Gefahren bei der Gebäudeautomation

Vier Maßnahmen gegen das Hacken smarter Gebäude

Wie man Gebäudeautomationssysteme am besten vor Cyberangriffen schützt



Von Dmitri Belotchkine, Technical Director Europe bei TXOne Networks

Von speziellen Gebäuden wie Rechenzentren und Krankenhäusern bis hin zu Hotels, Bürogebäuden und sogar Wohnhäusern – eine Gebäudeautomation kann die Energieeffizienz, die Sicherheit und den Komfort öffentlicher und privater Immobilien verbessern. Egal zu welchem Zweck das Gebäude genutzt wird, erwarten dessen Nutzer stets eine gute Luftqualität, angenehme Temperaturen, angemessene Beleuchtung und die nötige Sicherheit. Moderne Gebäudeautomationssysteme (BAS – Building Automation System) können diese Erwartungen erfüllen. Da diese Systeme jedoch mit dem Internet sowie untereinander in Netzwerken verbunden sind, sind sie anfällig für Cyberangriffe. In ihrem neuesten Whitepaper fasst die OT (Operational Technology)-Cybersicherheitsspezialistin TXOne Networks vier Eckpfeiler für die Absicherung von Gebäudeautomationssystemen zusammen - basierend auf ihrem eigenen OTZeroTrust-Ansatz.

Gefahren bei der Gebäudeautomation

BAS-Angriffe ähneln den Angriffen auf industrielle Kontrollsysteme (ICS), aber es gibt einige wichtige Unterschiede. Wie ICS-Lösungen sind auch Gebäudeautomationssysteme anfällig für die Einbringung von Schadsoftware und die Beschädigung von Speichern, wenn ihr Code nicht ausreichend gesichert ist. Clevere Angreifer können etwa aus einem Raspberry Pi-Computer einen Temperatursensor basteln und mit Schadsoftware versehen zum Einsatz bringen oder einen ungesicherten UDP-Port auf einem Gerät finden, das noch das Standardpasswort verwendet.

Die meisten Angriffe auf ICS-Systeme beginnen damit, dass ein Mitarbeiter selber die Cyberbedrohung an den Arbeitsplatz einschleppt oder die IT-seitigen Abwehrmaßnahmen versagen. Angreifer können theoretisch sogar in das BAS-Netzwerk eindringen ohne Phishing-E-Mails verfassen zu müssen, da die Suche in IoT-Suchmaschinen wie SHODAN oder Censys Hunderttausende von IoT-Geräten mit bekannten Schwachstellen offenbart.

Ein raffinierter Hacker könnte auf Basis der Suchergebnisse ein Skript schreiben und die Suchresultate so dafür verwenden, Malware auf jedes einzelne Gerät auf der Liste zu laden. Ein weiterer Unterschied zu ICS-Lösungen besteht darin, dass die physischen Prozesse zur Wartung eines Gebäudes weit weniger kompliziert sind als die zur Kontrolle industrieller Produktionsanlagen. Denn um die Industrieproduktion nachhaltig zu stören, muss Malware sowohl die Sicherheitsmaßnahmen als auch die Zeitabläufe und die jeweilige IT-Umgebung berücksichtigen, welche in der Regel reglementierter und besser geschützt sind als bei einem BAS.

Vier Hauptbestandteile zur Absicherung von Gebäudeautomationssystemen

Die Hauptaufgabe von Gebäudeautomationssystemen besteht darin, ein angenehmes Wohn- und Arbeitsklima zu schaffen. Ohne Sicherheitskontrollen könnte ein Hacker jedoch das Wohnhaus, Hotel, Krankenhaus, Rechenzentrum, die Sportarena oder sogar die dort verwendeten cloudbasierten Systeme angreifen und schädigen. Der OTZeroTrust-Ansatz von TXOne Networks beruht auf vier Eckpfeilern für die Cybersicherheit von Gebäudeautomationssystemen: Prüfen, Sperren, Segmentieren und Stärken. Gemäß dem übergeordneten Ansatz: "Vertraue nie, überprüfe immer".

1. Prüfen

Jedes digitale Gerät, das Teil des Gebäudeautomationssystems ist, sollte eine Prüfung durchlaufen. Die häufigste Art und Weise, wie Malware in das BAS eines Unternehmens gelangt, ist, dass vertrauenswürdige Personen sie entweder absichtlich oder versehentlich einschleppen. Unternehmen benötigen außerdem einen Prozess zur Identifizierung und Bearbeitung von Sicherheitsrisiken für alle extern erworbenen Komponenten. Dies kann mithilfe automatisierter Tools zur Überwachung und Verfolgung von Schwachstellen geschehen. Mit einem mobilen Sicherheitsscanner kann ein Unternehmen beispielsweise Malware aufspüren und außer Gefecht setzen, bevor das infizierte Endgerät im BAS in Betrieb genommen wird.

