Risikominimierung als Service für das Rechenzentrum

Betreiber von Rechenzentren personell entlasten und ihr Risiko verringern

Viele Unternehmen, die ihr Rechenzentrum selbst betreiben, sind sich der rechtlich vorgeschriebenen Pflichten nicht bewusst



Von Thomas Görres, Geschäftsführer Prior1 Colocation & Services GmbH

(15.06.22) - Rechenzentren sind komplexe Anlagen. Gemeint ist nicht die darin enthaltene IT-Infrastruktur, sondern die technische Infrastruktur, die zum Betrieb eines Rechenzentrums notwendig ist: Elektrische Anlagen und Notstromaggregate, Klimaanlagen, Leckage-Meldesysteme, Brandfrüherkennungstechnologie, Löschanlagen, Einbruchmeldeanlagen, Zutrittskontrollsysteme, Videoüberwachungstechnologie, etc.

Viele Unternehmen, die ihr Rechenzentrum selbst betreiben, sind sich der rechtlich vorgeschriebenen Pflichten und der Verantwortung, die mit dem Betrieb dieser Anlagen einhergeht, nicht oder nicht ausreichend bewusst. Gefährdungsbeurteilungen, Arbeitsschutzvorgaben, Kontroll- und Überwachungsvorschriften, Pflichten zur Einweisung von Personal und Haftungsfragen – all dieser Implikationen sind sich viele Unternehmen nicht bewusst. Im Schadensfall kann das aber für das betroffene Unternehmen mehr als kritisch werden.

Problem Personalmangel

Für den Betrieb von Rechenzentren ist kompetentes Personal notwendig. Personal, das vorab nachweislich unterwiesen wurde. Personal, das über die sicherheitstechnischen Details und die Verhaltensregeln im Störungsfall informiert ist. Ein Beispiel: Halten sich Asthmapatienten während einer Gaslöschung im Serverraum auf, kann das aufgrund der damit verbundenen Sauerstoffabsenkung einen schlimmen Ausgang nehmen. Noch ein Beispiel: In nahezu allen Rechenzentren wird bewusst auf den Einsatz von FI-Schutzschaltern verzichtet, da die Aufrechterhaltung des IT-Betriebs natürlich oberste Priorität hat. Ein sofortiges Abschalten mit seinen weitreichenden Folgen ist unerwünscht. Es muss aber dennoch der Personen- und Brandschutz gewährleistet sein.

Dieses Dilemma lässt sich durch permanentes Monitoring mit einem RCM (Residual Current Monitor) System und organisatorische Maßnahmen zur schnellen Fehlerbehebung lösen. Das bedeutet jedoch für den Betrieb, dass nur elektrotechnisch unterwiesene Personen (EuP) das Rechenzentrum betreten dürfen, dass die Daten des permanenten RCM Monitoring aufgezeichnet und vor allem auch permanent ausgewertet werden, um jederzeit unterscheiden zu können, ob es sich um betriebsbedingte Differenzströme handelt oder tatsächlich um Fehlerströme. Derlei unterwiesene Personen sind in vielen Unternehmen nicht oder nicht in ausreichender Anzahl vorhanden.

Selbst wenn Personal dafür eingesetzt wird, erfolgt die notwendige Einweisung oft nur einmal, wird aber bei neuem Personal, das zu einem späteren Zeitpunkt hinzugezogen wird, vergessen. All das führt dazu, dass viele Unternehmen ein enormes Risiko eingehen. Ein Risiko, das sich leicht minimieren lässt. Immer mehr Unternehmen, die diese Herausforderungen bereits erkannt haben, legen den Betrieb ihres Rechenzentrums komplett in die kompetenten Hände eines externen Partners.

