Patchen ist die halbe Miete

Privatleute als beliebtes Ziel von Ransomware: Tipps wie man sich schützt

Die DJVU/STOP-Ransomware und viele andere verbraucherorientierte Schadprogramme, einschließlich so genannter "Informationsdiebe", verbreiten sich unter anderem gut getarnt als gecrackte Versionen beliebter Softwareanwendungen



Er bekommt nicht die mediale Aufmerksamkeit, die seinen glamourösen "großen" Brüdern zuteil wird, aber er ist trotzdem ziemlich agil: Der mit einem Anteil von 71 Prozent bisher meist gemeldete Ransomware-Stamm des Jahres 2021 ist keine millionenschwere Lösegelddrohung an ein großes Unternehmen, sondern ein dateiverschlüsselnder Virus namens DJVU oder STOP Ransomware mit mehr als 290 Varianten. Sein Ziel: Privatleute.

Über Attacken von Cyberkriminellen auf Privatpersonen ist weniger bekannt und wird seltener berichtet. Dennoch ist es eine Tatsache, dass auch die IT von Privatleuten zum Ziel von Ransomware und anderen Cyberbedrohungen wird. Als besonders gefährdet unter den privaten Nutzer können zum Beispiel diejenigen gelten, die gerne Zeit mit PC- oder Online-Spielen verbringen: viele DJVU/STOP-Angriffe erfolgen über raubkopierte Spiele, die von Online-Cracking-Foren heruntergeladen werden. Daher sind Risikobewusstsein und vorbeugende Maßnahmen im privaten Umfeld und in Familien genauso wichtig wie für Unternehmen. Eine aktuelle Studie von Sophos Home in den USA etwa zeigt, dass 91 Prozent der Privathaushalte über Online-Sicherheitsbedrohungen besorgt sind. Nur 49 Prozent der Befragten konnten jedoch richtig einschätzen, was z.B. Ransomware eigentlich ist.

Die DJVU/STOP-Ransomware und viele andere verbraucherorientierte Schadprogramme, einschließlich so genannter "Informationsdiebe", verbreiten sich unter anderem gut getarnt als gecrackte Versionen beliebter Softwareanwendungen. Spieler etwa, die nach "kostenlosen" Versionen von Spielen oder Spielmodifikationen (Mods) suchen, können dabei besonders anfällig für solche Methoden sein. Doch der Umgang mit der Gefahr erscheint lax. Die Sophos Home-Studie hat ergeben, dass z.B. nur die Hälfte (50Prozent) der Eltern Kindersicherungssysteme auf den von ihren Kindern genutzten Geräten installiert haben und nur 46 Prozent regelmäßig Malware-Scans auf den Geräten im Haushalt durchführen. Dies wäre jedoch eine der notwendigen Maßnahmen, die in diesem Falle beispielsweise Jugendliche vor der Installation von raubkopierter Software schützen würde, die in Wirklichkeit getarnte Malware ist.

Hier eine Liste mit zehn Maßnahmen zur Cybersicherheit für private Nutzer

1. Legen Sie starke, eindeutige Passwörter für jedes Familienmitglied, jedes Konto und jedes Gerät fest – und auch das heimische Wi-Fi-Netzwerk sollte gesichert werden.

2. Auf allen Geräten sollte eine Sicherheitslösung installiert werden.

3. Halten Sie jegliche Software auf dem neuesten Stand. Wenn Sie können, stellen Sie die Geräte so ein, dass sie automatisch aktualisiert werden, damit Sie sich nicht daran erinnern müssen.

4. Sichern Sie die angeschlossenen Geräte junger Menschen mit geeigneten Kindersicherungen und Inhaltsfiltern und erörtern mit den Jugendlichen die Online-Risiken und den möglichen Schutz.

5. Installieren Sie nur legitime Softwareanwendungen aus offiziellen Online-Shops, wie dem App Store und dem Google Play Store.

6. Wenn eine eingehende E-Mail, SMS oder IM-Nachricht aus irgendeinem Grund verdächtig erscheint (die Sprache, die Anfrage usw.), öffnen Sie den Anhang nicht und klicken Sie nicht auf einen Link.

7. Ändern Sie niemals die Sicherheitseinstellungen auf Ihrem Computer oder Smartphone, wenn Sie von jemandem, den Sie nicht kennen, dazu aufgefordert werden.

8. Aktivieren Sie 2FA (Zwei-Faktor-Authentifizierung, auch bekannt als Zwei-Schritt-Verifizierung), bei möglichst allen Online-Diensten.

9. Erstellen Sie regelmäßig Sicherungskopien Ihrer Daten, auch zu Hause. Bewahren Sie mindestens eine Sicherungskopie offline auf (z. B. ausgesteckt, wenn es sich um ein USB-Laufwerk handelt, oder abgemeldet, wenn es sich um einen Cloud-Dienst handelt), damit die Gauner im Falle eines Angriffs nicht gleichzeitig Ihre Sicherungskopie und Ihre aktiven Daten zerstören können.

10. Die goldene Regel in Sachen Datenschutz im Internet: Im Zweifelsfall lieber nichts preisgeben.

(Sophos: ra)

eingetragen: 18.10.21
Newsletterlauf: 03.12.21

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Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

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