Keine Chance für Ransomware

Technologien, die Ransomware durch Zero-Trust-Prinzipien stoppen

Ein Einfallstor für Schadcode sind Websites -Das müssen nicht unbedingt von Cyberkriminellen erstelle Fake-Sites sein



Die Bedrohung durch Ransomware wächst, doch mehr und mehr ausschließlich in die Erkennung der Schadprogramme zu investieren, ist nicht zielführend. Forcepoint erläutert, wie ein zuverlässiger Schutz aussieht, der auf Zero Trust setzt. Bei einer typischen Ransomware-Attacke nutzen Cyberkriminelle üblicherweise eine Sicherheitslücke oder die Unachtsamkeit eines Anwenders aus, um einen Rechner zu kompromittieren. Von dort breiten sie sich vorsichtig innerhalb der Infrastruktur aus, bis sie die wirklich wichtigen Systeme erreicht haben und verschlüsseln können. Oft fällt der Angriff erst dann auf. Allerdings gibt es durchaus Möglichkeiten, das initiale Eindringen zu verhindern oder den Handlungsspielraum der Cyberkriminellen im Netzwerk erheblich einzuschränken. Der Schlüssel dafür ist Zero Trust – also der Ansatz, allen Nutzern, Daten, Anwendungen und Geräten nicht zu vertrauen, da sich hinter sämtlichen Aktivitäten eine Bedrohung verbergen kann.

Der Sicherheitsspezialist Forcepoint stellt die wichtigsten Technologien vor, die Ransomware durch Zero-Trust-Prinzipien stoppen:

1. Content Disarm and Reconstruction (CDR): Cyberkriminelle sind ziemlich geschickt darin, schädlichen Code in vermeintlich harmlosen Dateien zu verstecken. Nicht immer vermögen klassische, auf Erkennung ausgerichtete Sicherheitslösungen diesen Code zu entdecken. Besser ist es deshalb, potenziell gefährliche Dateien gar nicht erst via Mail oder Download ins Unternehmen kommen zu lassen. CDR extrahiert daher die eindeutig sicheren Informationen aus PDFs, Office-Dateien und anderen Dokumenten und baut daraus komplett neue Dateien auf – alle potentiell schädlichen Bestandteile wie ausführbarer Code, aktive Inhalte und versteckte Elemente bleiben auf der Strecke. Anwender erhalten eine neue, garantiert saubere Datei im Ursprungsformat, mit der sie ganz normal arbeiten können.

2. Remote Browser Isolation (RBI): Ein weiteres Einfallstor für Schadcode sind Websites. Das müssen nicht unbedingt von Cyberkriminellen erstelle Fake-Sites sein – bisweilen reicht schon ein gehackter Ad-Server oder ein manipuliertes Web-Framework, damit auch seriöse Seiten unbemerkt schädliche Funktionen ausführen. RBI ruft daher alle Websites in einem Browser auf, der in einer sicheren Cloud-Umgebung läuft. Dort wird ein Abbild der Website erstellt, das an den lokalen Browser übertragen wird und die Interaktionen des Anwenders an den Remote-Browser zurückmeldet. Dadurch stehen alle Funktionen der Original-Website weiterhin bereit, sodass der Anwender sie wie gewohnt nutzen kann. Schädlicher Code wird lediglich in der Cloud-Umgebung ausgeführt, wo er keine Gefahr darstellt.

3. Zero Trust Network Access (ZTNA): Sollten es Cyberkriminelle dennoch schaffen, in die Unternehmensinfrastruktur einzudringen, etwa mit entwendeten Zugangsdaten, lässt sich das Risiko, dass sie dort größeren Schaden anrichten, mit ZTNA deutlich reduzieren. ZTNA kontrolliert und verifiziert jeden Zugriff von Mitarbeitern, Geräten und Anwendungen auf Ressourcen des Unternehmens. Die einzelnen Benutzer erhalten nur jeweils die Berechtigungen, die sie tatsächlich benötigen (Least Privilege), und können nur Daten und Anwendungen nutzen, für die sie eine ausdrückliche Berechtigung besitzen. Auch mit entwendeten Zugangsdaten können Cyberkriminelle dann nicht einfach weitere Systeme infiltrieren und tiefer in die Infrastruktur vordringen.