2. Sperren

Sperrlisten helfen dabei, die Verwendung bestimmter Endgeräte und den Netzwerkverkehr zu reglementieren und damit die Sicherheit zu verbessern. Diese Listen passen sich den aktuellen Gegebenheiten bzw. der Bedrohungslage an und bewerten die Vertrauenswürdigkeit von Endgeräten und Netzwerkverbindungen in jeder Situation. Dabei kann es sich um eine einfache Trust-List handeln, wie sie von fest installierten Endgeräten verwendet wird, oder um eine sogenannte Trust-Library mit gängigen OT-, BAS- oder ICS-Anwendungen und Zertifikaten. Noch besser funktioniert die Abschirmung bedrohter BAS-Lösungen mithilfe einer weiteren Schutzebene in Form von Funktionen maschinellen Lernens, die verdächtige Cyberaktivitäten erkennen können, ohne dass die unkritischen Prozesse der Trust-List unterbrochen werden müssen.

Auf der Netzwerkebene können so Steuerbefehle und andere Nachrichten mittels Sicherheitszonen auf einer "Need-to-know"-Basis weitergeleitet werden – jegliche andere Kommunikation wird blockiert. Um bestimmte Steuerbefehle zu blockieren, ist eine OT-native Anwendung erforderlich, die BAS-Protokolle wie BACnet versteht und Hacker daran hindert, schädliche Befehle zu senden - und zwar sowohl durch die strikte Einschränkung von Privilegien als auch durch die Festlegung, dass verdächtige oder ungewöhnliche Steuerbefehle standardmäßig blockiert werden. Dieser Ansatz funktioniert am besten im Rahmen einer Netzwerksegmentierung, bei der diese Privilegien so definiert werden können, dass sie den speziellen Anforderungen der einzelnen BAS gerecht werden. Für die Absicherung von BAS-Lösungen ist es von entscheidender Bedeutung, dass die spezifischen Anforderungen jedes einzelnen Endpunkts berücksichtigt werden, d. h. sowohl die Bedürfnisse von Bestandssystemen für Routineaufgaben als auch von modernen Assets (Geräten), die eine Vielzahl verschiedener Aufgaben ausführen.

3. Segmentieren

Wenn das Netzwerk in einzelne Zonen aufgeteilt ist, vereinfacht das die Verteidigung gegen Cyberangriffe. Zur weiteren Verbesserung der Netzwerksegmentierung und zur Sicherstellung eines umfassenden Schutzes ist es jedoch ratsam, das Konzept der "Zonen" und "Conduits" zu übernehmen, wie es in der Norm IEC62443 zur IT-Sicherheit industrieller Kommunikationsnetze beschrieben ist. Eine "Sicherheitszone" umfasst dabei eine Gruppe von physischen oder logischen Assets mit gemeinsamen IT-Sicherheitsanforderungen und definierten Grenzen.

Die digitalen Verbindungen zwischen diesen Zonen, die sogenannten "Conduits", eine Art Brücken, sollten mit Sicherheitsmaßnahmen ausgestattet sein, um den Zugang zu kontrollieren, Denial-of-Service-Angriffe zu verhindern, anfällige Systeme im Netzwerk abzuschirmen sowie die Integrität und Vertraulichkeit der Kommunikation zu wahren. OT-native Protokollrichtlinien helfen dabei, zugelassene IT-Befehle festzulegen, und IP-basierte Richtlinien können bestimmen, welche Assets miteinander kommunizieren dürfen. Die grundlegenden Werkzeuge der Netzwerksegmentierung sind das OT Intrusion Prevention System (IPS) und die OT Firewall Anwendungen.

Ein OT-IPS der nächsten Generation kann kritische BAS in Mikrosegmente oder Gruppen von Assets unterteilen, die einen 1-zu-1-Schutz erfordern. Firewalls der nächsten Generation schaffen eine transparente Segmentierung und verwenden eine breitere Definition von Netzwerksicherheitsrichtlinien. Anwenderfreundliche "OT-native" IPS und Firewalls können transparent und ohne Änderungen an der bestehenden BAS-Architektur eingesetzt werden. Vertrauenslisten können sowohl auf der Netzwerk- als auch auf der Protokollebene festgelegt werden. Die Netzwerksegmentierung hilft dabei, anfällige IT-Assets in einer sicheren Zone zu isolieren, die leichter von Zero-Day-Angriffen und anderen gefährlichen Cyberbedrohungen freigehalten werden kann. In manchen Fällen spielen Assets eine so wichtige Rolle im Systemaufbau, dass sie niemals vom Netz genommen werden können. Die Netzwerksegmentierung mit OTZeroTrust-basierten Richtlinien verhindert, dass Angreifer sich innerhalb eines Netzwerks bewegen können, um diese hochgefährdeten Assets zu erreichen.

