Produktsicherheit im Fokus

Vier Schritte, um ein erfolgreiches Product Security Incident Response Teams (PSIRT) aufzubauen

Die Rolle eines PSIRT-Leiters ist besonders bedeutsam, und die entsprechende Person sollte über eine Reihe von Kompetenzen verfügen



In den letzten Jahren sind aus gutem Grund immer mehr Gerätehersteller dazu übergegangen, die Produktsicherheit stärker in den Fokus zu rücken. Dazu zählt auch, den Aufbau eines Product Security Incident Response Teams (PSIRT) in die strategische Planung einzubeziehen, um das Risiko eines erfolgreichen Exploits zu senken. Unternehmen, die vernetzte Produkte und IoT-Geräte entwickeln, sind sich inzwischen deutlicher bewusst, dass sie für die Sicherheit ihrer Produkte verantwortlich sind. Gesetzliche Vorgaben, der Gedanke an eventuelle Wettbewerbsvorteile oder die Tatsache, selbst schon Opfer eines Vorfalls geworden zu sein, befeuern solche PSIRT-Initiativen zusätzlich. Die Bereitschaft, Budgets und Ressourcen bereitzustellen wächst. Trotzdem sollte man einige grundlegende Voraussetzungen nicht außer Acht lassen, wenn man sich an den Aufbau eines solchen Teams macht. Im Wesentlichen sind es vier Schritte:

Wer ist verantwortlich?

Die zentrale Frage ist, wer sollte das PSIRT aufbauen und leiten. In vielen Fällen denkt die Führungsebene dabei als erstes an den CISO/CSO. Sozusagen der natürliche Verantwortliche für die gesamte Cybersicherheit. Er kennt die Bedrohungslandschaft, er stellt sicher, dass die richtigen Tools zum Einsatz kommen, um Risiken frühzeitig zu erkennen und generell zu senken, und er sorgt dafür, dass Systeme und Daten geschützt sind. Das allein sind außerordentlich anspruchsvolle und vielfältige Aufgaben.

Die Sicherheit von Geräten über den gesamten Lebenszyklus hinweg zu gewährleisten, also, dass sie sicher sind, wenn sie an einen Kunden ausgeliefert und dort betrieben werden, erfordert die volle Aufmerksamkeit einer weiteren Person. Einen PSIRT-Leiter oder Chief Product Security Officer (CPSO) zu bestimmen, ist ein guter Ausgangspunkt. Die designierte Führungskraft ist dann dafür verantwortlich eine Strategie für das gesamte Produktportfolio zu entwickeln, das Budget zu planen, die erforderlichen Ressourcen einzuteilen und Richtlinien festzulegen.

Den richtigen PSIRT-Leiter finden

Wenn man ein funktionierendes PSIRT aufbauen will, muss die Geschäftsleitung mit im Boot sein. Die Rolle eines PSIRT-Leiters ist besonders bedeutsam, und die entsprechende Person sollte über eine Reihe von Kompetenzen verfügen. Dazu zählen unternehmerisches Geschick ebenso wie Expertise in den beiden Bereichen Cybersicherheit und Produktentwicklung. Ein PSIRT-Leiter arbeitet mit verschiedenen Interessengruppen innerhalb des Unternehmens zusammen. Das ist aufgrund der unterschiedlichen Interessen der Beteiligten nicht immer ganz einfach.

Er muss nicht nur sein eigenes Team führen, sondern mit der Entwicklungsabteilung, den Produktverantwortlichen, den Sicherheitsanalysten sowie mit Auditoren und Risiko-Managern kooperieren. Dazu kommen dann noch Rechts- und PR-Abteilungen und natürlich die Geschäftsleitung.

Die PSIRT-Toolbox

Sobald der PSIRT-Leiter Vision, Strategie, Arbeitsplanung vorgelegt und ein Team von Fachleuten zusammengestellt hat, ist es an der Zeit, die nötigen Ressourcen und das erforderliche Budget zuzuweisen und die Aktivitäten entsprechend zu priorisieren.

