Insider-Bedrohungen mit Analytics entlarven

So können sich Organisationen besser gegen menschliches Versagen, Nachlässigkeit und böswillige Insider schützen

Dreiviertel aller Sicherheitsverletzungen durch Insider

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Von Egon Kando, Exabeam

Bedrohungen durch "Insider" treiben vielen IT-Sicherheits-Abteilungen den Angstschweiß auf die Stirn. Und dies auch zu recht, denn sie sind bereits fest in der Unternehmens-IT verankert. Sie stellen deswegen nach einer Kompromittierung ein besonders hohes Risiko dar, weil sie von normalen Sicherheitsmechanismen, die sich nach außen richten, kaum erkannt werden können. Es ist also schwierig, sich mit traditionellen Mitteln vollständig gegen Insider-Bedrohungen abzusichern. Um sich gegen Insider-Bedrohungen zu wappnen und um aufzudecken, was innerhalb der Organisation passiert, benötigen Organisationen die richtigen Strategien und technischen Lösungen, die über die traditionellen Methoden der IT-Sicherheit hinausgehen.

Schaut man sich an, welche Bedrohungen letzten Endes erfolgreich sind und es schaffen in die IT eines Unternehmens einzudringen, dann sind Insider-Bedrohungen keinesfalls ein zu vernachlässigendes Risiko. Laut dem Information Risk Research Team von Gartner sind Insider-Bedrohungen tatsächlich für 50 bis70 Prozent aller Sicherheitsvorfälle verantwortlich, und bei Sicherheitsverletzungen im Speziellen sind Insider für drei Viertel davon verantwortlich.

Die Folgen können gravierend sein: Das Ponemon Institute schätzt, dass Insider-Bedrohungen pro Jahr und betroffenem Unternehmen 8,76 Millionen Dollar kosten. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass es im Durchschnitt 280 Tage dauert, um jeden Verstoß zu identifizieren und einzudämmen - ein beängstigendes Szenario für jedes Unternehmen.

Die drei Hauptformen der Insider-Bedrohungen

Das berühmteste Beispiel einer Insider-Bedrohung ist sicherlich Edward Snowden.

Aber seine Aktivitäten, auch wenn sie am bekanntesten sind, sind keineswegs typisch für die Szenarien, mit denen die meisten Organisationen konfrontiert sind, insbesondere im kommerziellen Kontext. In der Mehrzahl der Fälle nehmen Insider-Bedrohungen drei Hauptformen an: "Versehentliche", "kompromittierte" oder "böswillige" Insider.

1. Wie der Name schon sagt, ist der "böswillige" Insider typischerweise ein Angestellter oder Auftragnehmer, der Informationen stiehlt. Edward Snowden ist hierfür das wohl berühmteste Beispiel, wobei viele andere böswillige Insider Informationen nicht als Whistleblower sondern für finanziellen Gewinn erbeuten, wie etwa die Diebe der Schweizer Bankdaten vor einigen Jahren.

2. Der "kompromittierte" Insider wird von vielen als die problematischste Form angesehen, da diese Person in der Regel nichts weiter getan hat, als unschuldig auf einen Link zu klicken oder ein Passwort einzugeben. Dies ist oft das Ergebnis von Phishing-Kampagnen, bei denen Benutzern ein Link zu einer authentisch aussehenden Website präsentiert wird, um sie zur Eingabe von Anmeldeinformationen oder anderen sensiblen Daten zu bewegen.

3. Und alternativ, aber nicht weniger gefährlich, ist der "versehentliche" oder "fahrlässige" Insider. Diese Insider zu entlarven kann eine besondere Herausforderung darstellen, denn unabhängig davon, wie viel Sorgfalt Unternehmen und Mitarbeiter auf die Cybersicherheit verwenden, passieren Fehler.

Über Schulungen hinaus gibt es technologische Möglichkeiten der Abwehr

Um solche einfachen aber im schlimmsten Fall sehr weitreichenden Fehler zu vermeiden, nutzen viele Organisation bereits intensiv Schulungen um das Bewusstsein ihrer Mitarbeiter in dieser Richtung zu erhöhen. Zweifelsohne können einige versehentliche und kompromittierte Insider-Angriffe verhindert werden, indem Endanwender einfach darin geschult werden, Phishing-Versuche zu erkennen und zu vermeiden. Doch auch über Schulungen hinaus gibt es technologische Möglichkeiten, die sich auf das Benutzerverhalten konzentrieren, um sich besser gegen Insider-Bedrohungen zu schützen.

