Risikofaktor stellt die Schatten-IT

"Lockdown 2.0": Dies sind die vier größten Sicherheitsfallen im Homeoffice

Da Unternehmen ihre Belegschaft vor Ort einschränken und Mitarbeiter in ihre Heimbüros schicken müssen, steigt auch erneut das Risiko, Opfer von Cyber-Bedrohungen zu werden



Viele Unternehmen haben sich entscheiden, die Anzahl der Mitarbeiter im Büro wieder auf ein Minimum zu reduzieren. Hans-Peter Bauer, Vice President Central Europe bei McAfee, spricht über die Sicherheitsfallen, in die Unternehmen nicht tappen sollten, während sie ihre verteilte Belegschaft durch die aktuellen Beschränkungen steuern. Die Cloud-Nutzung ist bereits während der ersten Beschränkungsperiode um 50 Prozent gestiegen – so die Ergebnisse des McAfee Cloud Adoption & Risk Reports – Work From Home Edition. Aufgrund des Umzugs ins Homeoffice, vergrößert sich gleichzeitig das Cyber-Risiko für Unternehmen jeder Größe und Branche: Mit jedem Endgerät, das sich von zuhause aus mit dem Unternehmensnetzwerk verbindet, und mit jeder neuen Anwendung, die Arbeitnehmer für die effiziente Heimarbeit einsetzen, wächst die Angriffsfläche für Cyber-Kriminelle. So stieg laut des aktuellen Quarterly Threats Reports ist die Anzahl externer Angriffe auf Cloud-Accounts im zweiten Quartal des Jahres auf 7,5 Millionen.

Da Unternehmen ihre Belegschaft nun ein weiteres Mal vor Ort einschränken und Mitarbeiter in ihre Heimbüros schicken müssen, steigt auch erneut das Risiko, Opfer von Cyber-Bedrohungen zu werden. Dies sind die vier größten Sicherheitsfallen, die es für Unternehmen anzugehen gilt:

Falle 1: Risikofaktor "Mitarbeiter" – sorgloses Verhalten und Schatten-IT

Seit Beginn der Pandemie haben sich Cyber-Kriminelle die Situation zunutze gemacht und Phishing-Kampagnen durchgeführt, um an sensible (Zugangs-) Daten zu gelangen. Mit klarem COVID-19-Bezug lockten sie neugierige und/oder verunsicherte Menschen zum Beispiel mit Neuigkeiten rund um Infektionszahlen oder Masken-Angeboten. Dieser Trend nahm im Laufe des letzten Quartals sogar zu: Im Vergleich zum Vorquartal stiegen derartige Angriffe um 605 Prozent an.

Einen weiteren Risikofaktor stellt die Schatten-IT dar: Dies umfasst Mitarbeiter, die sich einerseits in ihren Heimbüros mit ihren privaten, von der IT-Abteilung nicht autorisierten Geräten in das Unternehmensnetzwerk einloggen und andererseits auf Tools zurückgreifen, die ebenfalls nicht von den IT-Teams abgesegnet wurden.

IT-Sicherheitsteams sollten einstellen können, nicht-verwaltete Geräte vollständig oder partiell zu blockieren. Letzteres würde bedeuten, dass Mitarbeiter selbst über nicht autorisierte Geräte weiterhin Zugang zu Ressourcen und Anwendungen zwar haben, ihre Nutzungsbefugnisse jedoch eingeschränkt werden – sie können beispielsweise keine Daten mehr aus der Cloud herunter- oder Inhalte in das Netzwerk hochladen. Darüber hinaus können Data Loss Prevention-Tools den Datentransfer auch im Falle eines unbekannten Gerätes kontrollieren. Außerdem gilt es, Mitarbeiter im Erkennen von Phishing-Angriffen umfänglich zu schulen

Falle 2: Ungeschützte Remote Desktop Protocols (RDP)

Ein weiteres Einfallstor neben infizierten Website- oder E-Mail-Inhalten und der Schatten-IT bilden Remote Desktop Protocols. Dabei handelt es sich um ein Mittel, das es Mitarbeitern ermöglicht, remote auf Unternehmensressourcen zuzugreifen. RDP-Ports sind in vielen Fällen dem Internet direkt ausgesetzt, was sie zu attraktiven Angriffsvektoren für Cyber-Kriminelle macht. McAfee konnte im April dieses Jahres mehr als 180.000 ungeschützte RDP-Ports ausmachen.

Um RDP-Ports effektiv gegen Eindringlinge zu schützen, gibt es mehrere, ineinandergreifende Ansätze: Zum einen sollten Verbindungen mit den Ports über das Internet grundsätzlich nicht möglich sein. Darüber hinaus helfen unter anderem eine moderne Firewall, ein abgesichertes RDP-Gateway, komplexe Passwörter sowie Multifaktor-Authentifizierung dabei, das Risiko zu minimieren.

