Datenschutz in Zeiten von COVID-19

Impfpässe müssen DSGVO-konform sein

Daten, die in dem digitalen Impfpass erfasst werden, sind besonders sensibel und müssen sorgfältig behandelt werden

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Die Verheißung ist groß: Mit dem digitalen Impfpass will die Europäische Kommission ein Stück Normalität zurückbringen. Die Möglichkeit wieder ohne aufwendige Corona-Tests zu reisen, rückt damit in greifbare Nähe. Aber auch das Risiko, dass die erfassten Daten missbraucht werden.

Eric Waltert, Regional Vice President DACH bei Veritas Technologies, erläutert, dass vorerst die Grundlage in der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) geschaffen werden müsse: "Wenn Regierungen eine reibungslose Einführung der COVID-Impfpässe anstreben, wird es von entscheidender Bedeutung sein, zunächst die DSGVO-Bedenken zu klären." Denn die Daten, die in dem digitalen Impfpass erfasst werden, sind besonders sensibel und müssen sorgfältig behandelt werden. Es muss rechtlich überprüfbar und gesichert sein, in welchen Zusammenhängen die Daten verarbeitet, gespeichert und weitergegeben werden dürfen.

"Für viele Unternehmen, die durch die Pandemie besonders in Mitleidenschaft gezogen wurden, wäre dieser Ausweis eine Rückkehr in die Normalität und würde viele Möglichkeiten des sozialen Miteinanders wieder ermöglichen", so Waltert. Allerdings sei die Debatte um die COVID-Impfpässe besonders in Regierungen, die an einer zügigen Rückkehr zum öffentlichen Leben interessiert sind, ein heiß diskutiertes Thema. Auch Unternehmen erhöhen mittlerweile den Druck und streben eine schnelle sowie praktikable Lösung für alle Seiten an.

Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, zählen als wichtigste Maßnahmen umfassende Datenschutzkontrollen sowie die Implementierung eines automatisierten Datenmanagements. Mit dessen Hilfe können bereits erfasste und neue Daten automatisch untersucht, kategorisiert und entsprechend behandelt werden. In der Praxis sind diese fünf Best-Practice-Schritte geeignet, um die Aufgabe zu lösen:

Lokalisieren: In einem ersten Schritt ist es notwendig eine Art Datenlandkarte zu erstellen, die einen Überblick darüber gibt, wo welche Informationen abgelegt sind. Sollten die Daten in einer Cloud liegen, muss überprüft werden, ob das Rechenzentrum in der EU oder außerhalb verortet werden kann.

Suchen: Die DSGVO sichert EU-Bürgern das Recht zu, dass sie auf Anfrage eine Übersicht über die von ihnen gespeicherten Daten erhalten, die dann zeitnah ausgehändigt werden müssen. Um die Daten schnell zu finden und auch löschen zu können, ist eine Software und ein entsprechender Prozess notwendig.

Minimieren: Um sensible Gesundheitsdaten vorzuhalten und diese auch nur zu diesem Zweck zu speichern, sollte jede Datei ein Ablaufdatum erhalten und nach einer gewissen Zeitspanne automatisch gelöscht werden.

Schützen: Daten, die die Gesundheit einer Person betreffen, sind außerordentlich schützenswert. Daher müssen Maßnahmen ergriffen werden, um Cyberattacken von außen und innen abzuwehren. Wenn es zu einem erfolgreichen Abfluss der Daten durch Kriminelle gekommen ist, muss der Vorfall innerhalb von 72 Stunden gemeldet werden.

Überwachen: Bei einem erfolgreichen Hackerangriff geht es dann darum, so schnell wie möglich und eindeutig zu klären, welche Daten von welchen Personen betroffen sind. Es empfiehlt sich eine Datenmanagement-Lösung zu integrieren, mit der sich komplexe Speicherinfrastrukturen kontinuierlich und automatisch auf Unstimmigkeiten überprüfen lassen.

Im Idealfall wird für die eingesetzten Datenmanagement-Tools eine zentrale Policy eingeführt, aus der sich Maßnahmen ableiten lassen, die dann automatisch umgesetzt werden können, sodass der digitale Impfpass nicht für Datenmissbräuche steht, sondern für eine Rückkehr zur Normalität. (Veritas Technologies: ra)

eingetragen: 31.05.21
Newsletterlauf: 11.08.21

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Meldungen: Unternehmen

Werkzeug zur Bekämpfung von Ransomware-Infektionen

Ransomware-Angriffe haben Organisationen in den letzten Jahren erhebliche finanzielle Verluste zugefügt. Um Organisationen bei der Bewältigung von Ransomware und anderen Bedrohungen zu helfen, hat WithSecure (ehemals F-Secure Business) eine neue Technologie entwickelt, die im Wesentlichen durch Malware angerichteten Schaden wieder rückgängig machen kann.

Schwerpunkte auf aktuelle kryptografische Fragen

Oracle plant, mit der Bundesrepublik Deutschland in eine Rahmenvereinbarung einzutreten, um den Stellen der Bundesverwaltung den Abruf und Einsatz von bestimmten Oracle Produkten und Services zu ermöglichen. Dies soll auch Oracle Cloud-Produkte (Oracle Cloud Infrastructure, OCI) und Services inkludieren. Damit die Bereitstellung aller abrufbaren Produkte und Services auch den IT-Sicherheitsanforderungen des BSI genügen kann, ist eine enge Kooperation erforderlich.

Automatisierte Erkennung aller XIoT-Assets

Claroty, Spezialistin für die Sicherheit von cyber-physischen Systemen (CPS), baut mit einer Reihe neuer nativer Integrationen ihre Präsenz im ServiceNow-Ökosystem weiter aus. Diese nutzen den Service Graph Connector (SGC) und die Vulnerability Response (VR)-Infrastruktur und ermöglichen es den CMDB- und VR-Produkten von ServiceNow, detaillierte Informationen von cyber-physischen Systemen im erweiterten Internet der Dinge (XIoT) aufzunehmen, die von Claroty automatisch entdeckt und analysiert werden.

BSI-Bericht zum Digitalen Verbraucherschutz

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat seinen Bericht zum Digitalen Verbraucherschutz (https://www.bsi.bund.de/dok/dvs-bericht) vorgestellt: Das Bild einer konstant angespannten Cyber-Sicherheitslage (www.bsi.bund.de/Lagebericht), die sich durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine zuletzt verschärfte, spiegelt sich auch im Verbraucherbereich wider.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

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Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

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KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

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Fluch und Segen des Darkwebs

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