4. Stärken

Die Stärkung der Cybersicherheit hängt von vielen Faktoren ab. Ist ein Sicherheits-Patch verfügbar und kompatibel? Erlaubt die OT-Umgebung, dass das Asset gepatcht werden kann? Der Status des Assets und der Patch-Status sind konstante Faktoren im Wartungsprozess. Mit virtuellen Patches werden Assets geschützt, ohne dass Änderungen an ihren Konfigurationen vorgenommen werden müssen - unabhängig davon, ob der Hersteller ein Sicherheitsupdate veröffentlicht hat. IT-Techniker verwenden virtuelle Patches, um Risiken zu verringern, bis der richtige Zeitpunkt für ein Update und einen vom Hersteller bereitgestellten Patch gekommen ist. Die OT-nativen IPS und Firewalls, die diese Art der Asset-zentrierten Cyberabwehr ermöglichen, verfügen über standardisierte Regelsätze, die speziell für die Abwehr von Cyberangriffen entwickelt wurden, ohne dass die Endgeräte unbedingt ein Update durchführen müssen. So fallen Systemneustarts und Produktionsausfallzeiten weg.

Empfehlungen

Durch die Absicherung von Gebäudeautomationssystemen mit dem OTZeroTrust-Ansatz werden Gebäude komfortabler, energieeffizienter und sicherer. Der erste Schritt ist eine sichere Lieferkette: Unternehmen sollten von ihren Partnern in der gesamten Lieferkette die Einhaltung eines angemessenen Sicherheitsniveaus verlangen. Sie sollten ihre IT-Sicherheitsanforderungen in ihre Geschäftsbedingungen integrieren und IT-Anbieter auf potenzielle Schutzlücken prüfen. Außerdem benötigen sie ein Verfahren zur Ermittlung und Verwaltung von Sicherheitsrisiken für alle extern erworbenen Komponenten. Dies kann mithilfe automatisierter IT-Tools zur Überwachung und Verfolgung von Bedrohungen und Schwachstellen geschehen.

In einem zweiten Schritt sollte eine OTZeroTrust-Architektur zum Einsatz kommen. In Zukunft werden immer mehr IoT-Geräte in intelligenten Gebäuden verwendet. Unternehmen können sich in Bezug auf deren IT-Sicherheit an vier Eckpfeilern orientieren: Prüfen, Sperren, Segmentieren und Stärken. OTZeroTrust spielt dabei die Rolle des "Cybersicherheits-Ghostbusters" für Gebäudeautomationssysteme. Dies erspart Gebäudetechnikern eine Menge Entwicklungszeit und das Aneignen teuren sicherheitstechnischen Fachwissens.

Dritter Schritt: der lebenslange Schutz von OT-Endpunkten. OT-Endpunkte in intelligenten Gebäuden müssen über 20 Jahre lang genutzt werden, sodass für das Cybersicherheitsteam die Verwaltung älterer Endpunkte und Systeme zur neuen Norm wird. Wenn kein langfristiger Cyberschutz der Assets geplant ist, werden ernsthafte Sicherheitsprobleme entstehen. Zur Unterstützung des lebenslangen Schutzes von Endpunkten ist ein ressourcenzentrierter Ansatz erforderlich, der die Endpunktanwendungen schützt, legitime Prozesse überwacht und schädliche Programme daran hindert, Amok zu laufen. (TXOne Networks: ra)

eingetragen: 17.02.23
Newsletterlauf: 24.05.23

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Meldungen: Hintergrund

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Sicherheitsforscher von Check Point entdeckten im Dark Net einen wachsenden Marktplatz für dergleichen Benutzerkonten. Das befeuert die Debatte um die Sicherheit von ChatGPT an sich und den Einfluss des KI-Programms auf die IT-Sicherheit allgemein. Seit Dezember 2022 hat Check Point Research (CPR), die Forschungsabteilung von Check Point, als eine der ersten Experten-Gruppen auf die Gefährlichkeit von Programmen wie ChatGPT für die IT-Sicherheit hingewiesen.

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Neues Licht auf Tätigkeiten und Fähigkeiten

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PDF-Dateien mit bösartigen Links

Eine Untersuchung des Cybersecurity-Unternehmens NordVPN hat ergeben, dass Kriminelle die offizielle Website der Europäischen Kommission genutzt haben, um schädliche Links zu verbreiten. Darunter sind illegale Streaming-Links, Geld- und Premium-Konto-Generatoren für mehrere Online-Dienste (einschließlich OnlyFans-Premium-Konten, PlayStation Network-Geschenkkarten, Fortnite-Bucks-Generatoren und Cash App-Geldgeneratoren).

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

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Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

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DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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