"Moderne Lösungen für die Erkennung von Ransomware und anderen Bedrohungen sind fraglos ein wichtiger Bestandteil einer resilienten Unternehmensinfrastruktur. Doch die Erkennungsmechanismen schlagen häufig erst spät oder bei unbekannten Bedrohungen auch gar nicht an", warnt Fabian Glöser, Team Leader Sales Engineering bei Forcepoint. "Unternehmen müssen daher stärker auf Prävention setzen und dürfen Zugriffen und Daten nicht mehr implizit vertrauen, selbst wenn sie einen vermeintlich vertrauenswürdigen Ursprung haben. Ansätze mit Zero Trust und explizitem Vertrauen bieten einen wirkungsvollen Schutz, indem sie Bedrohungen aus der Infrastruktur heraushalten oder sie nur sehr eingeschränkt zur Entfaltung kommen lassen." (Forcepoint: ra)

eingetragen: 08.05.23
Newsletterlauf: 07.08.23

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Meldungen: Hintergrund

Attacken aus dem Ransomware-Ökosystem

Cyberkriminelle werden in 2024 verstärkt mit opportunistischer Ransomware und koordinierten Manövern Unternehmen attackieren: Einen Hinweis für die Gültigkeit dieses Trends liefert die in einer aktuellen forensischen Analyse von den Bitdefender Labs untersuchte Attacke auf zwei Unternehmen einer Unternehmensgruppe durch die Ransomware-Bande CACTUS.

Verlagerung von Makros zu Office-Exploits

Hewlett-Packard (HP) stellt die Ergebnisse ihres neuen, vierteljährlich erscheinenden "HP Wolf Security Threat Insights Report" vor. Dabei zeigte sich, dass Cyber-Kriminelle weiterhin innovative Wege finden, um Endgeräte zu infizieren. Das HP Wolf Security Threat Research-Team deckte eine Reihe interessanter Kampagnen auf, darunter: Die DarkGate-Kampagne nutzt Werbe-Tools, um Angriffe zu verstärken: Bösartige PDF-Anhänge, die sich als OneDrive-Fehlermeldungen ausgeben, leiten Benutzer und gesponserten Inhalten weiter. Diese Seiten werden in einem beliebten Werbenetzwerk gehostet und führen zu DarkGate-Malware. Durch die Nutzung von Anzeigendiensten können Bedrohungsakteure analysieren, welche Köder Klicks generieren, und die meisten Benutzer infizieren. Damit sind sie in der Lage, ihre Kampagnen für eine maximale Wirkung zu verfeinern.

Wachsende Cyber-Bedrohung: Raspberry Robin

Check Point Software Technologies warnt vor Raspberry Robin. Die Malware wurde erstmals im Jahr 2021 entdeckt und fällt durch eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit und Raffinesse bei ihren Operationen auf. Schnelle Entwicklung von Exploits: Raspberry Robin macht sich neue 1-day Local Privilege Escalation (LPE)-Exploits zunutze, die vor den Augen der Öffentlichkeit entwickelt wurden.

Sophos X-Ops: Quakbot lebt und bleibt gefährlich

Sophos X-Ops hat eine neue Variante der Qakbot-Malware entdeckt und analysiert. Erstmals traten diese Fälle Mitte Dezember auf und sie zeigen, dass sich die Qakbot-Malware trotz der erfolgreichen Zerschlagung der Botnet-Infrastruktur durch die Strafverfolgungsbehörden im vergangenen August weiterentwickelt hat. Dabei setzen die Angreifer noch bessere Methoden ein, ihre Spuren zu verwischen.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

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Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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