Schutz von Maschinenidentitäten

Digitale Identitäten sind zentraler Bestandteil der IT-Sicherheit

Von Identitätsdiebstahl sind nicht mehr länger nur Nutzer oder Administratoren betroffen, sondern zunehmend auch Maschinen



Die Entwicklung der Digitalisierung durch die Corona-Pandemie sowie die Entwicklung von Industrie 4.0 und Industrial IoT (IIoT) im Allgemeinen zeigen, dass Maschinenidentitäten an Relevanz gewinnen. Schon heute kommunizieren Maschinen, Anlagen, Produkte oder Transportsysteme sowohl miteinander, als auch mit Back-Office-Systemen wie MES, PLM- und ERP-Systemen oder Warehousing-Lösungen. Sie verteilen eigenständig anfallende Aufgaben und besitzen die dafür erforderlichen Rechte.

"Wir alle gehen mit digitalen Identitäten ganz selbstverständlich um, sowohl im privaten als auch im geschäftlichen Umfeld. Doch ihr Schutz ist noch sehr ausbaufähig. Gehen die Entwicklungen in den Bereichen Industrial IoT und Industrie 4.0 ähnlich rasant weiter wie bisher, wovon auszugehen ist, können und müssen Authentifikation und Identifikation von Maschinen bald wichtiger sein als die des Anwenders. Allein mit der Entwicklung von 5G, das im Mobilfunk mehr Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit verspricht und damit auch Maschinen und Anlagen künftig noch mehr Möglichkeiten, gleichzeitig aber auch mehr Angriffsflächen erhalten, muss der Schutz digitaler Identitäten massiv an Bedeutung gewinnen", mahnt Patrycja Tulinska, Geschäftsführerin der PSW Group.

Nicht grundlos macht die IT-Sicherheitsexpertin auf die Thematik aufmerksam, denn etliche Cyberattacken aus dem letzten Jahr zeigen, dass von Identitätsdiebstahl nicht mehr länger nur Nutzer oder Administratoren betroffen sind, sondern zunehmend auch Maschinen: Im vergangenen Jahr kam es zu einem massiven Diebstahl zahlreicher Zertifikate, mit denen unter anderem Fake-Shops erstellt wurden. Update-Services wurden für die Verteilung von Malware missbraucht oder dazu, Ransomware zu verteilen oder sich einen SSH-Zugang zu verschaffen.

"Im Hinblick auf Netzwerksicherheit, Datenschutz und die generelle IT-Sicherheit ist effiziente Sicherung digitaler Identitäten also bereits heute unumgänglich", betont Tulinska. Um digitale Identitäten schützen zu können, ist es lohnenswert, sich zunächst einen Überblick über die Maschinenidentitäten zu verschaffen, die genutzt werden. "Um Identitäten zu schützen, ist Verschlüsselung ein probates Mittel. SSL-Zertifikate für die Web- und S/MIME-Zertifikate für die E-Mail-Sicherheit sind unverzichtbare Bestandteile des Schutzkonzepts digitaler Identitäten", so Patrycja Tulinska. Denn gelangt ein unbefugter Dritter in den Besitz von E-Mail-Zugangsdaten, kann er die gestohlene Identität dazu nutzen, unter falschem Namen E-Mails zu versenden.

"Wer seine E-Mails digital mit seiner Identität signiert, stellt zweifelsfrei sicher, dass nur sie oder er diese E-Mail versandt haben kann", verdeutlicht die Expertin. Gerade für Mitarbeiter, die aufgrund der Corona-Pandemie im Home-Office arbeiten, lohnt sich eine Bestandsaufnahme all jener Geräte, die mit dem Firmennetzwerk verbunden sind. Doch auch direkt im Unternehmen lohnt dieser kritische Blick ins Netzwerk, denn: Es lässt sich nur absichern, was bekannt ist.

"Mein Tipp ist, jene Geräte, die identifiziert werden konnten, als persönliche oder unternehmenseigene zu kategorisieren. So besteht die Möglichkeit, Sicherheitsrichtlinien für BYOD-Geräte anzuwenden und später auch deren Verhalten sowie den Netzwerkverkehr zu monitoren", rät Tulinska. Bevor Geräte überhaupt im Netzwerk zugelassen werden, sollten diese grundsätzlich überprüft werden. Gerade die Frage, ob sie mit aktuellen Sicherheitsupdates gepatcht sind, ist interessant: Existiert auch nur ein einziges nicht-konformes oder gar kompromittiertes Gerät im Unternehmensnetzwerk, kann exakt dies den Einstiegspunkt für Cyberkriminelle darstellen! Zugriffskontrollen sowie Segmentierungsrichtlinien schaffen weitere Sicherheit.

