Simple E-Mail oder Deep-Fake?

Anruf vom CEO, doch wer ist tatsächlich am Telefon?

Kaspersky warnt vor Doxing gegen Unternehmen

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Kaspersky warnt vor einer neuen Cybergefahr für Unternehmen: Beim ,Corporate Doxing' werden Methoden des bislang eher aus dem privaten Bereich bekannten Doxing im Kontext gezielter Angriffe genutzt. Derzeit beobachten die Kaspersky-Experten besonders viele Attacken mit Hilfe gefälschter, geschäftlicher E-Mails (Business Email Compromise, BEC). Gleichzeitig werden die Tricks zur Vortäuschung falscher Identitäten (Identitätsdiebstahl) immer ausgefeilter. So werden bereits heute täuschend echt Stimmen mithilfe Künstlicher Intelligenz imitiert, etwa von Vorständen oder anderen hochrangigen Führungskräften, mit deren Hilfe Mitarbeiter verleitet werden, vertrauliche Informationen preiszugeben oder Gelder zu überweisen. Diese Erkenntnisse gehen aus der Kaspersky-Analyse "Doxing in the corporate sector" hervor.

Nie war es so einfach wie heute, online Informationen wie Beschäftigungsstatus, Aufenthaltsort, bestimmte Vorlieben oder auch das private Umfeld einzelner Personen beziehungsweise Mitarbeiter auszuforschen und diese Informationen dann beispielsweise für eine Cyberattacke zu nutzen. Diese als Doxing bekannte Methode lässt sich auch als Business Email Compromise (BEC), gegen Unternehmen oder Organisationen einsetzen. So zählten die Kaspersky-Experten allein im Monat Februar 2021 weltweit 1.646 BEC-Angriffe.

Anruf vom CEO, doch wer ist tatsächlich am Telefon?

Neben BEC-Angriffen gibt es ein großes Repertoire an Möglichkeiten, Unternehmen mit Hilfe allgemein verfügbarer Informationen zu schädigen. Zu den üblichen und bekannten Methoden wie Phishing oder dem Erstellen von Unternehmensprofilen mit Hilfe von Daten-Leaks gesellen sich weitere kreative Ansätze, die neuesten Technologien zu nutzen.

Zu einer der beliebtesten Strategien für Corporate Doxing zählt der Identitätsdiebstahl, bei dem Doxer basierend auf der Sammlung von Informationen über einzelne Mitarbeiter deren Identität missbrauchen. Wie effektiv Identitätsdiebstahl in Zusammenhang mit Sozialen Medien sein kann, zeigten jüngst die gefälschten Tweets von bekannten Politikern und CEOs wie Elon Musk, die angebliche Corona-Hilfen versprachen. Neue Technologien wie Deepfakes erleichtern die Durchführung solcher Initiativen, vorausgesetzt, es liegen bereits öffentliche Daten vor. Zum Beispiel könnte ein Deepfake-Video vorspiegeln, dass es von einem bestimmten Mitarbeiter stammt und darüber dem Ruf des Unternehmens schaden. Doxer bräuchten dafür lediglich öffentlich zugängliches Video-Material, das den tatsächlichen Zielmitarbeiter zeigt, und grundlegende persönliche Informationen.

Auch Stimmen könnten missbraucht werden. Mit Hilfe Künstlicher Intelligenz und öffentlich zugänglichen Sprachaufnahmen hochrangiger Personen ist es möglich, deren Stimme und Sprache hinsichtlich Klang, Intonation und eventuellem Akzent täuschend echt zu imitieren. So können betrügerische Aufträge durch den vermeintlichen Chef an Mitarbeiter telefonisch erteilen werden. Versicherer berichteten bereits im Jahr 2019 über derartige, erfolgreiche Scams mit Hilfe von KI [3].

