Cybersicherheitsanforderungen berücksichtigen

Der große Remote-Working-Test – und welche Fragen man sich jetzt stellen sollte

Angst vor Kontrollverlust: Manch ein Arbeitgeber mag vielleicht soweit gehen eine Fernüberwachungssoftware einzusetzen, um sicherzustellen, dass die Mitarbeiter "tatsächlich arbeiten"



Von Tim Mackey, Prinicipal Security Strategist, Synopsys Cybersecurity Research Center (CyRC)

Für Teams, die daran gewöhnt sind, in Büroumgebungen zu arbeiten und Kollegen in der Nähe zu haben, wird die Entfernung natürlich zur Herausforderung. Per definitionem gilt das sicherlich für diejenigen, die in Paarprogrammierung arbeiten oder deren Teams ihre Arbeit beispielsweise um Ideation Pods herum strukturieren. Wie uns aktuell besonders bewusst wird, entziehen sich Mitarbeiter, die außerhalb des Unternehmens arbeiten auch der Kontrolle der IT. Das heißt aber nicht, dass die IT jetzt den Zugang einschränken und dadurch auf die Geschwindigkeitsbremse treten sollte. Sie sollte vielmehr die Arbeit erleichtern, und verhindern, dass Mitarbeiter sich andere (eigene) Wege suchen.

Menschen bevorzugen unterschiedliche Arbeitsmodelle. Die einen suchen nach individuellen Modellen, bei denen ihnen flexible Arbeitszeiten helfen, besonders produktiv zu sein, ohne an einem bestimmten physischen Standort gebunden zu sein. Diese Option ist so ziemlich das genaue Gegenteil zu denjenigen, die lieber in einer Büroumgebung arbeiten und deren Arbeitspraktiken um soziale Zusammenarbeit herum aufgebaut sind. Man sollte die unterschiedlichen Arbeitsstile kennen. Denn darin liegt der Schlüssel zur maximalen Produktivität, wenn ein Arbeitsstil plötzlich allen aufgezwungen wird.

Wenn Sie an Remote-Working-Modelle gewöhnt sind, betrachten Sie die Arbeit als eine Reihe von Aufgaben und nicht als Zeitaufwand. Im Laufe des Tages unterbrechen Sie üblicherweise die Arbeit und Sie arbeiten nicht unbedingt acht Stunden durchgängig. Einige verbringen im Laufe eines Monats den Großteil ihrer Zeit vielleicht in unterschiedlichen Zeitzonen. Dann gewährt dieses Modell ihnen die Flexibilität, unabhängig von Flugplänen, Projekten oder Rednerverpflichtungen produktiv zu bleiben. Zumindest grundsätzlich. Wer wie jetzt gerade, in ein Fernarbeitsmodell gezwungen wird, hat vielleicht noch nie genau darüber nachdenken müssen was ihn produktiv macht und worin grundsätzliche Herausforderungen bestehen.

Zum Beispiel, wenn die Homeoffice-Umgebung weit vom Idealzustand entfernt ist. Oder wenn Kinder oder Haustiere einen Teil ihrer Aufmerksamkeit beanspruchen. Oder der Küchentisch zum improvisierten Home Office wird. Diese Ablenkungen zu bewältigen wird für diejenigen, die an vorhersehbare Büroumgebungen gewöhnt sind, leicht zu einem Kraftakt. Auch aus der Perspektive des Arbeitsmanagements bestehen Unsicherheiten. Wer als Führungskraft bisher sehr genau wusste, was für jeden einzelnen Mitarbeiter ansteht, der erlebt jetzt einen Kontrollverlust. Manch ein Arbeitgeber mag vielleicht soweit gehen eine Fernüberwachungssoftware einzusetzen, um sicherzustellen, dass die Mitarbeiter "tatsächlich arbeiten".

Wenn man die potentiellen Auswirkungen solcher Softwarelösungen auf Privatsphäre und Arbeitsmoral einmal ignoriert, ist es wichtig zu erkennen, dass sich die Angst von Führungskräften direkt auf die Mitarbeiter überträgt. Jeder Arbeitnehmer hat unabhängige Zeitpläne und Feedback-Modelle ändern sich. Unter solchen Voraussetzungen mögen Mitarbeiter sich fragen, ob sie überhaupt in der Lage sind, die in sie gesetzten Erwartungen zu erfüllen.

