In Phase 2 verlagert sich der Schwerpunkt auf die Teams. Dazu gehören die Mitarbeiter selbst, Prozesse und Technologien, die die Sicherheitsinfrastruktur des Unternehmens unterstützen. Proaktives Risikomanagement umfasst:

>> die regelmäßige Durchführung von Dark Data- und Risikobewertungen,

>> die Identifizierung und Klassifizierung sensibler Daten,

>> die Einrichtung einer isolierten Wiederherstellungsumgebung, in der Daten wiederhergestellt werden und überprüft werden kann, ob die gesamte Malware entfernt wurde,

>> das Sicherstellen, dass alle diese Pläne in Runbooks dokumentiert werden, die den Prioritäten der Geschäftsanwendungen des Unternehmens entsprechen.

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Schritt 3: den Plan regelmäßig prüfen und verbessern

Der umfassendste Teil der Cybersicherheitsstrategie besteht darin, sie kontinuierlich zu überprüfen, zu verfeinern und zu verbessern. Denn Datensicherheit ist keine einmalige Aufgabe. Unternehmen sollten:

>> ihre Reaktions- und Wiederherstellungspläne für Zwischenfälle in einer kontrollierten Umgebung testen. Dies geschieht durch regelmäßige Wiederherstellungsübungen und Simulationen;

>> mit Tabletop-Übungen und Red Teaming wertvolle Erkenntnisse darüber gewinnen, wie gut die aktuellen Strategien funktionieren;

>> das Muskelgedächtnis der Teams stärken und gewährleisten, dass diese schnell und koordiniert auf reale Vorfälle reagieren können.

"Mit einer konkreten Checkliste können Unternehmen die überwältigende Aufgabe der Cyber Disaster Recovery in eine klare und proaktive Planung verwandeln. Damit geben sie ihren Mitarbeitenden eindeutige Maßnahmen und Prozesse an die Hand. Zudem lässt sich damit die scheinbar riesige Aufgabe der Cybersicherheit in einen strukturierten, überschaubaren und dynamischen Prozess verwandeln", erklärt Ralf Baumann, Country Manager bei Veritas Technologies. "Indem Unternehmen eine solide Basis schaffen und Risiken managen, können sie aktuelle Bedrohungen abwehren und zukünftige Gefahren rechtzeitig antizipieren sowie minimieren. Die Checkliste für die Cyber Disaster Recovery wird so zu einem leistungsstarken Werkzeug, um das digitale Zeitalter sicher und widerstandsfähig zu meistern." (Veritas Technologies: ra)

eingetragen: 26.07.24
Newsletterlauf: 20.09.24

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Meldungen: Tipps & Hinweise

Narrative Angriffe besser kommen sehen

Die Gefahr ist diffus und schwer greifbar: Während sich Unternehmen zunehmend in der komplexen Landschaft von Cyberangriffen zurechtfinden müssen, erweisen sich narrative Angriffe zusätzlich als besonders heimtückische Form, mit der Cyberkriminelle auch Unternehmen in Bedrängnis bringen können. Indem sie Fehlinformation streuen oder die Öffentlichkeit manipulieren und spalten, können diese Angriffe der Reputation und den Finanzen eines Unternehmens erheblichen Schaden zufügen.

Vorherrschaft im Ransomware-Bereich

Die Welt der Cyberkriminellen steht niemals still. Ein ständiger Wandel bringt regelmäßig neue Akteure hervor, die durch immer ausgefeiltere Technologien und Taktiken auffallen. Besonders dynamisch ist die Ransomware-Szene, in der verschiedene Gruppen miteinander im Wettbewerb um Affiliates (also kriminelle "Subunternehmer", welche ihre Erpressungs-Tools und -Dienste einsetzen) und die attraktivsten Angriffsziele stehen.

Wichtige Bereiche für die Zugriffskontrolle

Zugriffs-Zertifizierung beschreibt die unabhängige Prüfung der Zugriffsrechte durch einen Auditor. Dieser untersucht, ob die den Benutzern gewährten Rechte wirklich notwendig sind. Ein gründlicher Prozess zur Zertifizierung des Benutzerzugriffs stellt sicher, dass die digitale Identität jedes Mitarbeiters nur die Berechtigungen hat, welche für die Erfüllung seiner Aufgaben nötig sind.

Schwachstellen in Software gibt es jede Menge

Neue Schwachstellen schnellstmöglich zu schließen, ist eine zentrale Aufgabe für IT-Sicherheitsverantwortliche. Professionelle Hacker sind schnell über Lücken informiert und führen oft innerhalb von 24 Stunden Angriffe aus, um über diese neuen Einfallstore ins Unternehmensnetzwerk zu gelangen.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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