Mit acht Maßnahmen die Phishing-Gefahr reduzieren

Wie sollen Unternehmen und Behörden der wachsenden Phishing-Gefahr begegnen?

Phishing-Gefahr: Eine zentrale Maßnahme zur Reduzierung der Risiken ist die Anwendung eines Zero-Trust-Modells



(28.04.23) - Es vergeht kaum ein Monat, an dem nicht vor neuen Phishing-Attacken gewarnt wird. Phishing gehört weiterhin zu den größten Cybergefahren. Mit acht zentralen Maßnahmen können Unternehmen die Angriffsgefahr entscheidend minimieren, zeigt Sicherheitsexpertin CyberArk.

Die Phishing-Methoden der Angreifer werden unter Nutzung neuester Technologien immer raffinierter. Dass immer mehr Arbeitnehmer von unterwegs oder aus dem Home-Office arbeiten und zum Teil zwischen Firmen- und Privatgeräten wechseln, spielt den Angreifern zusätzlich in die Hände.

Darüber hinaus profitieren Hacker vor allem von drei Entwicklungen:

>> Die Mitarbeiter verbringen immer mehr Zeit ihres Privatlebens online, sodass es Angreifern leicht fällt, sie auszuspähen und mit ihnen über soziale Netzwerke in Kontakt zu treten.

>> Die zunehmende Nutzung von SaaS-Tools bringt neue Identitäten mit sich, die oft nur unzureichend gesichert und überwacht werden.

>> Die permanent steigende Zahl neuer digitaler Tools führt vielfach dazu, dass die Mitarbeiter ungewöhnliche Anfragen oder Änderungen im Arbeitsablauf nicht hinterfragen.

Doch wie sollen nun Unternehmen und Behörden dieser wachsenden Phishing-Gefahr begegnen? Eine zentrale Maßnahme zur Reduzierung der Risiken ist die Anwendung eines Zero-Trust-Modells. Bei diesem Sicherheitskonzept wird jede Anfrage für den Zugriff auf eine Unternehmensressource – seien es Daten, Anwendungen oder die Infrastruktur – geprüft, bevor der Zugang gewährt wird. Außerdem wird der Zugriff für verifizierte Benutzer und Geräte streng begrenzt.

Prinzipiell zielen Zero-Trust-Initiativen darauf, die Zugangssysteme Phishing-resistenter zu gestalten, die Endbenutzer beim Erkennen von Phishing-Versuchen zu unterstützen und den potenziellen Schaden einer Attacke zu minimieren.

Dabei dienen acht Sicherheitsmaßnahmen als Best Practices:

1. Nutzung von Phishing-resistenten Multifaktor-Authentifizierungs-Verfahren (MFA) wie FIDO, QR-Codes oder physischen Token.

2. Implementierung von grundlegenden Zero-Trust-Richtlinien wie einer Step-up-Authentifizierung beim Starten vertraulicher Anwendungen, einer zwingenden Verwendung von MFA bei Profiländerungen oder einer Einrichtung automatischer Warnungen bei einem riskanten Benutzerverhalten.

3. Segmentierung des Netzwerks, um bei erfolgreichem Phishing die Bewegungsfreiheit des Angreifers innerhalb des Netzwerks einzuschränken und den Zugriff auf vertrauliche Ressourcen zu blockieren.

4. Sicherung der Endgeräte, die für Phishing und Malware anfällig sind, da der traditionelle Netzwerkperimeter im Cloud-Zeitalter als Verteidigungslinie ausgedient hat. Eine zentrale Herausforderung ist dabei die Pflege eines vollständigen, aktuellen Inventars von Nutzern und Geräten.

5. Überprüfung der BYOD-Richtlinien und der Vorgaben für die Mitarbeiter zur Nutzung von Endgeräten beim Zugriff auf Unternehmensanwendungen über das Internet. Für die Sicherung von Home-Office-Netzwerken können zum Beispiel Mindeststandards festgelegt werden, etwa hinsichtlich der Änderung der Standard-Router-Anmeldedaten oder der Verwendung sicherer WLAN-Passwörter.

