Smartphones zunehmend für Botnetze missbraucht

PSW Group warnt: Malware macht mobil – Schadsoftware landet zunehmend auf Smartphones

DDoS-Attacken über mobile Botnetze und Verteilung von Malware über offizielle App-Stores nehmen zu



Das Smartphone findet privat wie beruflich immer häufiger Einsatz. In der Corona-Pandemie hat es zunehmend als digitaler Helfer Einzug in den Alltag genommen: Das Smartphone ist Kommunikationszentrale und Bezahl-Terminal für kontaktloses Bezahlen geworden. Jetzt schlägt die PSW Group Alarm: "Die "Always-on"-Mentalität macht mobile Malware für Cyberkriminelle sehr reizvoll. Insbesondere die Verteilung von Malware über offizielle App Stores hat stark zugenommen", warnt Patrycja Schrenk, Geschäftsführerin der PSW Group.

Die IT-Sicherheitsexperten verweisen auf den aktuellen "Mobile Malware Report" des Cyber-Defense-Unternehmens G Data. Dieser zeigt deutlich, dass schädliche Android-Apps im Sekundentakt im App Store landen. Das Unternehmen macht dabei vor allem auf Corona-Tracker im App Store aufmerksam und warnt, dass sich Nutzer mit den praktischen Übersichts-Apps, die eigentlich Infektionszahlen in Echtzeit liefern sollen, Adware oder manchmal sogar Ransomware auf ihr Smartphone laden. Allein in den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurden von dem Security-Spezialisten im Schnitt mehr als 11.000 Malware-Apps pro Tag aufgespürt.

Ähnliche Ergebnisse liefert auch Security-Spezialist Kaspersky: Zwar seien Angriffe mobiler Schädlinge 2019 im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 35 Millionen Attacken weltweit auf 80 Millionen Angriffe zurückgegangen. Von Entwarnung kann allerdings keine Rede sein. Denn die mobile Malware wird nach Auswertungen von Kaspersky zweckgebundener: die Angriffe auf persönliche Daten der Nutzer wurden häufiger und es wurden vermehrt Trojaner in den beliebtesten App-Stores gefunden.

"Malware kann der Beginn der Kaperung des Smartphones sein, weshalb Mobile Security einen neuen Stellenwert bekommen sollte", fordert Patrycja Schrenk. Die IT-Sicherheitsexpertin macht gleich auch auf einen weiteren, neuen Trend aufmerksam: "Zunehmend werden Mobile Botnetze für DDoS-Angriff benutzt". Konventioneller Weise werden DDoS-Angriffe über Rechner oder Server realisiert. Der IT-Sicherheitsspezialist Eset deckte erst kürzlich einen DDoS-Angriff per Mobile-Botnet auf. Die Angreifer hatten sich der App "Updates for Android" für ihre DDoS-Attacke bedient: In einer ersten Version luden sie eine saubere Version der App in den Google Play Store, in die per Update die Malware implementiert wurde, womit die Schadsoftware auf die Smartphones wanderte. Wie beim konventionellen Botnet konnten die Cyberkriminellen jedes infizierte Smartphone individuell ansteuern. Per Command & Control-Konsole konnten sie die für den DDoS-Angriff notwendigen Befehle verteilen, um anvisierte Websites dann im Sekundentakt durch die ferngesteuerten Zombie-Smartphones aufrufen zu lassen – so lange, bis die Server der Websites überlasteten und die Online-Angebote nicht mehr erreichbar waren.

"Es verwundert mich leider kaum, dass Smartphones zunehmend für Botnetze missbraucht werden. Denn mobile Endgeräte werden immer leistungsfähiger bei immer schneller werdender Internetverbindung. Es wird wohl nicht mehr lang dauern, bis ihr Anteil am gesamten Internetdatenverkehr im privaten Bereich größer als der von Computern sein wird. Das wiederum macht Smartphones zum lohnenswerten Ziel für Cyberkriminelle", so Patrycja Schrenk und fordert: Mobile Security muss an Relevanz gewinnen, denn Smartphone und Tablet sind zum ständigen Begleiter geworden, ersetzen hier und da bereits den konventionellen Rechner und sind nahezu 24/7 online."