Auf der To-do-Liste der PSIRT-Leitung stehen:

>> Analysieren und Bereitstellen von umsetzbaren Empfehlungen zu Entwicklungsmethoden, wie Codierungsstandards und Anforderungen an die Überprüfung des Codes

>> Ein Verständnis der Bedrohungslandschaft und der regulatorischen Anforderungen für die im jeweiligen Produkt verwendeten Technologien entwickeln

Produktschwachstellen identifizieren, priorisieren und Abhilfemaßnahmen auch im Falle eines Cyber-Vorfalls definieren

>> Damit ein PSIRT optimal arbeiten und langfristig Erfolge erzielen kann, gilt es, die für dieses Anforderungsprofil am besten geeigneten Technologien auszuwählen. Sie sollten dazu beitragen, die vorhandenen Ressourcen möglichst effizient zu nutzen,

>> Release-Zyklen und die Time-to-Market zu verkürzen. Dazu muss das PSIRT-Schwachstellen möglichst schnell identifizieren und nach Risiko priorisieren können. Technologien, die das Team dabei unterstützen und umsetzbare Empfehlungen liefern wie sich potenzielle Schäden begrenzen lassen, helfen einem PSIRT, seine Ziele zu erreichen.

Die Rolle der Geschäftsleitung

Die Entscheidung für ein internes PSIRT ist eine strategische Entscheidung. Es ist wichtig, Geschäftsleitung und Vorstand zu involvieren. Beide sollten den langfristigen Mehrwert eines PSIRT verstehen - auch wenn ursprünglich die Entscheidung für ein PSIRT aus Compliance-Gründen gefallen sein mag. Damit eine Firma maximal von ihrem PSIRT profitiert und das Team tatsächlich in geschäftlichen Belangen Einfluss nehmen kann, braucht die PSIRT-Leitung die Rückendeckung des Vorstands. Ganz egal, ob es um die interne Kommunikation, das Budget oder andere Ressourcen geht. (Vdoo: ra)

eingetragen: 15.07.21
Newsletterlauf: 21.09.21

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Meldungen: Unternehmen

Werkzeug zur Bekämpfung von Ransomware-Infektionen

Ransomware-Angriffe haben Organisationen in den letzten Jahren erhebliche finanzielle Verluste zugefügt. Um Organisationen bei der Bewältigung von Ransomware und anderen Bedrohungen zu helfen, hat WithSecure (ehemals F-Secure Business) eine neue Technologie entwickelt, die im Wesentlichen durch Malware angerichteten Schaden wieder rückgängig machen kann.

Schwerpunkte auf aktuelle kryptografische Fragen

Oracle plant, mit der Bundesrepublik Deutschland in eine Rahmenvereinbarung einzutreten, um den Stellen der Bundesverwaltung den Abruf und Einsatz von bestimmten Oracle Produkten und Services zu ermöglichen. Dies soll auch Oracle Cloud-Produkte (Oracle Cloud Infrastructure, OCI) und Services inkludieren. Damit die Bereitstellung aller abrufbaren Produkte und Services auch den IT-Sicherheitsanforderungen des BSI genügen kann, ist eine enge Kooperation erforderlich.

Automatisierte Erkennung aller XIoT-Assets

Claroty, Spezialistin für die Sicherheit von cyber-physischen Systemen (CPS), baut mit einer Reihe neuer nativer Integrationen ihre Präsenz im ServiceNow-Ökosystem weiter aus. Diese nutzen den Service Graph Connector (SGC) und die Vulnerability Response (VR)-Infrastruktur und ermöglichen es den CMDB- und VR-Produkten von ServiceNow, detaillierte Informationen von cyber-physischen Systemen im erweiterten Internet der Dinge (XIoT) aufzunehmen, die von Claroty automatisch entdeckt und analysiert werden.

BSI-Bericht zum Digitalen Verbraucherschutz

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat seinen Bericht zum Digitalen Verbraucherschutz (https://www.bsi.bund.de/dok/dvs-bericht) vorgestellt: Das Bild einer konstant angespannten Cyber-Sicherheitslage (www.bsi.bund.de/Lagebericht), die sich durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine zuletzt verschärfte, spiegelt sich auch im Verbraucherbereich wider.

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Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

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Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

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DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

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Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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