Smart Toys: Datenschutz- & Sicherheitsrisiken
Im Grunde sind "Smart Toys" Spielzeuge, die mit dem Internet verbunden sind und eine der großen kommenden Produktkategorien unter den IoT-Geräten
Ob sie sich nun um IoT-Geräte, Mobiltelefone oder andere Online-Sicherheitsprobleme sorgen, der beste Weg für Eltern ihre Kinder zu schützen, ist sich aktiv an deren Lernprozess bei der Benutzung von neuen Geräten und Online-Diensten zu beteiligen
(08.03.16) - F-Secures Sicherheitsexperten raten allen Eltern technikinteressierter Kinder, sich über die Risiken der neuen, für das "Internet der Dinge" entwickelten Smart Toys zu informieren. Während Eltern in einer Welt zwischen Mobiltelefonen und Social Media bei der Online-Sicherheit ihrer Kinder ohnehin schon großen Herausforderungen gegenüberstehen, müssen sie sich nun laut Experten einer neuen Gefahr im "Internet of Things" (IoT), dem Internet der Dinge, stellen: Smart Toys.
Im Grunde sind "Smart Toys" Spielzeuge, die mit dem Internet verbunden sind und eine der großen kommenden Produktkategorien unter den IoT-Geräten. So sagte eine 2015 durchgeführte Studie bis zum Ende des vergangenen Jahres für Smart Toys einen Gesamtumsatz von bis zu 2,8 Milliarden US Dollar voraus.
Dem gegenüber steht jedoch eine immer noch anhaltende Moralpanik über die Datenschutz- und Sicherheitsrisiken, denen Kinder heutzutage im Netz ausgesetzt sind.
"Was Eltern verstehen müssen", so F-Secure-Sicherheitsberater Sean Sullivan, "ist dass Smart Toys nicht nur für sie und ihre Kinder, sondern auch für die Hersteller komplettes Neuland sind. Smart Toys sind, wie alle anderen IoT-Geräte auch, ein hart umkämpfter Markt und es gibt bereits zahlreiche Beispiele, bei denen die Sicherheit der Geräte fast schon beiläufig oder geradezu nebensächlich erscheint. Den Firmen ist es oft wichtiger, ihren Kundenstamm zu vergrößern, als die Daten ihrer Kunden effektiv zu schützen und so werden wir wahrscheinlich noch einige Zeit mit solchen Sicherheitslücken in Smart Toys zurechtkommen müssen."
Richtige Erziehung ist der Grundstein für die Online-Sicherheit unserer Kinder
Ob sie sich nun um IoT-Geräte, Mobiltelefone oder andere Online-Sicherheitsprobleme sorgen, der beste Weg für Eltern ihre Kinder zu schützen, ist sich aktiv an deren Lernprozess bei der Benutzung von neuen Geräten und Online-Diensten zu beteiligen. Einer aktuellen Studie von F-Secure zufolge, können sich Eltern in diesem Bereich aber noch stark verbessern. Nur 30 Prozent der Befragten gaben an, mehr als einmal pro Woche die Internetnutzung ihrer Kinder zu überprüfen oder Einstellungen zur Kindersicherung an deren Geräten zu verwenden. Und nur 38 Prozent erklären ihren Kindern mehr als einmal pro Woche, wie sie sich online sicher verhalten und schützen können.
Laut F-Secure Forscher Mikael Albrecht kann dies durchaus problematisch werden, vor Allem im Hinblick auf die rasante Entwicklung der Technologie und der Art und Weise, wie Kinder und Jugendliche mit ihr interagieren. "Am traditionellen Computer stehen Eltern zahlreiche Werkzeuge zum Schutz ihrer Kinder zur Verfügung bei IoT-Geräten, Handys und anderen Mobilgeräten sieht das leider anders aus. Hier werden Kinder nicht als eigene Benutzergruppe mit unterschiedlichen und ganz speziellen Bedürfnissen erkannt, was wiederum den Eltern nur sehr begrenzte Möglichkeiten zum Online-Schutz ihres Kindes bietet. So gibt es zwar Einstellungen wie Altersbeschränkungen, aber die sind so simpel, dass Kinder sie problemlos umgehen können, bevor die Eltern merken, was passiert."
Eine Lösung für dieses Problem sehen Sullivan und Albrecht im direkten Dialog: Eltern sollen sich mit ihren Kindern und deren Online-Interessen aktiv auseinandersetzen und ihnen dabei helfen, neue Technologien auf gesunde und positive Weise zu benutzen.
Dabei gibt es für Eltern einige, leicht anwendbare Herangehensweisen, um Kindern erfolgreich einen sicheren Umgang mit dem Internet beizubringen:
>> Lehren Sie ihre Kinder und lernen Sie von ihnen "Die Welt, in der unsere Kinder aufwachsen, ist jeden Tag anders, jeden Tag neu und somit für Eltern oft schwer zu verstehen," so Albrecht. "Anstatt dagegen anzukämpfen, müssen Eltern versuchen, dies zu akzeptieren und auch von ihren Kindern zu lernen. Der Lernprozess sollte gemeinsam und auf beiden Seiten stattfinden Eltern können so mehr über die Probleme erfahren, mit denen sich ihre Kinder auseinandersetzen müssen, und Kinder können vom Wissen ihrer Eltern profitieren, beispielsweise wenn es um die Gefahren beim Kontakt mit Fremden geht."
>> Achten Sie darauf, welche Online-Dienste Ihre Kinder benutzen Um einschätzen zu können, ob Online-Aktivitäten positiv oder potenziell schädlich sein können, sollten Eltern über ein gewisses Grundwissen der von ihren Kindern benutzten Online-Dienste und Produkte verfügen. "Lern-Software und -Apps halten in der Regel eine ausgeglichene Balance zwischen Privatsphäre und geforderten Informationen zur Verbesserung des Services", sagt Sullivan. "Sie fragen nach dem Geburtsjahr des Kindes, um für seine Altersgruppe passende Inhalte anzuzeigen, aber nicht nach dem exakten Datum oder dem vollen Namen. Sollten Sie aufgefordert werden, konkrete Geburtsdaten, den ganzen Namen oder andere, zu persönliche Informationen über Ihr Kind preiszugeben, sollten Sie zu einem hochwertigeren Produkt wechseln."
>> Seien Sie für Ihre Kinder da, aber schauen Sie ihnen nicht ständig über die Schulter Kinder brauchen ein gewisses Maß an Privatsphäre, und je älter sie werden, desto mehr. "Ich denke, es ist vollkommen legitim für Eltern, mit Hilfe von Software-Lösungen die Online-Aktivitäten ihrer Kinder im Auge zu behalten", meint Albrecht. "Aber sie sollten die Kontrolle offen mit ihren Kindern diskutieren und bereit sein, ihnen mit fortschreitendem Alter mehr Spielraum zu gewähren. Früher oder später werden Kinder jede Art von Kontrolle entdecken. Der Versuch, diese vor ihnen zu verstecken, geht meist gehörig nach hinten los und die Sorge ihrer Eltern erscheint den Kindern mehr als totale Überwachung a la Big Brother."
(F-Secure: ra)
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