Notfallpläne sorgfältig überprüfen

Sechs-Stufen-Plan: Disaster-Recovery-Pläne anpassen

Krisenfall Blackout: Wie Unternehmen Ausfallzeiten vermeiden



Veritas Technologies warnt vor möglichen Stromausfällen in Europa. Unternehmen sollten daher ihre Disaster-Recovery-Pläne anpassen, um kostspielige Ausfallzeiten zu vermeiden. Experten haben schon mehrmals darauf hingewiesen, dass es als Folge der anhaltenden Militäraktionen Russlands vermehrt zu Stromausfällen kommen kann. So machte der deutsche Branchenverband Bitkom e. V. im September darauf aufmerksam, dass kleinere Datacenter nicht in die Notfallpläne für die Energie-Priorisierung aufgenommen wurden. Das könnte zu einem Problem werden, da auch diese Anbieter systemrelevante IT betreiben.

"Die meisten europäischen Unternehmen haben Ausfallsicherheitspläne entwickelt, um auf einmalige, unerwartete Notfälle wie Überschwemmungen und Brände zu reagieren, die ihre Rechenzentren für mehrere Tage außer Betrieb setzen könnten", erklärt Ralf Baumann, Country Manager Germany bei Veritas Technologies. "In diesem Winter ist es jedoch wahrscheinlicher, dass Systeme durch wiederholte, aber vorhersehbare Ereignisse bedroht werden, und dass es mehrmals in der Woche zu Stromausfällen von mehreren Stunden kommt. Dies erfordert eine völlig andere Denkweise und neue Verfügbarkeitspläne."

Veritas hat einen Sechs-Schritte-Plan erarbeitet, mit dem sich Unternehmen auf die Gefahr von Blackouts oder Brownouts vorbereiten können:

1. Grenzen der bestehenden Pläne ermitteln

Unternehmen sollten alle bestehenden Notfallpläne sorgfältig überprüfen, um beurteilen zu können, ob sie im Fall eines Stromausfalls greifen. Wichtig ist dabei, die Ausfallsicherheit auf alle Risiken abzustimmen, die angesichts der sich verschärfenden Bedrohungen auftreten können. Hier geht es insbesondere um die Definition der Wiederherstellungszeiten und der Ausfallsicherungsstandorte. Zudem sollten Unternehmen ermitteln, wie einfach sie nach dem Ende eines Stromausfalls zur primären Infrastruktur zurückkehren können.

2. Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) anschließen

Viele Unternehmen haben ihre kritischen Dateninfrastrukturen an eine USV angeschlossen, um Stromausfälle von 30 Minuten zu überbrücken. Da Experten jedoch Stromausfälle von vier Stunden und mehr vorhersagen, sollte klar sein, wie lange sich Prozesse mit USVs oder Generatoren aufrechterhalten lassen und wann das Ausweichen auf alternative Systeme erforderlich ist.

3. Kritische Anwendungen und Daten identifizieren und mappen

Nicht jede Anwendung oder jeder Datensatz muss während eines Stromausfalls verfügbar sein. Bei kritischen Daten können aber selbst kurze Ausfallzeiten einen hohen Schaden verursachen. Die Herausforderung für Firmen besteht daher darin, zu wissen, welche Daten kritisch sind. Besonders wichtig ist es dabei, auf Datenabhängigkeiten zu achten – also auf Datensätze, die nicht Teil eines primären Arbeitsablaufs sind, aber für die Ausführung des Prozesses eine entscheidende Rolle spielen. Daten-Mapping-Tools können hier wertvolle Dienste leisten.

4. Verantwortlichkeiten für die Datensicherheit klären

Viele Unternehmen glauben, dass der Cloud-Provider für die Auswirkungen von Ausfallzeiten verantwortlich ist, wenn die betroffenen Daten in der Cloud abgelegt sind. Tatsächlich variieren die Zuständigkeiten aber je nach Art des Dienstes. Daher sollte jedes Unternehmen prüfen, was es selbst tun kann, wenn es zu Ausfällen kommt.

5. Failover-Plan differenzieren

Nachdem geklärt ist, welche Daten und Anwendungen bei einem Stromausfall hochverfügbar sein müssen, an welchen Speicherorten sie sich befinden und wie lange sie dort ohne Strom laufen können, muss ein Failover-Plan für einen alternativen Standort erstellt werden. Die Wahl des Standortes sollte gut überlegt sein: In den Plänen für Brandfälle oder Überschwemmungen ist der Standort meist nur wenige Kilometer entfernt, sodass das IT-Team problemlos umziehen und weiterarbeiten kann. Allerdings erstrecken sich Brände in der Regel über einen kleinen örtlichen Radius – Stromausfälle dagegen betreffen meist eine ganze Region.