Trend hin zum umfassenden Operating Service

In der Vergangenheit war der klassische Wartungsvertrag die Standard-Unterstützung, die bei externen Experten eingekauft wurde. Dabei werden die Anlagen turnusmäßig gewartet und bei Störungsmeldungen Serviceeinsätze durchgeführt. Für Unternehmen, die über ausreichend geschultes Personal verfügen, ein nach wie vor optimales Modell. Aber immer mehr Unternehmen benötigen umfassendere Serviceleistungen. Da geht es einerseits um die vollautomatisierte und vorausschauende Überwachung des Rechenzentrums, wie sie Prior1 mit seinem Prior1 360 Predictive Maintenance Service bietet. Dabei werden die Prozess- und Maschinendaten der Rechenzentrums-Infrastruktur in Echtzeit überwacht. Die Überwachungsdaten ermöglichen Prognosen, die die Grundlage für eine bedarfsgerechte Wartung und folglich die Reduktion von Ausfallzeiten bilden. Das versetzt die zuständigen Techniker in die Lage, ein Problem zu beheben, noch bevor es entsteht. Dadurch können Unterbrechungen des regulären Systembetriebs auf ein Minimum begrenzt und die Anlagen maximal energieeffizient betrieben werden.

Vollständiger Betrieb des Rechenzentrums

Unternehmen, für die die Überwachung nicht reicht, überlassen den vollständigen Betrieb des eigenen Rechenzentrums dem externen Partner. Das Unternehmen kann sich hierbei darauf verlassen, dass

>> der Betrieb der Anlage nach ITIL-konformen Prozessen erfolgt

>> die Anlage durchgehend überwacht und vorausschauend gewartet wird

>> eine 24/7Rufbereitschaft an 365 Tagen zur Verfügung steht

>> defekte Anlagenteile innerhalb der monatlichen Pauschale instandgesetzt oder ausgetauscht werden

>> alle Betreiberpflichten gemäß Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) für den Betrieb der Rechenzentrumsinfrastruktur eingehalten und gelebt werden

>> Gefährdungsbeurteilungen vollumfänglich erstellt werden

>> interne und externe Mitarbeiter, die das Rechenzentrum betreten, entsprechend eingewiesen sind

>> Prüffristen im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung für notwendige DGUV V3 Prüfungen der elektrischen Betriebsmittel eruiert und die Prüfungen ordnungsgemäß durchgeführt werden.

Garantierte Servicelevel und Pönalen

Dieses Modell garantiert dem beauftragenden Unternehmen vertraglich festgelegte Wiederherstellzeiten. Prior1 räumt, im Unterschied zu anderen Anbietern, seinen Operating Service Kunden sogar das Recht ein, die monatliche Vergütung in Abhängigkeit von der Ausfallsdauer zu reduzieren, wenn es zu einer Unterbrechung des IT-Betriebes kommt, die Prior1 zu vertreten hat.

Mehrfacher Vorteil

Die sich sukzessive mehr durchsetzenden Servicemodelle für den Betrieb von Rechenzentren bieten Unternehmen mehrere Vorteile. Das zuständige Personal ist eingewiesen und neue Mitarbeiter werden ebenfalls verlässlich eingewiesen. Gleichzeitig profitieren sie von einem professionell und nach allen gesetzlichen Vorgaben betriebenen Rechenzentrum. Die Kosten sind planbar und vor allem: Das Risiko sinkt drastisch. (Prior1: ra)

eingetragen: 29.04.22
Newsletterlauf: 15.06.22

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Meldungen: Tipps & Hinweise

Wie reagiert man auf Angriffe des Dienstleisters?

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Dauer-Renaissance von Tape

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Phishing-Betrug per E-Mail

Business E-Mail Compromise (BEC) ist eine Art von Phishing-Betrug per E-Mail, bei dem ein Angreifer versucht, Mitglieder einer Organisation dazu zu bringen, z.B. Geldmittel oder vertrauliche Daten zu übermitteln. Der aktuelle Arctic Wolf Labs Threat Report fand heraus, dass sich diese Angriffstaktik fest etabliert hat.

Transparenz für KI-Algorithmen

Funktionalität und Komplexität geschäftsorientierter KI-Anwendungen haben exponentiell zugenommen. DevOps-Tools, Security-Response-Systeme, Suchtechnologien und vieles mehr haben von den Fortschritten der KI-Technologie profitiert. Vor allem Automatisierungs- und Analysefunktionen haben die betriebliche Effizienz und Leistung gesteigert, indem sie komplexe oder informationsdichte Situationen verfolgen und darauf reagieren.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

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Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

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Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

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Fluch und Segen des Darkwebs

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