Falle 3: Virtuelle Zusammenarbeit via digitaler Plattformen

Der Einsatz von Videokonferenz- und Kollaborations-Tools stieg seit Beginn der Beschränkungen in Deutschland um etwa 600 Prozent an. Mitarbeiter nutzen diese, um schneller und einfacher mit Kollegen zu kommunizieren sowie Daten untereinander auszutauschen. Einige von ihnen erlauben es den Konferenz- oder Channel-Hosts, ihre virtuellen Räume ebenfalls externen Gästen zugänglich zu machen. Teilt man nun Daten und Textinhalte oder gibt den eigenen Bildschirm frei, steigt das Risiko, dass außenstehende Teilnehmer Informationen einsehen können, die nicht für sie bestimmt sind.

In diesem Fall ist es besonders wichtig, den allgemeinen Zugang und die Nutzung bestimmter Funktionen für externe Gäste zu steuern. Hierfür bieten sich zum Beispiel Autorisierungslisten an, die bestimmte Videokonferenzräume definieren: internal-only, für alle Gäste offen und nur für Dritte zugänglich, die vorab autorisiert wurden. Außerdem müssen IT-Administratoren in der Lage sein, sensible oder unerwünschte Inhalte zu erkennen und zu entfernen. Und auch hier sollten Unternehmen Schulungen durchführen, in denen Mitarbeiter über das Risiko von externen Dritten, des unbesonnenen Teilens von Inhalten und des Screen Sharings aufgeklärt werden.

Falle 4: Komplexität der IT-Sicherheitslandschaft und eine langsame Reaktionszeit

Laut der IDC Studie zur Cyber Security in Deutschland 2020+ haben immer noch 41 Prozent der Unternehmen Anwendungen von mindestens vier Herstellern im Einsatz, um ihre IT-Landschaft abzusichern. Dies ist nicht nur ineffizient, sondern kann unter Umständen wertvolle Zeit kosten, wenn es zu einem sicherheitsrelevanten Vorfall kommt.

Daher sollten IT-Administratoren eine ganzheitliche Sicherheitsstrategie umsetzen, zu der eine Lösung gehört, die eine schnelle Reaktion auf Incidents erlaubt. Weiterhin sollten für jeden sicherheitsrelevanten Bereich die gleichen Policies definiert werden. Dies gilt unter anderem für Cloud- und Non-Cloud-Anwendungen sowie für alternative Transfermöglichkeiten wie USB und E-Mails. (McAfee: ra)

eingetragen: 04.01.21
Newsletterlauf: 24.03.21

McAfee: Kontakt und Steckbrief

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Meldungen: Unternehmen

Werkzeug zur Bekämpfung von Ransomware-Infektionen

Ransomware-Angriffe haben Organisationen in den letzten Jahren erhebliche finanzielle Verluste zugefügt. Um Organisationen bei der Bewältigung von Ransomware und anderen Bedrohungen zu helfen, hat WithSecure (ehemals F-Secure Business) eine neue Technologie entwickelt, die im Wesentlichen durch Malware angerichteten Schaden wieder rückgängig machen kann.

Schwerpunkte auf aktuelle kryptografische Fragen

Oracle plant, mit der Bundesrepublik Deutschland in eine Rahmenvereinbarung einzutreten, um den Stellen der Bundesverwaltung den Abruf und Einsatz von bestimmten Oracle Produkten und Services zu ermöglichen. Dies soll auch Oracle Cloud-Produkte (Oracle Cloud Infrastructure, OCI) und Services inkludieren. Damit die Bereitstellung aller abrufbaren Produkte und Services auch den IT-Sicherheitsanforderungen des BSI genügen kann, ist eine enge Kooperation erforderlich.

Automatisierte Erkennung aller XIoT-Assets

Claroty, Spezialistin für die Sicherheit von cyber-physischen Systemen (CPS), baut mit einer Reihe neuer nativer Integrationen ihre Präsenz im ServiceNow-Ökosystem weiter aus. Diese nutzen den Service Graph Connector (SGC) und die Vulnerability Response (VR)-Infrastruktur und ermöglichen es den CMDB- und VR-Produkten von ServiceNow, detaillierte Informationen von cyber-physischen Systemen im erweiterten Internet der Dinge (XIoT) aufzunehmen, die von Claroty automatisch entdeckt und analysiert werden.

BSI-Bericht zum Digitalen Verbraucherschutz

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat seinen Bericht zum Digitalen Verbraucherschutz (https://www.bsi.bund.de/dok/dvs-bericht) vorgestellt: Das Bild einer konstant angespannten Cyber-Sicherheitslage (www.bsi.bund.de/Lagebericht), die sich durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine zuletzt verschärfte, spiegelt sich auch im Verbraucherbereich wider.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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