Fünf Schritte bei der Reaktion auf Incidents


Ein etabliertes Incident-Response-Verfahren ist angesichts der aktuellen Sicherheitsbedrohungen für ein Unternehmen heute unerlässlich
Notfallpläne müssen regelmäßig überprüft und getestet werden



Dass Unternehmen gänzlich vor Sicherheitsvorfällen gefeit sind, ist ein Trugschluss: eine 100-prozentige Absicherung kann es nicht geben. Jedes Unternehmen sollte sich dieser Tatsache stellen und auf Störungen vorbereitet sein. Welche Handlungsschritte sich dann im Fall der Fälle empfehlen, zeigt NTT Com Security auf. Klar ist, dass die Abwehr eines Angriffs nicht erst beim Sicherheitsvorfall selbst beginnen sollte. Im Vorfeld sollte eine Abwehrstrategie etabliert sein. Eine solche Incident-Response-Strategie muss detaillierte Vorgehensweisen und Maßnahmen bei der Behandlung von Sicherheitsvorfällen beinhalten.

Konkret sollten hier beispielsweise Verantwortlichkeiten festgelegt, Aufgaben definiert, Schadensfälle klassifiziert oder Kommunikationsmaßnahmen auch im Hinblick auf die zentralen Ansprechstellen Cybercrime der Bundesländer oder Strafverfolgungsbehörden geregelt werden. Doch welche Maßnahmen muss ein Unternehmen im Ernstfall, sprich beim Incident, konkret ergreifen? Sicherheitsexperte NTT Com Security empfiehlt die Einhaltung von folgenden fünf Handlungsschritten:

1. Identifizierung
Zunächst müssen Verantwortliche feststellen, um welchen Vorfall es sich handelt. Zur Analyse können zum Beispiel Log-Files auch aus SIEM (Security Information and Event Management)-Systemen herangezogen werden. Zudem müssen sie ermitteln, welche Zielsysteme betroffen sind, welchen aktuellen Status der Angriff hat und inwieweit bereits das gesamte Unternehmensnetzwerk kompromittiert ist. Neben der Erkennung und Erfassung von Sicherheitsvorfällen beinhaltet dieser Schritt auch die Bewertung der Attacke und ihrer Relevanz für unternehmenskritische Systeme und Daten. Nur auf Basis einer solchen detaillierten Analyse kann ein Unternehmen zielgerichtete Abwehrmaßnahmen ergreifen.

2. Stoppen des Angriffs
Der zweite Schritt umfasst das Stoppen beziehungsweise Eindämmen der Attacke. Abhängig vom Angriffsszenario sind hier unterschiedliche Maßnahmen denkbar, vom Abschalten einzelner Systeme über das Abtrennen bestimmter Netzwerkbereiche bis hin zu einem vollständigen Kappen aller Internetverbindungen. Um weitere Angriffe abzuwehren, ist zudem oft ein sofortiges Patchen der Systeme angezeigt. Natürlich muss die IT bei der Eindämmung der Auswirkungen von Sicherheitsvorfällen auch immer die Business Continuity berücksichtigen gemäß dem Motto "soviel abschalten wie möglich."

3. Wiederherstellung
Der dritte Schritt sieht die Beseitigung aller Schäden vor. Dabei muss die IT alle Systeme, die potenziell betroffen sind, detailliert untersuchen. Das betrifft Betriebssysteme, Applikationen und Konfigurationsdateien ebenso wie alle Anwenderdateien. Zur Überprüfung eignen sich nur Sicherheitstools, die auf neuestem Stand sind wie aktuelle Antivirenlösungen. Bei Datenverlust muss die IT entsprechende Recovery-Maßnahmen ergreifen.

4. Aufnahme des Normalbetriebs
Der nächste Schritt umfasst die Wiederaufnahme des Normalbetriebs, beispielsweise mit der sukzessiven Zuschaltung aller abgeschalteten Subsysteme. Vor der Wiederinbetriebnahme müssen dann auf jeden Fall umfassende Testläufe erfolgen, in denen der reibungslose Systembetrieb überprüft wird zum Beispiel mittels Anwendungsfunktionstests.