"In der Praxis bewährt haben sich Zugänge mit den geringstmöglichen Privilegien, automatische Benachrichtigungen über Probleme beim Einhalten von Richtlinien sowie die Kontrolle von Netzwerkaktivitäten von Home-Office-Geräten zum Erkennen von Normabweichungen", gibt Patrycja Tulinska weitere Tipps. Die Feststellung digitaler Identitäten direkt an der Produktionslinie ist eine weitere Maßnahme zum Schutz von Maschinenidentitäten. Und damit nicht genug: Um fortwährende Transparenz zu gewährleisten empfiehlt sich eine kontinuierliche, aktive Überwachung der Maschinenidentitäten. "Der Schutz digitaler Identitäten ist ein fortlaufender und skalierbaren Prozess, der auf zügige Änderungen der Maschinenidentität eingehen kann. Mit Automatisierung lässt sich deshalb auch am besten auf Geschwindigkeit und Umfang möglicher Änderungen der digitalen Identitäten reagieren", so Tulinska.

eingetragen: 23.09.20
Newsletterlauf: 30.11.20

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Meldungen: Tipps & Hinweise

Deutliche Verbesserung der Netzwerksicherheit

Täglich neue Angriffsszenarien, der Mangel an und die Kosten von Security-Fachkräften sowie die Vermehrung staatlich unterstützter Hackergruppen machen den Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Machine Learning in der Verteidigung gegen Cyberangriffe unabwendbar, so der Schweizer Security-Spezialist Exeon Analytics. Während Unternehmen immer mehr Daten sammeln, um bösartiges Verhalten zu erkennen, wird es immer schwieriger, trügerische und unbekannte Angriffsmuster und damit die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen zu entdecken.

Lückenlos Ende-zu-Ende-verschlüsselt

Smartphone und Tablet sind im Homeoffice und unterwegs beliebte Arbeitsgeräte – praktisch für Mitarbeitende und verlockend für Cyberkriminelle. So nutzen Hacker die mobilen Endgeräte oft und gerne für ihre Angriffe. Der Kommunikations-Anbieter Materna Virtual Solution zeigt, welche Sicherheitsrisiken beim dezentralen Arbeiten lauern. E-Mails beantworten, Dokumente bearbeiten, Fotos aufnehmen: Mobile Endgeräte sind bei vielen Anwenderinnen und Anwendern auch beruflich im Dauereinsatz. Nicht selten erlauben Unternehmen ihren Mitarbeitenden, private Smartphones auch geschäftlich zu nutzen (Bring Your Own Device – BYOD) oder firmeneigene Mobiltelefone auch privat zu nutzen (Corporate Owned, Personally Enabled – COPE). Doch egal, ob BYOD oder COPE: Beide Modelle sind anfällig für Hackerangriffe. Um die Sicherheit der mobilen Endgeräte und die Integrität des Datentransfers beim Arbeiten aus dem Homeoffice und von unterwegs gewährleisten zu können, müssen sich Unternehmen der drohenden Risiken bewusst werden und sich gezielt davor schützen.

Phishing-Betrügereien effektiver gestalten

ChatGPT, entwickelt vom US-amerikanischen Unternehmen OpenAI, ist ein Chatbot, der weltweit für Aufsehen sorgt. Bisher ist ChatGPD die am schnellsten wachsende App der Geschichte und hat in nur zwei Monaten 100 Millionen aktive Nutzer erreicht – der bisherige Rekordhalter TikTok benötigte dafür neun Monate. Dieses leistungsstarke Open-Source-Tool ist zum Beispiel in der Lage, Schulaufsätze zu schreiben, rechtliche Vereinbarungen und Verträge aufsetzen oder komplexe mathematische Probleme zu lösen.

Keine Chance für Ransomware

Die Bedrohung durch Ransomware wächst, doch mehr und mehr ausschließlich in die Erkennung der Schadprogramme zu investieren, ist nicht zielführend. Forcepoint erläutert, wie ein zuverlässiger Schutz aussieht, der auf Zero Trust setzt. Bei einer typischen Ransomware-Attacke nutzen Cyberkriminelle üblicherweise eine Sicherheitslücke oder die Unachtsamkeit eines Anwenders aus, um einen Rechner zu kompromittieren.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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