Die Aufgabe einer Führungskraft besteht jetzt darin, ihren Mitarbeitern die Sorge zu nehmen, dass sie tatsächlich die Erwartungen im Rahmen einer "neuen Normalität" erfüllen. Gleichzeitig müssen Vorgesetzte sicherstellen, dass die Aufgaben entsprechend der individuell einzigartigen Situation ihrer Mitarbeiter richtig verteilt werden. Schulen und Kitas sind geschlossen. Von wem als Eltern erwartet wird, in täglichem Kontakt mit den Lehrern zu stehen und das Schuljahr von zu Hause aus fortsetzen, der wird kaum das erledigen können, was sonst an einem vollen Arbeitstag machbar ist. Solche Arbeitnehmer sind gerade vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmer und minimal teilzeitbeschäftigte Lehrkräfte gleichzeitig. Diejenigen, die es gewohnt sind, sich auf technische Problemlösungen zu konzentrieren, brauchen vielleicht mehr Zeit für das Umsetzen von Produktänderungen als gewohnt.

Wer neue Paradigmen für das Management und anfallende Arbeitsaufgaben definiert, muss diese Veränderungen auch bei den IT- und Cybersicherheitsanforderungen berücksichtigen. Ein Beispiel ist der Zugriff auf Kundendatenbanken. Wie werden diese Daten auf dem heimischen Computer gesichert? Wenn der Arbeitgeber von einem Firmen-Laptop aus arbeitet, ist dieser Laptop wahrscheinlich gesichert. Vorausgesetzt, er ist regelmäßig an das Unternehmensnetzwerk angeschlossen. Änderungen bei den Sicherheitsrichtlinien und Kennwortrücksetzungen müssen eventuell zurückgestellt werden, bis der Laptop wieder im Unternehmen ist. Im Moment sieht es ganz danach aus, dass uns "Stay at home" noch eine Weile begleiten wird. Auch wenn die Unsicherheit groß ist, sollte man prüfen wie man weiter verfahren will, sollte der Shut down länger andauern.

Probleme bereiten nicht selten die technischen Voraussetzungen. Heimnetzwerke sind kaum so gut abgesichert wie ihre Unternehmensverwandten. Und wenn eine komplette Familie die zur Verfügung stehende Bandbreite nutzt, kann es bei zusätzlichen Videokonferenzen zum Engpass kommen. Längst hat auch diese Krise die Aufmerksamkeit von Kriminellen auf sich gezogen, die von der Not anderer profitieren wollen. Da selbst IT- und Sicherheitsteams überwiegend remote arbeiten, ist das, was eine normale Netzwerktopologie ausmacht inzwischen alles andere als normal. VPNs, eigentlich für den Notfall oder für eine begrenzte Anzahl von Remote-Mitarbeitern ausgelegt, sind aktuell schnell überlastet, ebenso wie die Netzwerke, die sie unterstützen. Cyberkriminelle können ein Unternehmen direkt über einen Denial-of-Service-Angriff auf die VPN-Verbindung schädigen.

Über die Unterstützung der allgemeinen Belegschaft hinaus sollte jedes Team die sicherheitsrelevanten Veränderungen in seinen Prozessen identifizieren. Beispielsweise besteht die Möglichkeit, dass Software-Entwickler, die außerhalb der Corporate-Governance-Grenzen arbeiten, versehentlich Code integrieren, der Angriffe auf die Lieferkette erlaubt. Das ist etwa der Fall, wenn ein Angreifer eine populäre legitime Software mit bösartigem Code infiziert. Beim Herunterladen von Software ist es oft nicht ganz einfach, eine legitime Quelle von einer Quelle zu unterscheiden, die Code enthält, den die Autoren nicht in ihre offiziellen Veröffentlichungen aufgenommen haben. Diese Tatsache machen Cyberkriminelle sich zunutze.