"War Doxing bislang eher ein Thema für private Nutzer und Celebrities - wie die zahlreichen Skandale in Zusammenhang mit Sozialen Medien zeigen - stellt dieses Phänomen als Corporate Doxing inzwischen auch für vertrauliche Unternehmensdaten eine reale Gefahr dar, die nicht unterschätzt werden darf", warnt Roman Dedenok, Sicherheitsforscher bei Kaspersky. "Wie bei Privatpersonen kann das Doxing von Unternehmen finanzielle und Reputationsverluste nach sich ziehen. Je sensibler das erbeutete vertrauliche Informationsmaterial, desto größer der Schaden. Gleichzeitig können aber strenge Sicherheitsvorkehrungen der Unternehmen Doxing verhindern oder zumindest massiv eindämmen."

"Die neue Möglichkeit, mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz täuschend echte Deepfakes zu generieren, sei es als Audio oder Video, macht Corporate Doxing für Cyberkriminelle noch vielversprechender", ergänzt Christian Funk, Leiter des Forschungs- und Analyseteams in der Region DACH bei Kaspersky. "Erfolgreiche Attacken dieser Art gab es bereits. Unternehmen und andere Institutionen müssen sich rasch auf diese neuartigen Betrugsversuche einstellen und ihre Mitarbeiter sensibilisieren."

Kaspersky-Tipps gegen Corporate Doxing

>> Alle Mitarbeiter anweisen, arbeitsrelevante Inhalte nur über die unternehmenseigenen Kommunikationsmittel und keinesfalls über externe Messenger auszutauschen.

>> Mitarbeiter über potenzielle Cybergefahren aufklären. Nur so lässt sich ein Bollwerk gegen das von Cyberkriminellen aggressiv genutzte Social Engineering errichten. Dazu bietet sich die Nutzung von Online-Trainings an.

>> Elementare Cybergefahren müssen allen Mitarbeitern bekannt sein. Nur so kann man sie abwehren. So sollte jedem Mitarbeiter klar sein, dass Informationen nicht automatisch weitergegeben werden dürfen, nur weil eine E-Mail eines vermeintlichen Kollegen dazu auffordert. Vielmehr muss vorab die Echtheit der E-Mail überprüft werden, zum Beispiel durch Rückruf beim Absender.

(Kaspersky Lab: ra)

eingetragen: 16.04.21
Newsletterlauf: 06.07.21

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Meldungen: Unternehmen

Werkzeug zur Bekämpfung von Ransomware-Infektionen

Ransomware-Angriffe haben Organisationen in den letzten Jahren erhebliche finanzielle Verluste zugefügt. Um Organisationen bei der Bewältigung von Ransomware und anderen Bedrohungen zu helfen, hat WithSecure (ehemals F-Secure Business) eine neue Technologie entwickelt, die im Wesentlichen durch Malware angerichteten Schaden wieder rückgängig machen kann.

Schwerpunkte auf aktuelle kryptografische Fragen

Oracle plant, mit der Bundesrepublik Deutschland in eine Rahmenvereinbarung einzutreten, um den Stellen der Bundesverwaltung den Abruf und Einsatz von bestimmten Oracle Produkten und Services zu ermöglichen. Dies soll auch Oracle Cloud-Produkte (Oracle Cloud Infrastructure, OCI) und Services inkludieren. Damit die Bereitstellung aller abrufbaren Produkte und Services auch den IT-Sicherheitsanforderungen des BSI genügen kann, ist eine enge Kooperation erforderlich.

Automatisierte Erkennung aller XIoT-Assets

Claroty, Spezialistin für die Sicherheit von cyber-physischen Systemen (CPS), baut mit einer Reihe neuer nativer Integrationen ihre Präsenz im ServiceNow-Ökosystem weiter aus. Diese nutzen den Service Graph Connector (SGC) und die Vulnerability Response (VR)-Infrastruktur und ermöglichen es den CMDB- und VR-Produkten von ServiceNow, detaillierte Informationen von cyber-physischen Systemen im erweiterten Internet der Dinge (XIoT) aufzunehmen, die von Claroty automatisch entdeckt und analysiert werden.

BSI-Bericht zum Digitalen Verbraucherschutz

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat seinen Bericht zum Digitalen Verbraucherschutz (https://www.bsi.bund.de/dok/dvs-bericht) vorgestellt: Das Bild einer konstant angespannten Cyber-Sicherheitslage (www.bsi.bund.de/Lagebericht), die sich durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine zuletzt verschärfte, spiegelt sich auch im Verbraucherbereich wider.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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