Wie Smartphone-Nutzer ihre mobile Sicherheit erfolgreich steigern, um nicht Ziel von oben beschriebenen Angriffe zu werden, erklärt die IT-Sicherheitsexpertin: "Mobile Apps sollte ausschließlich aus offiziellen Quellen bezogen werden. Für Android-Geräte ist das Googles Play Store, für iOS-Geräte Apples iTunes. Um zu verhindern, dass andere Verwender des Geräts Apps aus inoffiziellen Quellen laden, etwa wenn die Tochter das Tablet mitnutzen möchte oder auch ein Kollege Zugriff auf das Gerät hat, können Installation von Apps aus unbekannten Quellen in den Einstellungen des Smartphones oder Tablets unterbunden werden."

Was für Rechner gilt, gilt auch für Smartphones: nämlich System- oder App-Updates zügig einzuspielen. "Mit Updates können eventuell bestehende Sicherheitslücken geschlossen werden. Wichtig ist dabei, Updates nie von externen Ressourcen herunter zu laden. Ich rate auch hier dazu, in den Einstellungen zu bestimmen, dass Updates automatisch eingespielt werden. So können sie nicht vergessen werden", erklärt Schrenk. Und auch für Smartphones gibt es zuverlässige Sicherheitslösungen, die Schutz vor einer Vielzahl von Bedrohungen bieten. Um den Überblick zu behalten, welche Antiviren-Lösung für das jeweilige Gerät am besten geeignet ist, helfen Bewertungen und Test in der einschlägigen Fachpresse. (PSW Group: ra)

eingetragen: 21.02.21
Newsletterlauf: 29.03.21

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Meldungen: Unternehmen

Werkzeug zur Bekämpfung von Ransomware-Infektionen

Ransomware-Angriffe haben Organisationen in den letzten Jahren erhebliche finanzielle Verluste zugefügt. Um Organisationen bei der Bewältigung von Ransomware und anderen Bedrohungen zu helfen, hat WithSecure (ehemals F-Secure Business) eine neue Technologie entwickelt, die im Wesentlichen durch Malware angerichteten Schaden wieder rückgängig machen kann.

Schwerpunkte auf aktuelle kryptografische Fragen

Oracle plant, mit der Bundesrepublik Deutschland in eine Rahmenvereinbarung einzutreten, um den Stellen der Bundesverwaltung den Abruf und Einsatz von bestimmten Oracle Produkten und Services zu ermöglichen. Dies soll auch Oracle Cloud-Produkte (Oracle Cloud Infrastructure, OCI) und Services inkludieren. Damit die Bereitstellung aller abrufbaren Produkte und Services auch den IT-Sicherheitsanforderungen des BSI genügen kann, ist eine enge Kooperation erforderlich.

Automatisierte Erkennung aller XIoT-Assets

Claroty, Spezialistin für die Sicherheit von cyber-physischen Systemen (CPS), baut mit einer Reihe neuer nativer Integrationen ihre Präsenz im ServiceNow-Ökosystem weiter aus. Diese nutzen den Service Graph Connector (SGC) und die Vulnerability Response (VR)-Infrastruktur und ermöglichen es den CMDB- und VR-Produkten von ServiceNow, detaillierte Informationen von cyber-physischen Systemen im erweiterten Internet der Dinge (XIoT) aufzunehmen, die von Claroty automatisch entdeckt und analysiert werden.

BSI-Bericht zum Digitalen Verbraucherschutz

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat seinen Bericht zum Digitalen Verbraucherschutz (https://www.bsi.bund.de/dok/dvs-bericht) vorgestellt: Das Bild einer konstant angespannten Cyber-Sicherheitslage (www.bsi.bund.de/Lagebericht), die sich durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine zuletzt verschärfte, spiegelt sich auch im Verbraucherbereich wider.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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