Bei kostenfreien Tools ist Vorsicht geboten


Häufig falsch verstanden: VPN-Verschlüsselung ist nicht für alle Szenarien sinnvoll
PSW Group rät privaten Webanwendern zu einer Kombination aus SSL-Verschlüsselung und Tor-Browser



Datenschutzskandale, Sicherheitslücken, Hacking und diverse Szenarien der Massenüberwachung haben dazu geführt, dass sich Nutzer um ihre Privatsphäre im Internet sorgen. "Das ist richtig, viele Internetnutzer suchen ihr Heil dann aber in der meist aggressiv beworbenen VPN-Verschlüsselung. Slogans wie "Anonym surfen , "sicher online streamen , "100-prozentige Anonymität oder andere Versprechen sind Gang und Gäbe. Und hier gilt es genau zu prüfen, wie sicher diese VPN-Verschlüsselung im modernen World Wide Web wirklich ist", macht Christian Heutger, CTO der PSW Group aufmerksam.

VPN ist die Abkürzung für Virtual Private Network oder virtuelles privates Netzwerk. In einem VPN bleiben Daten auf ihrem Transportweg geschützt. Wer eine VPN-Software nutzt, verbindet sich zunächst verschlüsselt mit seinem VPN-Anbieter, der seinen Kunden anschließend ins Internet weiterleitet. "Während des Vorgangs werden sämtliche Daten anonymisiert. Die Verbindungsanfrage verläuft über den Server des VPN-Anbieters (Knotenpunkt), dem User wird dabei eine neue IP-Adresse zugewiesen, um die tatsächliche IP-Adresse, die Erkennungsnummer eines Rechners, zu schützen. Vereinfacht gesagt, verfolgt ein VPN damit das Ziel, einen Rechner im Web unsichtbar zu machen", erklärt der IT-Sicherheitsexperte.

Allerdings: Die VPN-Verschlüsselung schützt lediglich den Verkehr vom Nutzer zu den VPN Servern des Anbieters. Wird eine Verbindung hergestellt, verschiebt sich also nur der mögliche Angriffspunkt. Sind die gesendeten Daten auf keine andere Weise geschützt, so können sie zwischen dem VPN-Server und dem eigentlichen Ziel weiterhin mitgelesen werden. "Eine weitere Problematik ist, dass Nutzer womöglich an unseriöse VPN-Anbieter gelangen. Eventuell möchten die Anbieter den Trend mitmachen und bieten nur unzureichend ausgereifte Software. Oder noch schlimmer: Einige Anbieter tarnen ihre Software als VPN-Tool, dahinter stecken jedoch Viren oder Trojaner. Gerade bei kostenfreien Tools sollte User extrem vorsichtig sein", warnt Heutger.

Allzu häufig werden VPNs auch mit der Thematik Datenschutz beworben schließlich gilt es, in Zeiten der Massenüberwachung auch Metadaten zu schützen. Metadaten sind Informationen über weitere Informationsressourcen, beispielsweise beim Versand einer E-Mail: Neben dem Inhalt der Nachricht gibt es die Metadaten, die aus dem Absender, dem Empfänger, der Versand-Uhrzeit, dem -Datum und weiteren Informationen bestehen. "Hier muss man die Funktionsweise der VPNs verstehen: Diese führt zu einer Zentralisierung aller Datenverbindungen an einem Punkt. Möchte nun ein Geheimdienst effizient den Datenverkehr überwachen, würde das strategisch nahe der VPN-Zugangsknoten am sinnvollsten sein. Echten Datenschutz bietet ein VPN damit also nicht", so Christian Heutger.

Anstatt nur den Weg zwischen VPN-Client (dem Nutzer) und VPN-Server (dem Anbieter) zu verschlüsseln, ist es demnach sinnvoller, vom Absender bis zum Ziel den kompletten Weg zu verschlüsseln. "Und das ist heutzutage auch Standard. Mittels SSL-Zertifikat sind zahlreiche Websites bereits Ende-zu-Ende-verschlüsselt. Über HTTPS wird eine Vielzahl aller Websites mit einer TLS-Verschlüsselung ausgeliefert. Dies schützt nicht nur vor neugierigen Dritten, sondern auch vor Datenmanipulation. Technologien wie HSTS sorgen dafür, dass unverschlüsselte HTTP-Verbindungen nicht möglich sind", klärt der Experte auf. Nun sind VPNs nicht per se schlecht es gibt auch sehr sinnvolle Einsatzszenarien. VPNs wurden ursprünglich nicht konzipiert, um "100-prozentig anonym und spurenfrei im World Wide Web zu surfen.

Gedacht war es für andere Einsätze, in denen VPNs nach wie vor sinnvoll sind: "Wer sich beispielsweise in einem öffentlichen WLAN befindet und sich vor ungewollte Mitlesern schützen möchte, sollte VPN nutzen. Auch wenn externe Mitarbeiter ans Firmennetzwerk angebunden werden, ist eine VPN-Verschlüsselung sinnvoll. Zudem lassen sich in Ländern, in denen das Internet zensiert wird, diese Geoblocking-Sperren mittels VPN umgehen. Das Risiko einer nicht vollständigen VPN-Verschlüsselung bleibt dabei natürlich bestehen", informiert Christian Heutger und ergänzt: "Neben der SSL-Verschlüsselung im Internet sorgt auch die Verwendung des Tor Browsers für einen starken Datenschutz. Diese Kombination ist für den normalen Webanwender sinnvoll und sicher." (PSW Group: ra)

eingetragen: 07.07.19
Newsletterlauf: 17.07.19

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Meldungen: Tipps & Hinweise

Häufige Hinweise auf Identitätsmissbrauch

Sicherheitsforscher von Barracuda haben die häufigsten Extended Detection and Response-(XDR)-Erkennungen des Jahres 2023 analysiert, basierend auf Daten der Barracuda Managed XDR Plattform, die von einem 24/7 Security Operations Center (SOC) unterstützt wird. Die Ergebnisse zeigen die häufigsten Wege, auf denen Angreifer versuchten – und scheiterten –, dauerhaften Zugang zu Netzwerken zu erlangen.

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DDoS-Attacken von Hacktivisten

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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