5. Dokumentation und Maßnahmeneinleitung
Der letzte Schritt, den nach Erfahrungswerten von NTT Com Security die meisten Unternehmen vernachlässigen, betrifft die Aspekte Dokumentation beziehungsweise Reporting und Maßnahmeneinleitung. Ein Report muss eine klare Bestandsaufnahme des vergangenen Incidents enthalten sowie eine detaillierte Bewertung der ergriffenen Aktivitäten. So sollte zum Beispiel konkret spezifiziert werden, was gut und was weniger gut gelaufen ist, welche Kosten entstanden sind und in welchen Bereichen sich ein deutlicher Handlungsbedarf herauskristallisiert hat. Auf dieser Basis kann ein Unternehmen dann entsprechende Veränderungen initiieren und Maßnahmen einleiten, um einen gleichartig gelagerten Sicherheitsvorfall künftig zuverlässig auszuschließen.
(NTT Com Security: ra)

eingetragen: 08.04.16
Home & Newsletterlauf: 28.04.16


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Meldungen: Tipps & Hinweise

Deutliche Verbesserung der Netzwerksicherheit

Täglich neue Angriffsszenarien, der Mangel an und die Kosten von Security-Fachkräften sowie die Vermehrung staatlich unterstützter Hackergruppen machen den Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Machine Learning in der Verteidigung gegen Cyberangriffe unabwendbar, so der Schweizer Security-Spezialist Exeon Analytics. Während Unternehmen immer mehr Daten sammeln, um bösartiges Verhalten zu erkennen, wird es immer schwieriger, trügerische und unbekannte Angriffsmuster und damit die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen zu entdecken.

Lückenlos Ende-zu-Ende-verschlüsselt

Smartphone und Tablet sind im Homeoffice und unterwegs beliebte Arbeitsgeräte – praktisch für Mitarbeitende und verlockend für Cyberkriminelle. So nutzen Hacker die mobilen Endgeräte oft und gerne für ihre Angriffe. Der Kommunikations-Anbieter Materna Virtual Solution zeigt, welche Sicherheitsrisiken beim dezentralen Arbeiten lauern. E-Mails beantworten, Dokumente bearbeiten, Fotos aufnehmen: Mobile Endgeräte sind bei vielen Anwenderinnen und Anwendern auch beruflich im Dauereinsatz. Nicht selten erlauben Unternehmen ihren Mitarbeitenden, private Smartphones auch geschäftlich zu nutzen (Bring Your Own Device – BYOD) oder firmeneigene Mobiltelefone auch privat zu nutzen (Corporate Owned, Personally Enabled – COPE). Doch egal, ob BYOD oder COPE: Beide Modelle sind anfällig für Hackerangriffe. Um die Sicherheit der mobilen Endgeräte und die Integrität des Datentransfers beim Arbeiten aus dem Homeoffice und von unterwegs gewährleisten zu können, müssen sich Unternehmen der drohenden Risiken bewusst werden und sich gezielt davor schützen.

Phishing-Betrügereien effektiver gestalten

ChatGPT, entwickelt vom US-amerikanischen Unternehmen OpenAI, ist ein Chatbot, der weltweit für Aufsehen sorgt. Bisher ist ChatGPD die am schnellsten wachsende App der Geschichte und hat in nur zwei Monaten 100 Millionen aktive Nutzer erreicht – der bisherige Rekordhalter TikTok benötigte dafür neun Monate. Dieses leistungsstarke Open-Source-Tool ist zum Beispiel in der Lage, Schulaufsätze zu schreiben, rechtliche Vereinbarungen und Verträge aufsetzen oder komplexe mathematische Probleme zu lösen.

Keine Chance für Ransomware

Die Bedrohung durch Ransomware wächst, doch mehr und mehr ausschließlich in die Erkennung der Schadprogramme zu investieren, ist nicht zielführend. Forcepoint erläutert, wie ein zuverlässiger Schutz aussieht, der auf Zero Trust setzt. Bei einer typischen Ransomware-Attacke nutzen Cyberkriminelle üblicherweise eine Sicherheitslücke oder die Unachtsamkeit eines Anwenders aus, um einen Rechner zu kompromittieren.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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