6. Immer wieder testen

Disaster-Recovery-Pläne sind nur nützlich, wenn sie auch funktionieren. Und ein Notfall ist sicherlich der schlechteste Zeitpunkt, um festzustellen, dass dies nicht der Fall ist. Durch mehrfaches Testen lassen sich unerwartete Abhängigkeiten der Systeme untereinander erkennen, bevor sie zu echten Problemen führen.

"Unternehmen bleibt nur ein kurzes Zeitfenster, um sich auf das Risiko von Stromausfällen in diesem Winter vorzubereiten. Dabei kommt es vor allem auf eine hohe Resilienz an. Die Warnungen vor Stromausfällen sind bekannt - es wird keine Überraschung sein, wenn sie eintreten. Mangelhafte Vorbereitungen werden die Kunden daher wahrscheinlich nicht verzeihen", so Baumann abschließend. (Veritas Technologies: ra)

eingetragen: 04.01.23
Newsletterlauf: 14.02.23

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Meldungen: Tipps & Hinweise

Deutliche Verbesserung der Netzwerksicherheit

Täglich neue Angriffsszenarien, der Mangel an und die Kosten von Security-Fachkräften sowie die Vermehrung staatlich unterstützter Hackergruppen machen den Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Machine Learning in der Verteidigung gegen Cyberangriffe unabwendbar, so der Schweizer Security-Spezialist Exeon Analytics. Während Unternehmen immer mehr Daten sammeln, um bösartiges Verhalten zu erkennen, wird es immer schwieriger, trügerische und unbekannte Angriffsmuster und damit die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen zu entdecken.

Lückenlos Ende-zu-Ende-verschlüsselt

Smartphone und Tablet sind im Homeoffice und unterwegs beliebte Arbeitsgeräte – praktisch für Mitarbeitende und verlockend für Cyberkriminelle. So nutzen Hacker die mobilen Endgeräte oft und gerne für ihre Angriffe. Der Kommunikations-Anbieter Materna Virtual Solution zeigt, welche Sicherheitsrisiken beim dezentralen Arbeiten lauern. E-Mails beantworten, Dokumente bearbeiten, Fotos aufnehmen: Mobile Endgeräte sind bei vielen Anwenderinnen und Anwendern auch beruflich im Dauereinsatz. Nicht selten erlauben Unternehmen ihren Mitarbeitenden, private Smartphones auch geschäftlich zu nutzen (Bring Your Own Device – BYOD) oder firmeneigene Mobiltelefone auch privat zu nutzen (Corporate Owned, Personally Enabled – COPE). Doch egal, ob BYOD oder COPE: Beide Modelle sind anfällig für Hackerangriffe. Um die Sicherheit der mobilen Endgeräte und die Integrität des Datentransfers beim Arbeiten aus dem Homeoffice und von unterwegs gewährleisten zu können, müssen sich Unternehmen der drohenden Risiken bewusst werden und sich gezielt davor schützen.

Phishing-Betrügereien effektiver gestalten

ChatGPT, entwickelt vom US-amerikanischen Unternehmen OpenAI, ist ein Chatbot, der weltweit für Aufsehen sorgt. Bisher ist ChatGPD die am schnellsten wachsende App der Geschichte und hat in nur zwei Monaten 100 Millionen aktive Nutzer erreicht – der bisherige Rekordhalter TikTok benötigte dafür neun Monate. Dieses leistungsstarke Open-Source-Tool ist zum Beispiel in der Lage, Schulaufsätze zu schreiben, rechtliche Vereinbarungen und Verträge aufsetzen oder komplexe mathematische Probleme zu lösen.

Keine Chance für Ransomware

Die Bedrohung durch Ransomware wächst, doch mehr und mehr ausschließlich in die Erkennung der Schadprogramme zu investieren, ist nicht zielführend. Forcepoint erläutert, wie ein zuverlässiger Schutz aussieht, der auf Zero Trust setzt. Bei einer typischen Ransomware-Attacke nutzen Cyberkriminelle üblicherweise eine Sicherheitslücke oder die Unachtsamkeit eines Anwenders aus, um einen Rechner zu kompromittieren.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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