6. Regelmäßige Durchführung von "Phishing-Übungen" mit Live-Test-Szenarien und Red-Team-Trainings, um das sicherheitsbewusste Verhalten der Mitarbeiter zu stärken und um über neue Phishing-Angriffstechniken zu informieren.

7. Förderung einer engeren Zusammenarbeit zwischen den Fachabteilungen und der IT, um die Identity Governance und das Lifecycle-Management von Zugriffsberechtigungen zu verbessern, etwa im Hinblick auf die sofortige Deprovisionierung nicht mehr genutzter Accounts.

8. Kontinuierliche Überprüfung von Zugangsberechtigungen und Durchführung von Penetrationstests sowie Optimierung ineffizienter Workflows und Prozesse.

"Angesichts generell steigender Sicherheitsgefahren – nicht zuletzt durch Phishing-Attacken – setzen immer mehr Unternehmen auf eine Zero-Trust-Strategie. Viele erforderliche Bausteine und Technologien für eine effiziente Umsetzung bietet eine Identity-Security-Lösung", erklärt Michael Kleist, Area Vice President DACH bei CyberArk. "Identity Security fokussiert sich auf die Sicherung individueller Identitäten während des gesamten Zugriffszyklus auf wichtige Ressourcen. Dies bedeutet, dass die Identität exakt authentifiziert wird, die Identität mit den richtigen Berechtigungen autorisiert wird und der Zugang für diese Identität zu privilegierten Ressourcen auf strukturierte Weise gewährt wird. Und natürlich werden auch die Compliance-Anforderungen damit erfüllt." (CyberArk: ra)

eingetragen: 11.02.23
Newsletterlauf: 28.04.23

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Meldungen: Hintergrund

Auch Cyber-Kriminelle sind frühe Anwender von KI gewesen

Sicherheitsforscher von Check Point entdeckten im Dark Net einen wachsenden Marktplatz für dergleichen Benutzerkonten. Das befeuert die Debatte um die Sicherheit von ChatGPT an sich und den Einfluss des KI-Programms auf die IT-Sicherheit allgemein. Seit Dezember 2022 hat Check Point Research (CPR), die Forschungsabteilung von Check Point, als eine der ersten Experten-Gruppen auf die Gefährlichkeit von Programmen wie ChatGPT für die IT-Sicherheit hingewiesen.

Entwicklerkonten gibt es für 200 US-Dollar zu kaufen

Im Darknet stehen schädliche Apps und Entwicklerkonten für Google Play für bis zu 20.000 US-Dollar zum Verkauf, wie eine aktuelle Kaspersky-Analyse zeigt. Cyberkriminelle offerieren dabei die Veröffentlichung von Malware im App-Store Google Play sowie die Schaltung von Werbung auf Google, um potenzielle Opfer in die Falle zu locken. Auch wenn offizielle App-Stores unter ständiger und strenger Überwachung stehen, werden nicht alle schädlichen Apps erkannt, bevor diese hochgeladen werden.

Neues Licht auf Tätigkeiten und Fähigkeiten

Selbst Cyberkriminelle speichern Daten bei GitHub und vergessen ihre Daten lückenlos zu löschen. Das Zscaler ThreatLabz-Team konnte die Tools, Techniken und Prozesse (TTPs) von APT37 (auch bekannt als ScarCruft oder Temp.Reaper), einem aus Nordkorea stammenden Bedrohungsakteur von Advanced Persistent Threats, genauer unter die Lupe nehmen.

PDF-Dateien mit bösartigen Links

Eine Untersuchung des Cybersecurity-Unternehmens NordVPN hat ergeben, dass Kriminelle die offizielle Website der Europäischen Kommission genutzt haben, um schädliche Links zu verbreiten. Darunter sind illegale Streaming-Links, Geld- und Premium-Konto-Generatoren für mehrere Online-Dienste (einschließlich OnlyFans-Premium-Konten, PlayStation Network-Geschenkkarten, Fortnite-Bucks-Generatoren und Cash App-Geldgeneratoren).

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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