Mit sechs Schritten zum Business-Continuity-Plan

Jeder Business-Continuity-Plan sollte ein Konzept für die Wiederherstellung im Notfall (Disaster Recovery, DR) enthalten

Wer einen Plan für Business-Continuity sowie eine Notfallwiederherstellung in die Tat umsetzen muss, sollte keine Zeit verlieren



Von René Claus, EMEA MSP Sales Director bei Arcserve

Jede Minute, die ein Unternehmen offline ist, ist nicht nur teuer, sondern zieht auch andere Probleme nach sich. So lässt sich beispielsweise der Ruf eines Unternehmens nur schwer wiederherstellen, wenn es für seine Kunden aufgrund von Problemen nicht erreichbar ist. Um das zu verhindern, ist es sinnvoll, einen konkreten Business-Continuity-Plan aufzusetzen. Damit weiß jeder Verantwortliche im Unternehmen im Falle einer Katastrophe, etwa bei einem Ransomware-Angriff oder einer Naturkatastrophe, was zu tun ist. Und es ist dafür gesorgt, dass das Unternehmen über die nötigen Mittel verfügt, um den Betrieb am Laufen zu halten.

Mit folgenden sechs Schritten lässt sich ein Business-Continuity-Plan entwickeln.

1. Risikobewertung

Unabhängig von der Größe oder Struktur eines Unternehmens sollten die Verantwortlichen wissen, wo die Risiken eines Ausfalls liegen. Es geht darum, alle potenziellen Bedrohungen des Geschäftsbetriebs aufzuführen zu bewerten und zu überlegen, wie diese Risiken am wirksamsten abgemildert oder beseitigt werden können. Diese Risikobewertung sollte eine Teamleistung im Unternehmen sein, die jeden Business-Aspekt und jede Art von Bedrohung berücksichtigen, einschließlich Naturkatastrophen, Cyberangriffe, Ransomware, menschliches Versagen, ungeplante Ausfallzeiten, Stromausfälle, Datenbeschädigungen und System- oder Hardwareausfälle.

2. Analyse potenzieller Auswirkungen auf das Business

Wichtig ist, dass der Planungsprozess für die Business-Continuity eine Analyse der Auswirkungen auf das Unternehmen umfasst. Dazu gehören beispielsweise Umsatzeinbußen, erhöhte Ausgaben, Auswirkungen auf die Compliance und andere Faktoren. Im Rahmen dieser Analyse muss das individuelle Ziel für die Wiederherstellungszeit (RTO) – die Ausfallzeit, die ein Unternehmen tolerieren kann – und für den Wiederherstellungspunkt (RPO) – die Datenmenge, die ein Unternehmen notfalls verlieren kann, ohne dass die Auswirkungen zu groß werden – definiert werden.

3. Identifikation kritischer Systeme

Sobald sich das Unternehmen über die Risiken und potenziellen Auswirkungen im Klaren ist, müssen im nächsten Schritt die Systeme und Funktionen identifiziert werden, die für ein Unternehmen von entscheidender Bedeutung sind. Anhand dieser Übersicht lässt sich sicherstellen, dass diese Systeme für den Schutz und die Wiederherstellung vorrangig behandelt werden. Bei der Ausarbeitung des individuellen Business-Continuity-Plans kann die Kartierung der Netzwerk-, Hardware- und Software-Topologie sowie ihrer Abhängigkeiten untereinander helfen, Probleme frühzeitig zu lokalisieren und zu beheben, um so die Wiederherstellung zu beschleunigen.

4. Zuverlässige Datensicherung

Auch wenn ein Unternehmen seine Daten bereits zuverlässig sichert, sollten die Risikobewertung und die Analyse potenzieller Auswirkungen die Grundlage für die Wahl der effektivsten Backup-Strategie bilden. Eine bewährte Strategie ist die 3-2-1-1-Backup-Regel. Diese sieht vor, dass drei Sicherungskopien der Daten auf zwei verschiedenen Datenträgern – beispielsweise Festplatte und Band – aufbewahrt werden, wobei sich mindestens eine Kopie in der Cloud oder in einem sicheren Speicher und eine Kopie in einem unveränderlichen Speicher befinden sollten.