Jedes dieser Szenarien wirft Fragen auf, denen sich Führungskräfte aus der Wirtschaft stellen und die sie anhand von Bedrohungsmodellen mit ihren IT- und Cybersicherheitsteams durchspielen sollten. Während die meisten Anbieter von Sicherheitslösungen damit beschäftigt sind, ihre Tools zu bewerben und ihre Varianten eines Weltuntergangsszenarios zu präsentieren, ist es in Wirklichkeit unmöglich, sich gegen das Unbekannte richtig zu verteidigen.

Wenn man erkennt, dass die Angreifer die Regeln für ihre Attacken festlegen, sollte man dafür sorgen, dass man nicht zu einer leichten Beute wird. Bedrohungsmodelle zu erstellen, um die Situation bewerten zu können, ist etwas, das jedes Team tun kann. Wenn man sich diese Fragen stellt, darf man sich durchaus von einer leichten Berufsparanoia leiten lassen. Angesichts des ungewissen Endes von "Stay at home" ist es eine ausgezeichnete Investition bestehende IT-Schwachstellen zu identifizieren, bevor es andere tun. (Synopsys Cybersecurity Research Center (CyRC): ra)

eingetragen: 01.05.20
Newsletterlauf: 31.08.20

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Meldungen: Tipps & Hinweise

Deutliche Verbesserung der Netzwerksicherheit

Täglich neue Angriffsszenarien, der Mangel an und die Kosten von Security-Fachkräften sowie die Vermehrung staatlich unterstützter Hackergruppen machen den Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Machine Learning in der Verteidigung gegen Cyberangriffe unabwendbar, so der Schweizer Security-Spezialist Exeon Analytics. Während Unternehmen immer mehr Daten sammeln, um bösartiges Verhalten zu erkennen, wird es immer schwieriger, trügerische und unbekannte Angriffsmuster und damit die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen zu entdecken.

Lückenlos Ende-zu-Ende-verschlüsselt

Smartphone und Tablet sind im Homeoffice und unterwegs beliebte Arbeitsgeräte – praktisch für Mitarbeitende und verlockend für Cyberkriminelle. So nutzen Hacker die mobilen Endgeräte oft und gerne für ihre Angriffe. Der Kommunikations-Anbieter Materna Virtual Solution zeigt, welche Sicherheitsrisiken beim dezentralen Arbeiten lauern. E-Mails beantworten, Dokumente bearbeiten, Fotos aufnehmen: Mobile Endgeräte sind bei vielen Anwenderinnen und Anwendern auch beruflich im Dauereinsatz. Nicht selten erlauben Unternehmen ihren Mitarbeitenden, private Smartphones auch geschäftlich zu nutzen (Bring Your Own Device – BYOD) oder firmeneigene Mobiltelefone auch privat zu nutzen (Corporate Owned, Personally Enabled – COPE). Doch egal, ob BYOD oder COPE: Beide Modelle sind anfällig für Hackerangriffe. Um die Sicherheit der mobilen Endgeräte und die Integrität des Datentransfers beim Arbeiten aus dem Homeoffice und von unterwegs gewährleisten zu können, müssen sich Unternehmen der drohenden Risiken bewusst werden und sich gezielt davor schützen.

Phishing-Betrügereien effektiver gestalten

ChatGPT, entwickelt vom US-amerikanischen Unternehmen OpenAI, ist ein Chatbot, der weltweit für Aufsehen sorgt. Bisher ist ChatGPD die am schnellsten wachsende App der Geschichte und hat in nur zwei Monaten 100 Millionen aktive Nutzer erreicht – der bisherige Rekordhalter TikTok benötigte dafür neun Monate. Dieses leistungsstarke Open-Source-Tool ist zum Beispiel in der Lage, Schulaufsätze zu schreiben, rechtliche Vereinbarungen und Verträge aufsetzen oder komplexe mathematische Probleme zu lösen.

Keine Chance für Ransomware

Die Bedrohung durch Ransomware wächst, doch mehr und mehr ausschließlich in die Erkennung der Schadprogramme zu investieren, ist nicht zielführend. Forcepoint erläutert, wie ein zuverlässiger Schutz aussieht, der auf Zero Trust setzt. Bei einer typischen Ransomware-Attacke nutzen Cyberkriminelle üblicherweise eine Sicherheitslücke oder die Unachtsamkeit eines Anwenders aus, um einen Rechner zu kompromittieren.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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