User and Entity Behavior Analysis (UEBA)

Die Nutzung von traditionellen, nur nach Außen gerichteten Cybersecuritylösungen erzeugt einen sehr großen blinden Fleck. Um die vielschichtigen Herausforderung von Insider-Bedrohungen anzugehen, benötigen Sicherheitsteams die technologische Infrastrukturen und Tools, um das gesamte Bild und damit alle Bedrohungen zu sehen – auch die von Innen. Hier hilft User and Entity Behaviour Analysis (UEBA), also die Analyse des Verhaltens von Nutzern und Entitäten.Durch das Verständnis typischer Verhaltensweisen können Sicherheitsteams leichter erkennen, wenn ein Problem auftritt. Entsprechende Lösungen, die auf KI und maschinellem Lernen basieren, werden bereits von vielen Organisationen für einen effektiven, proaktiven Schutz eingesetzt.

Fazit: Proaktive Strategie mit Analytics erhöht die Sicherheit dramatisch

Organisationen benötigen die technologische Infrastruktur und Werkzeuge, um das gesamte Bild von Bedrohungen zu sehen. Moderne SOCs nutzen deshalb User and Entity Behaviour Analysis (UEBA) innerhalb ihrer SIEM-Systeme um sich auch von innen heraus gegen menschliches Versagen, Nachlässigkeit und böswillige Insider zu schützen. Kombiniert mit Schulungen kann eine solche proaktive Strategie den blinden Fleck nach Innen dramatisch verkleinern und viele Insider-Bedrohungen frühzeitig erkennen.

Über Egon Kando

Egon Kando ist Area Vice President Of Sales Central, Southern and Eastern Europe bei Exabeam. Der diplomierte Ingenieur ist seit über 19 Jahren im IT-Security-Markt tätig und begann seine Karriere einst bei der BinTec AG in Nürnberg. Im Verlauf seiner Karriere war der erfahrene IT-Spezialist in verschiedenen Rollen bei Internet Security Systems, später IBM ISS, SonicWALL und Imperva beschäftigt.

(Exabeam: ra)

eingetragen: 05.04.21
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Meldungen: Unternehmen

Werkzeug zur Bekämpfung von Ransomware-Infektionen

Ransomware-Angriffe haben Organisationen in den letzten Jahren erhebliche finanzielle Verluste zugefügt. Um Organisationen bei der Bewältigung von Ransomware und anderen Bedrohungen zu helfen, hat WithSecure (ehemals F-Secure Business) eine neue Technologie entwickelt, die im Wesentlichen durch Malware angerichteten Schaden wieder rückgängig machen kann.

Schwerpunkte auf aktuelle kryptografische Fragen

Oracle plant, mit der Bundesrepublik Deutschland in eine Rahmenvereinbarung einzutreten, um den Stellen der Bundesverwaltung den Abruf und Einsatz von bestimmten Oracle Produkten und Services zu ermöglichen. Dies soll auch Oracle Cloud-Produkte (Oracle Cloud Infrastructure, OCI) und Services inkludieren. Damit die Bereitstellung aller abrufbaren Produkte und Services auch den IT-Sicherheitsanforderungen des BSI genügen kann, ist eine enge Kooperation erforderlich.

Automatisierte Erkennung aller XIoT-Assets

Claroty, Spezialistin für die Sicherheit von cyber-physischen Systemen (CPS), baut mit einer Reihe neuer nativer Integrationen ihre Präsenz im ServiceNow-Ökosystem weiter aus. Diese nutzen den Service Graph Connector (SGC) und die Vulnerability Response (VR)-Infrastruktur und ermöglichen es den CMDB- und VR-Produkten von ServiceNow, detaillierte Informationen von cyber-physischen Systemen im erweiterten Internet der Dinge (XIoT) aufzunehmen, die von Claroty automatisch entdeckt und analysiert werden.

BSI-Bericht zum Digitalen Verbraucherschutz

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat seinen Bericht zum Digitalen Verbraucherschutz (https://www.bsi.bund.de/dok/dvs-bericht) vorgestellt: Das Bild einer konstant angespannten Cyber-Sicherheitslage (www.bsi.bund.de/Lagebericht), die sich durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine zuletzt verschärfte, spiegelt sich auch im Verbraucherbereich wider.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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