5. Wiederherstellungsplan

Jeder Business-Continuity-Plan sollte ein Konzept für die Wiederherstellung im Notfall (Disaster Recovery, DR) enthalten. Dieser Plan sollte die Beschaffenheit der Technologien berücksichtigen, die benötigt werden, um die zuvor festgelegten RPOs und RTOs einzuhalten. Außerdem sollte er die Wiederherstellungsstrategie festlegen – von dateibasierter Wiederherstellung bis hin zu Wiederherstellung auf virtuellen Maschinen (VM) und Cloud-basierter Wiederherstellung. Mit einem Cloud-basiertem Backup und Disaster Recovery stellt beispielsweise der Arcserve Cloud Service jederzeit eine Business-Continuity sicher, egal was passiert.

6. Regelmäßige Überprüfung des Business-Continuity-Plans

Wer einen Plan für Business-Continuity sowie eine Notfallwiederherstellung in die Tat umsetzen muss, sollte keine Zeit verlieren. Gleichzeitig ist es wichtig, diesen Plan dann auch zu testen, um sicherzustellen, dass er im Notfall auch funktioniert.

Fazit

Bei der Entwicklung eines Business-Continuity-Plans gibt es eine Menge zu beachten. Wenn es um Backup und Disaster Recovery geht, lohnt es sich, mit einem Experten zu sprechen. Diese haben nicht nur eine weitreichende Expertise, sondern kennen auch die auf dem Markt verfügbaren Plattformen und Lösungen, die helfen, derartige Pläne in die Wirklichkeit umzusetzen. (Arcserve: ra)

eingetragen: 30.09.23
Newsletterlauf: 01.12.23

Arcserve: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.

Meldungen: Hintergrund

Linux-Malware "Perfctl" befällt seit Jahren Linux-Server

Aqua Securitys Team Nautilus hat entdeckt, dass die Malware namens "Perfctl" bereits seit 2021 im Umlauf ist und Linux-Server befällt, um diese dann heimlich als Proxy-Server für Kryptomining zu benutzen. Die Malware hat in den letzten drei bis vier Jahren aktiv nach mehr als 20.000 Arten von Fehlkonfigurationen in Linux-Systemen gesucht und dabei bereits Millionen von Servern angegriffen.

Phishing-Websites als Webplattformen

Zimperium hat neue Erkenntnisse zu einer sicherheitskritischen Malware-Kampagne veröffentlicht, die Funktionen zweier Schadprogramme kombiniert. Die Untersuchungen der Zimperium-Forscher zeigen, dass aktuell sowohl Gigabud- als auch Spynote-Samples über Domänen mit ähnlichen Strukturen und Subdomains verbreitet werden.

Sicherheitsbewusstsein als Schlüssel

Kürzlich wurden neue Erkenntnisse über gezielte Spear-Phishing-Angriffe auf WhatsApp-Nutzer veröffentlicht. Diese Angriffe werden der iranischen Gruppe APT42 zugeschrieben, die Verbindungen zu den iranischen Revolutionsgarden (IRGC) haben soll.

Angebot des neuesten iPhones

Vor dem Hype um den Release des neuen iPhone 16 in Deutschland köderten Cyberkriminelle Apple-Fans über täuschend echt wirkende Webseiten mit Fake-Vorbestellungen, -Angeboten für Early Adopter und vermeintlichem technischen Support für Apple-Produkte.

Besuchen Sie SaaS-Magazin.de

SaaS, On demand, ASP, Cloud Computing, Outsourcing >>>

Kostenloser Newsletter

Werktäglich informiert mit IT SecCity.de, Compliance-Magazin.de und SaaS-Magazin.de. Mit einem Newsletter Zugriff auf drei Online-Magazine. Bestellen Sie hier

Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

Diese Webseite verwendet Cookies - Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Außerdem geben wir Informationen zu Ihrer Verwendung unserer Website an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie ihnen bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben. Mit dem Klick auf „Erlauben“erklären Sie sich damit einverstanden. Weiterführende Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.